Hallo zusammen !
Diesen Herbst habe ich mich mal wieder nach Inari begeben, um außer sonstigen Lappland-typischen Tätigkeiten wie Angeln, Beeren pflücken etc. auch der Fotografie von Polarlichtern nachzugehen.
Das Wetter war recht wechselhaft, aber ich hatte mehrmals die Gelegenheit, meine Kamera gen Himmel zu richten - von fünf Nächten wollte ich euch mal die besten Ergebnisse präsentieren.
Zuerst ein paar Worte zur Ausrüstung:
Ich hatte meine Sony Alpha 68 mit einem Samyang 16 mm F 2.0 Weitwinkelobjektiv mit. Für die "ruhige Haltung" hatte ich ein kleines Reisestativ mit Kugelkopf - leider ohne Schwenkgriff - im Gepäck,
vergessen hatte ich vor lauter Reisefieber blöderweise meinen Fernauslöser - das kann man leider an den Aufnahmen sehen.
Da ich bisher die Erfahrung gemacht habe, dass Fotos von Polarlichtern zwar beeindruckend sind, aber der Dynamik von Polarlichtern in keinster Weise gerecht werden, wollte ich dieses Mal ausprobieren,
ob ich mit der Sony Alpha auch Filme von Polarlichtern machen kann. Um es direkt zu sagen: Ja, es geht, aber meine Filme sind noch verbesserungswürdig. Das lag vor allem daran, dass ich, als ich dann
zum Filmen kam, weder wusste, dass man im laufenden Film die Belichtungszeit verändern kann, noch wie das dann geht (und eigentlich ist es ganz einfach - hinterher ist man immer schlauer !).
Ich finde die Filme aber trotzdem sehenswert.
Zum Aufnahmeort:
Ich hatte mir 11 km außerhalb von Inari eine Hütte gemietet auf dem Gelände einer Art Jugendherberge, dem Vasatokka Jugendzentrum in Riutula - ich habe diesen Herbergsbetrieb vor 25 Jahren noch als Wildniszentrum Inari kennengelernt.
Sehr schön am Südufer des Muddusjärvi gelegen, bietet es einen tollen Nordhorizont - man darf bloß nicht nach Süden schauen, da blenden dann die Lampen der Herberge.
Alle folgenden Aufnahmen sind dort am Seeufer entstanden.
Jetzt aber mal zu den Bildern und Filmen:
Die Nacht 21. / 22. September:Die Aktivität war nicht besonders hoch, aber es reichte schon zu dem ein oder anderen leuchtstarken Bogen. Anfangs war nicht wirklich viel zu sehen, aber für ein Stimmungsbild reichte es schon:
20:40:02 Uhr - 1.0 sec bei ISO 3200, F = 2.0Dann wurde es nach einiger Zeit im Norden etwas aktiver:
22:58:53 Uhr - 1.0 sec bei ISO 8000, F = 2.023:03:03 Uhr - 1.0 sec bei ISO 5000, F = 2.0Zum obigen Bild: Rechts sieht man schön Castor und Pollux - mich hat es zuerst wirklich etwas verwirrt, die zwei über dem Nordhorizont stehen zu sehen.
Dann bildete sich Westen ein schönes Band aus:
23:28:38 Uhr - 1.0 sec bei ISO 5000, F = 2.0Dieses Band erstreckte sich dann bis zum Osthorizont:
23:40:48 Uhr - 1.0 sec bei ISO 6400, F = 2.0
Die Nacht 23. / 24. September:Sehr schwache Aktivität, aber ein schön klarer Himmel:
00:11:44 Uhr - 2.0 sec bei ISO 5000, F = 2.0Und noch ein Stimmungbild mit wolkenverhangenem Mond - wenn man genau hinschaut, sieht man links der Bildmitte ein ganz schwaches Polarlicht:
00:29:01 Uhr - 2.0 sec bei ISO 5000, F = 2.0
Die Nacht 27. / 28. September:Jetzt muss ich etwas ausholen: Der Tag fing komplett grau an - gegen Mittag kam Nordwind auf und blies die Wolken nach Süden weg. Es folgte ein Nachmittag bei strahlend blauem Himmel,
gegen Sonnenuntergang tauchten ein paar Wolken auf - zum Glück aber nur wenige.
Nachdem ich den Sonnenuntergang geknipst hatte, habe ich erst mal in meiner Hütte zu Abend gegessen und bin dann gegen halb neun raus, um nach dem Himmel zu schauen.
Ich war mehr als überrascht, schon die ersten Polarlichter zu sehen - also hieß es, schnell Klamotten für die Nacht anziehen, die Kamera schnappen und ab ans Seeufer.
Die Polarlichter waren so kräftig, dass ich ziemlich viel gefilmt habe und die besten Filme davon hier zeigen möchte -
Zum Starten der Filme klickt einfach auf die kleinen Vorschaubilder.
Aber hier zuerst mal ein Bildeindruck:
21:08:27 Uhr - 2.0 sec bei ISO 5000, F = 2.0Tatsächlich hatte ich davor schon einige (leider verwackelte) Bilder geknipst und mehrere Filmchen gedreht - hier mal drei Stück davon:
21:03:28 - 21:04:17 Uhr (00:45) bei 1/4 sec/Frame, ISO 5000, F = 2.021:04:36 - 21:05:07 Uhr (00:31) bei 1/4 sec/Frame, ISO 5000, F = 2.021:05:15 - 21:08:22 Uhr (03:07) bei 1/4 sec/Frame, ISO 5000, F = 2.0Bis zu dem obigem Foto vergingen dann 5 Sekunden - in der kurzen Zeit hatte sich das Bild schon erkennbar verändert.
