Zwar war die Wettervorhersage für den seit langem ersten Beobachtungsabend speziell für Mitglieder ein wenig zu optimistisch, aber trotzdem haben die etwa ein Dutzend Mitglieder, die der Einladung zur gemeinsamen Beobachtung mit dem CLT gefolgt waren, einen interessanten Abend auf der Sternwarte verbracht.
Er begann mit dem Mond im Ersten Viertel, dem richtigen Zeitpunkt zur Beobachtungen des Mond-X, einer speziellen Form leuchtender Bergspitzen, die von den Rändern der Krater Purbach, La Caille und Blanchinus gebildet wird (siehe unten). Es heißt zwar vielfach, diese Struktur sei nur wenige Stunden vor dem Ersten Viertel zu beobachten, aber das Erste Viertel lag gestern Abend schon mehr als 12 Stunden zurück. Richtig ist, dass die nur wenige Stunden währende Sichtbarkeitschance auch von der aktuellen Libration des Mondes abhängt, und tatsächlich war das Mare Crisium gestern Abend ziemlich randfern, die Gegend des Mond-X also entsprechend weit nach links (Mond-Westen) verschoben.
Weiter gings dann mit Jupiter, wo wir einen Schattendurchgang von Io und das Ende eines Transits von Io verfolgen konnten, mit Saturn, dessen Schatten auf dem Ring deutlich zu erkennen war, und schließlich Mars, der allerdings lediglich eine kleine (Süd)Polkappe sowie einen angrenzenden "dunklen Kragen" erkennen ließ. In der Darstellung unten (Mars nach Stellarium) tritt der "dunkle Kragen" um die (dort fehlende) Polkappe herum klarer hervor als im Okular, da die geringe Höhe des Mars (rund 10°) für ein ziemlich verwabertes Bild sorgte...
Echte Deep-Sky-Beobachtungen waren angesichts der Mondphase und der hohen Luftfeuchte (mit entsprechendem Streulicht und daraus resultierender großer Himmelshelligkeit, die durch die extrem störende LED-Werbetafel an der Ecke Berrenrather Straße/Universitätsstraße noch unnötig gesteigert wurde , leider nicht möglich.
Das angehängte Mondbild mit markiertem Mond-X stammt von Manfred Uhrmacher, der es mit einem I-Phone X aufgenommen hat.
Bei passender Gelegenheit wird diese Veranstaltungsform sicher wiederholt.
In diesem Sinne grüßt
Polaris