Sie sind vermutlich noch nicht im Forum angemeldet - Klicken Sie hier um sich kostenlos anzumelden Kontakt/FAQ 
Forum für Mitglieder und Freunde der
Volkssternwarte Köln
Sie können sich hier anmelden
Dieses Thema hat 2 Antworten
und wurde 141 mal aufgerufen
Bei Antworten informieren
 Astrofotografie und Bildbearbeitung
Heidei Offline

Mitglied VdS

Beiträge: 58

06.04.2020 00:15
Venus und die Plejaden 02. bis 05.04. antworten

Hallo zusammen !

Die Venus bei ihrem Durchzug durch die Plejaden zu fotografieren, fand ich auch interessant. Das war wenigstens etwas, was ich in Corona-Zeiten vom Balkon aus bewerkstelligen konnte (wobei ich mir die Frage nicht verkneifen kann: Wenn ich alleine mit meiner Ausrüstung in den Weißer Bogen radele und mich dort aufbaue, verstoße ich ja gegen keinerlei Auflagen - oder wäre das Problem, dass Hobby-Astronomie ja kein zwingender Grund für einen Aufenthalt draußen ist ?)

Jetzt aber zum Fotografieren von Venus: Ich habe meine Canon EOS 750 mit einem 200mm-Objektiv benutzt und war anfangs wie Polaris der Meinung, dass eine kurze Belichtung ausreicht.

Am Mittwoch (01.04.2020) kam ich leider erst kurz vor Venus-Untergang zum Fotografieren - da störte dann ein Schornstein im Bild und ich habe zuerst auch noch mit Belichtung, Blende und Empfindlichkeit 'rumprobiert - da kam noch nichts zeigenswertes zustande.

Am Donnerstag war ich dann früher dran und habe eine kleine Serie an Aufnahmen gemacht - dazu Darks und Flats, aus denen ich dann ein Maserdark und ein Maserflat erzeugt habe, die ich dann mit jeder einzelnen Aufnahme verrechnet habe. Wie gesagt: Canon EOS 750 D astromodifiziert mit 200mm-Objektiv, als Blende bin ich auf 5.0 gegangen, Empfindlichkeit ISO 800 und Belichtungszeit 1/3 Sekunde. Das Ergebnis sieht sehr so aus wie das Bild von Polaris, nur dass Venus am Donnerstag noch etwas unter den Plejaden stand:

02.04.2020 23:06 Uhr - 1/3 sec bei ISO 800, F = 5.0
Darkabzug, Flat-Division, Weißabgleich, 2x2 Binning und Cropping auf 1280 * 960 Pixel


Ich muss aber sagen, dass ich mit der Tiefe des Bildes nicht so zufrieden war. Die Aufnahmen so zu belichten, dass man die Reflexionsnebel sieht, schien mir zwar reizvoll, aber unter den Umständen der Balkonastronomie nicht umsetzbar: Viel zu viele Lichtquellen ringsum, dazu der Dämmerungshimmel und Venus selber, die dann einen enormen Lichthof haben würde. Allerdings schien mir dann ein Kompromiss sinnvoll: mehr Tiefe, aber nicht unbedingt auf die Nebel spekulieren. Eine Aufnahmezeit von 30 Sekunden und eine Blende von 4.0 bei unveränderten ISO 800 waren dann meine Einstellungen.

Der Freitag war dann ja erst einmal komplett wolkenverhangen und ich bangte schon um den Abend mit ausgerechnet der "besten" Position - aber dann rissen zum Abend hin ja die Wolken auf, ich baute meine Montierung (eine GPD2) auf dem Balkon auf, nordete sie ein, klemmte die Kamera an und los ging's ! Hier ein Bild aus der Serie vom Freitag:

03.04.2020 21:52 - 30 sec bei ISO 800, F = 4.0
Darkabzug, Flat-Division, Weißabgleich, 2x2 Binning und Cropping auf 1280 * 960 Pixel


Natürlich keine Spur von den Reflexiosnebeln, aber dafür ein Wolkenschleier über dem gesamten Bild. Die Tiefe des Bildes gefiel mir ganz gut, so dass ich an Samstag und Sonntag genauso verfahren bin:

04.04.2020 21:16 - 30 sec bei ISO 800, F = 4.0
Darkabzug, Flat-Division, Weißabgleich, 2x2 Binning und Cropping auf 1280 * 960 Pixel


Am Samstag dann ein deutlich klarerer Himmel.

05.04.2020 21:41 - 30 sec bei ISO 800, F = 4.0
Darkabzug, Flat-Division, Weißabgleich, 2x2 Binning und Cropping auf 1280 * 960 Pixel


Ich hoffe, die Bilder finden Gefallen.

Schöne Grüße aus dem ziemlich ruhigen Sürth vom Heidei
Maat et joot und blieht jesund !!

Vixen R200SS, ASI120MM, ATIK 314L+, EOS 1200D

Polaris Offline

Mitglied VdS /
Moderator

Beiträge: 240

07.04.2020 22:37
#2 RE: Venus und die Plejaden 02. bis 05.04. antworten

Hallo Heidei,

vielen Dank für die tollen Bilder, die du eingestellt hast. Genau so etwas hatte ich mir mit meiner Anregung am Ende erhofft.

Ich habe mich übrigens nicht "freiwillig" für eine kurze Belichtungszeit entschieden - mehr wäre schon schön gewesen. Aber ganz ohne Nachführung geht das bei der langen Brennweite eben nicht, doch dazu fehlt mir halt die Ausrüstung .

An meinem lichtverschmutzten Wohnort lohnt die sich nicht!

In diesem Sinne grüßt
Polaris

Heidei Offline

Mitglied VdS

Beiträge: 58

07.04.2020 22:59
#3 RE: Venus und die Plejaden 02. bis 05.04. antworten

Hallo Polaris,

da hast Du natürlich recht - ohne Nachführung geht's nur kurz ! Das führte ja auch zu meinem Donnerstags-Bild - da wollte ich nicht den Aufwand treiben, die Montierung aufzubauen, einzunorden etc. pp.. Nur als ich dann das Bild sah, dachte ich mir: "Morgen baust Du die Monti auf !"
Leider hatte das Wochenende dann noch einen Wermutstropfen: Ich habe mir prompt die letzte Handsteuerbox für meine Montierung gehimmelt - die Dinger gibt es nicht mehr im Handel und jetzt darf ich die komplette Motorisierung neu machen. Zum Glück passt die Motorisierung für die EQ5 auch auf die GPD2.

'ne schöne Jrooß us Sürth vum Heidei

Vixen R200SS, ASI120MM, ATIK 314L+, EOS 1200D

 Sprung