Es folgten dann erst noch zwei weitere Filme:
21:09:04 - 21:12:01 Uhr (02:57) bei 1/4 sec/Frame, ISO 5000, F = 2.021:12:21 - 21:16:28 Uhr (04:07) bei 1/4 sec/Frame, ISO 5000, F = 2.0Dann zwei Fotos:
21:16:33 Uhr - 1.3 sec bei ISO 5000, F = 2.021:16:44 Uhr - 1.0 sec bei ISO 5000, F = 2.0Wieder zwei Filme:
21:17:10 - 21:22:12 Uhr (05:02) bei 1/4 sec/Frame, ISO 5000, F = 2.021:22:53 - 21:25:06 Uhr (02:13) bei 1/4 sec/Frame, ISO 5000, F = 2.0Wieder zwei Fotos:
21:25:12 Uhr - 1.3 sec bei ISO 5000, F = 2.021:25:47 Uhr - 1.3 sec bei ISO 5000, F = 2.0Wieder zwei Filme:
21:25:59 - 21:32:26 Uhr (06:27) bei 1/4 sec/Frame, ISO 5000, F = 2.021:34:34 - 21:40:06 Uhr (05:32) bei 1/4 sec/Frame, ISO 5000, F = 2.0Ein Foto:
21:40:12 Uhr - 1.3 sec bei ISO 4000, F = 2.0Wieder ein Film:
21:40:28 - 21:44:34 Uhr (04:06) bei 1/4 sec/Frame, ISO 4000, F = 2.0Noch ein Foto:
21:45:14 Uhr - 1.3 sec bei ISO 4000, F = 2.0Wieder ein Film:
21:45:29 - 21:50:15 Uhr (04:46) bei 1/4 sec/Frame, ISO 4000, F = 2.0Dann eigentlich mehrere Fotos - hier das an wenigsten verwackelte:
21:56:11 Uhr - 1.3 sec bei ISO 3200, F = 2.0Dann der (zumindest hier) letzte Film:
21:56:22 - 22:00:54 Uhr (04:32) bei 1/4 sec/Frame, ISO 3200, F = 2.0Ab jetzt kommen nur noch Fotos - die Aktivität hatte inzwischen auch deutlich nachgelassen:
22:14:05 Uhr - 1.3 sec bei ISO 3200, F = 2.022:19:43 Uhr - 1.3 sec bei ISO 3200, F = 2.0Der Blick senkrecht nach oben offenbarte zwar keine lichtstarken, aber sehr fein strukturierte Lichter:
22:20:00 Uhr - 1.3 sec bei ISO 3200, F = 2.022:20:18 Uhr - 1.3 sec bei ISO 3200, F = 2.022:21:17 Uhr - 1.3 sec bei ISO 3200, F = 2.0Hier habe ich auch mal eine kleine Pause eingelegt - es war ja nicht mehr allzuviel los am Himmel. Interessant war allerdings, dass die Polarlichter nicht komplett verloschen,
sondern so eine Art "Hochnebel" bildeten, der im Laufe der Zeit immer größere Teile des Himmels überzog.
Zu diesem "Hochnebel" gesellte sich allerdings auch noch ein leichter Bodennebel, der zwar nicht allzu dicht war, aber ausreichte, dass mir immer wieder das Objektiv beschlug.
Die zeitlichen Abstände zwischen den lohnenswerten Motiven wurden auch deutlich größer.
23:25:55 Uhr - 1.3 sec bei ISO 4000, F = 2.023:53:09 Uhr - 1.3 sec bei ISO 5000, F = 2.000:26:53 Uhr - 1.3 sec bei ISO 3200, F = 2.000:36:01 Uhr - 1.3 sec bei ISO 4000, F = 2.0Und jetzt kommt das Abschlussbild für diese Nacht - das Schauspiel hatte immerhin schon vier Stunden angedauert und mein Objektiv war nur noch beschlagen - abgesehen vom Bodennebel:
01:07:41 Uhr - 1.3 sec bei ISO 3200, F = 2.0Wie ich nach meiner Rückkehr recherchiert habe, war am Abend des 27. September tatsächlich ein geomagnetischer Sturm der Klasse G 1 - das ist nicht allzu viel, hat aber für ein beeindruckendes Spektakel gesorgt.
Die Polarlichter sollen in dieser Nacht bis ins nördliche Pennsylvania zu sehen gewesen sein. Da war ich mit meiner Lapplandfahrt zur rechten Zeit am rechten Ort - und hatte Glück mit dem Wetter !
Die Nacht 01. / 02. Oktober:Im Vergleich zum 27. / 28. September vollkommen unspektakulär - nichts desto trotz zwei Bilder. Die Belichtungszeiten waren jetzt aber schon deutlich länger:
23:08:47 Uhr - 5.0 sec bei ISO 2500, F = 2.023:09:43 Uhr - 5.0 sec bei ISO 2500, F = 2.0
Die Nacht 02. / 03. Oktober:Auch das letzte Bild ist nicht spektakulär - es war einfach die letzte Nacht meines Aufenthaltes und ist eher ein Stimmungsbild:
22:17:46 Uhr - 5.0 sec bei ISO 2500, F = 2.0Immerhin zeigen die letzten drei Bilder ein Miteinander von Polarlichtern und Wolken, was ein durchaus schöner Anblick ist.
Grüße aus Sürth vom Heidei