Seit Montag, dem ersten Tag der diesjährigen Sommerferien, laufen die Vorbereitungen für den Umbau in der Sternwarte auf Hochtouren. Den Anfang machten die Dachdecker, die das äußere Bild der Kuppel einem "Lifting" unterzogen. Leider war das Wetter in dieser Woche bislang nicht besonders dachdeckerfreundlich, und so konnte der ursprüngliche Zeitplan zunächst nur bedingt eingehalten werden. Immerhin erstrahlt heute (Mittwoch) die Leiter schon einmal im berühmten Kölner Brückengrün, das ganz hervorragend zur Patina der Kuppel passt und unserer Sternwarte eine neue Dimension verleiht: "Bridge to heaven" - die Kölner Brücke zum Himmel.
Nun hoffen wir, dass das Wetter bald auch die restlichen Renovierungsarbeiten am Kuppeldach ermöglicht. Innen sind an der Kuppelkonstruktion keine Instandhaltungsmaßnamen nötig, dafür aber wollen wir unsere "Bordelektrik", den Fußboden und das Weiß der Wände einer Schönheits-OP unterziehen, ehe gegen Ende der Ferien die neue Säule und anschließend das neue Teleskop montiert werden.
Allen Sternfreunden und Forumsbesuchern wünsche ich schöne Ferien und eine zunehmende Vorfreude auf das - wie ich einer entsprechenden Liste des German Astronomical Directory entnehmen konnte - größte der Allgemeinheit zugängliche Teleskop in NRW.
Unser 60cm Cassegrain-Reflektor wird das grösste öffentlich zugängliche Teleskop in NRW. Absolut gesehen die No. 2 der Landes-Rangliste. Demnach kann die No. 1 nur ein kleines Forschungs- oder ein grosses Hobbyteleskop sein. Vielleicht wie in früheren Jahrhunderten Beides?? Der Spitzenreiter ist ein 80cm Ritchey-Chretien-Reflektor.
danke für den Link, da gibt's ja einiges an interessanten Artikeln zu lesen ! In dem Artikel über den Bau der Sternwarte für den 12,5 Zoll Newton/Cassegrain fand ich übrigens auch die Bestätigung für die von mir am 14.07. durch Zeitmessung der Umdrehung des Vorgelegeschneckenrades bestimmten Zähnezahl von 320 für das Hauptschneckenrad des Wachter-Coudé. Die Autoren verwenden in ihrer Sternwarte nämlich auch eine schwere Wachtermontierung und geben die Untersetzung der Rektaszensionsachse mit 1:320 an.
Inzwischen hat der Dachdecker seine Arbeiten abgeschlossen und nun auch noch die Rostflanke des Kuppelspaltes sowie die zusätzliche Blende im charakteristischen Brückengrün gestrichen, was dem äußeren Erscheinungsbild der Kuppel gut tut. Wie das Fernrohr in der Kuppel aussehen wird, sieht man übrigens hier: Montage Neues Teleskop in Kuppel
Als die sagenumwobene "Coupole Arago" (Sie wurde 1845 dem alten Pariser Observatorium hinzugefügt) im späten 19. Jahrhundert ungefähr so lange im Dienst war wie unsere - da sah sie wesentlich verlebter aus:
Irgendwann im 20. Jahrhundert müssen sie den Nutzen des Renovierens erfasst haben. Die Kuppel existiert noch heute und bietet ihrem gleich alten 38cm-Refraktor Schutz. Dieser pflegt seinen Ruf als "Planetenkiller" immer noch!
Viele Grüsse
T Tauri
"Wir spalteten das [U] und verschmolzen das [H], nur das [D] versteckt sich noch als DUNKLE MATERIE vor uns . . ."
Am Samstag, den 21. Juli 2012 berichtete der KÖLNER STADT-ANZEIGER in der Rubrik KÖLN auf Seite 29 über den aktuellen Stand der Renovierungsarbeiten am Kuppeldach des Observatoriums. "Dem Himmel ein Stück näher" waren neben der Titelzeile auch die beiden Dachdecker auf dem - wie ich finde - sehr stimmungsvollen Foto. Als Bewohner des Veedels Sülz wäre ich sehr stolz, wenn das im Jahr 2012 vermehrte Erscheinen unserer Kuppel in den Medien das nostalgische Observatorium im Bewusstsein der Kölner verankern würde. Mit Sülzer Architektur-Kleinoden verbinden die Leute spontan das Wasserschloss Weisshaus und die neoromanische Kirche St. Nikolaus. Ob aus dem romantischen Duo mit uns bald ein Trio wird? Das hätte sich die inzwischen 50 Jahre alte Sternwarte redlich verdient . . .
Zum Artikel "Stärkeres Fernrohr für die Sternwarte" (Ansonsten inhaltsgleich mit Druckausgabe) auf KSTA-Online:
als Vorbereitung für das morgige (Mi. 25.7. ab 18:00) Ausräumen der Kuppel für die in der kommenden Woche anstehenden Bodenarbeiten habe ich heute die Stromversorgung des Wachter so weit abgeklemmt, dass der Beobachtungstisch nun entfernt werden kann. Derzeit funktionieren daher Kuppel-Beleuchtung und -Antrieb nicht; das werde ich aber morgen wieder herstellen...
Ausserhalb der Printmedien findet unser Grossprojekt auch im Web Leser: In Bonn entstand ein AstroBlog namens "BONNER STERNE - Astronomische Neuigkeiten aus unserer Region". Der Eintrag am 19. Juli 2012 berichtet über "In Köln bald das größte, öffentlich zugängliche Fernrohr von NRW”. Sehr lesenswerter Stoff, der gut mit Fotos, Links und Pressemeldungen bestückt ist. Als besonderes Extra bekommen auch nicht bei F...BOOK eingeschriebene Leser einen Eindruck von unserer dort gut gepflegten Präsenz, zumindest was das 60cm-Teleskop anbelangt.
Heute Morgen wurde der 60-cm-Spiegel der Firma Lomo angeliefert und von Matthias Wirth, Martin von Bongardt und mir in Empfang genommen. Anschließend trugen wir drei die 80-Kilo-Palette mit der wertvollen Fracht in die 3. Etage, wo Matthias nun den Einbau in das Teleskop vorbereitet. Wenn alles klappt, soll am kommenden Dienstag (21.8.) die Montierung samt neuer Säule angeliefert und in die Kuppel gehievt werden. Wer dabei sein möchte, sollte diese Seite aufmerksam verfolgen - den genauen Zeitpunkt (Datum und Uhrzeit) werden wir hier bekannt geben.
Anbei ein paar Bilder von heute Morgen. Allmählich steigt die Spannung...
heute erfuhr ich vom Hersteller/Lieferanten unserer neuen Teleskopmontierung, dass sich die Auslieferung wohl um rund zwei Wochen verzögern würde, weil ein Zuliefer-Betrieb die erforderlichen Schneckenrädern nicht in der zugesagten Zeit fertigstellen und liefern könne. Das heißt konkret, dass der zuletzt für Dienstag, 21.8., angedachte Hebetermin auf zunächst unbestimmte Zeit verschoben wird.
Auf den Betrieb der Volkssternwarte nach Ende der Schulferien hat dies keine Auswirkungen, da wir ja ohnehin in den ersten Wochen noch keine Beobachtungen mit dem neuen Teleskop anbieten wollten, und auch der Einweihungstermin am 29.9. ist (vorerst) nicht gefährdet.