der Kleinplanet 2004 BL86 hat nun die Erde in etwas mehr als dem dreifachen Mondabstand passiert. Mit dem 70m Goldstone Radioteleskop konnten Radarbilder erstellt werden, die einen 325m großen, fast kugelförmigen Asteroiden zeigen, der von einem kleinen, maximal 70m großen Mond begleitet wird. Von Deutschland aus war am 26. Januar leider die Erdpassage nicht zu beobachten, weil überall schlechtes Wetter war. Auch in der folgenden Nacht war es stark bewölkt. Aber in der Nacht vom 28.1. zum 29. gab es in der Eifel eine etwa 2-stündige Wolkenlücke, die ich nutzen konnte, um 2004 BL86 aufzufinden. Seine Helligkeit war inzwischen 12 mag, also noch hell genug für gute Beobachtungen. Den Kleinplaneten konnte ich recht schnell auffinden, da er sich durch seine rasche Bewegung schon nach wenigen Sekunden bemerkbar machte. Ich habe mehrere Aufnahmen gemacht, unter anderem 3 Belichtungen mit je 5 Minuten Belichtungszeit. Das beigefügte Bild zeigt eine Überlagerung dieser drei Einzelaufnahmen. Der Asteroid zog zu diesem Zeitpunkt seine Bahn im Großen Bären, weit genug weg vom Mond, der im Westen in etw 20° Höhe stand. 2004 BL86 stand in der Nähe einer Galaxiengruppe mit der hellen Kantengalaxie NGC 3079, die aber nicht mehr im Gesichtsfeld war. Ich habe sie später noch extra fotografiert. Zum Abschluß, bevor wieder Wolken aufzogen, habe ich noch den Eulennebel abgelichtet.
Mensch Yeti, Du hast auch immer ein Glück für ein Seeing. Bei uns in Köln kannste wenn Du Glück hast mal eine Ecke vom Mond erwischen, wenn sich mal eine Lücke zwischen den Wolken ergibt. Heute konntest Du mal für ein paar Stunden die Sonne sehen.
Viele klare Nächte ...
Klaus
Die Gravitation ist der Klebstoff, der alles zusammenhält
Hi, die Wetterprognose war für die Zeit der größten Annäherung insgesamt schlecht für fast ganz Deutschland. Mit die beste Prognose gab es für Ostfriesland, daher habe ich mich montags nachmittags auf den Weg Richtung Wilhelmshaven gemacht. Bei meiner Ankunft dort gegen 19:00 konnte man nur den Mond hinter den Wolken erahnen. Im Laufe des Abends gab es jedoch immer mehr Wolkenlücken, und die Prognose besonders für die Zeit nach Mitternacht war günstig. Leider war die Helligkeitsprognose der NASA eher zu günstig, so dass ich den Schwierigkeitsgrad unterschätze und daher zu optimistisch an die Sache ranging. Von Wilhelmshaven direkt war es vor dem aufgehellten Himmel nur sehr schwierig, weiter auf dem Land gab es jedoch andere, mir nicht so ganz einleuchtende Probleme beim erreichen einer brauchbaren Grenzgröße. Komischerweise ist gerade eines meiner letzten Bilder trotz schlecht fokussierter Kamera am besten geworden. Möglicherweise deshalb, weil just in dem Moment der Mond von Wolken bedeckt wurde. Irgendwie hatte ich mir mehr von dem Ausflug versprochen, letztlich kann man den Asteroiden nur auf zwei Bildern einigermassen vernünftig erkennen. Viele Grüße,