diese schönen "edge on" Galaxien sind zur Zeit gut beobachtbar. Die größte und prachtvollste ist sicherlich NGC 4565, die zum Coma-Haufen gehört. UGC 3697 in der Giraffe wird auch als Integalzeichen-Galaxie bezeichnet. Ihre galaktische Ebene wurde durch gravitative Wechselwirkung stark verbogen, wahrscheinlich verursacht durch eine enge Begenung mit der links unten in diesem Bild stehenden Galaxie UGC 3714. Wenig bekannt ist die sehr dünne Galaxie UGC 7607 in der Jungfrau. Alle Aufnahmen mit 16" Maksutov mit 0.8x Reducer (f_eff=3200mm) und einer gekühlten QHY22-CCD-Kamera im 4x4-Binning-Mode. Jeweils 5 Aufnahmen mit insgesamt 6 min Belichtungszeit.
Eine perfekte Kantengalaxie und ihr kleiner Zwilling
NGC 891 in der Andromeda ist auch eine der schönsten Galaxien dieser Klasse. Sie ist mit 10 mag gut mit Amateurinstrumenten zu beobachten. Mit einer Ausdehnung von 12' x 1.6' ist sie auch recht groß. Auf einer Aufnahme einer Galaxiengruppe im Löwen fand ich eine Galaxie, die fast so aussieht wie NGC 891, nur wesentlich kleiner und lichtschwächer ist. Sie hat die Katalogbezeichnung NGC 3987, ist 2' x 0.4' groß und hat eine Helligkeit von 14mag. 2001 leuchtete in ihr eine Supernova vom Typ Ia auf, aus deren Lichtkurve eine Entfernung von 240 Millionen Lichtjahren abgeleitet werden konnte. Das ist also 8 mal so viel, wie die Entfernung zu NGC 891 (30 Millionen Lj.)
Hier sind weitere 6 "edge-on"-Galaxien, die ich in den vergangenen Tagen beobachtet und fotografiert hatte. Instrument: 16" Maksutov mit 0.8x Reducer, f_eff=3200 mm, QHY22 monochrom, gekühlte CCD-Kamera mit T= -30°C,...-34°C, 2x2 Binning, Bel. Zeiten: 15-35 min. Ort: Sternwarte Höchstberg/Eifel. Alle Bilder im selben Maßstab.
hier ist eine weitere Serie von Kantengalaxien. Der Stern in der Ebene nahe dem Zentrum von NGC4013 ist keine Supernova. Es ist ein 12m.8 heller Vordergrundstern. Die 3 UGC-Galaxien sind sehr schmal. Die Knoten in der Scheibenebene sind wohl die Spiralarme, die als sternreichere Gebiete erscheinen, weil man rechts bzw. links des Zentrums ein längeres Stück in Armrichtung schaut und daher mehr Sterne sieht. Das ist so ähnlich wie beim Ringnebel, dessen Kugelschale als Ring erscheint. Der aufmerksame Betrachter entdeckt bei diesen und meinen vorherigen Bildern der Kantengalaxien einen Zusammenhang zwischen 2 markanten Eigenschaften der Galaxien. Was das ist verrate ich erst mal nicht. Jedenfalls ist diese Relation auch den Fachastronomen aufgefallen. Der erste Leser dieses Berichts, der das auch findet und im Forum meldet, bekommt eine Beobachtungsnacht am 1m Teleskop des Hohen List versprochen. Eine Übernachtungsmöglichkeit gibt es bei mir im Gartenhaus neben meiner Sterwarte.
Liebe Sternfreunde, hier ist noch ganz aktuell - gerade fotografiert - eine Galaxie in den Jagdhunden, die meine oben erwähnte Relation nochmals bestätigt. Yeti
leider kam auf meine Frage nach einem Zusammenhang zwischen 2 markanten Eigenschaften der Kantengalaxien nur eine Antwort eines Sternfreundes, der des „Rätsels Lösung“ richtig erkannt hatte. Sehr dünne Kantengalaxien habe fast kein oder kein nachweisbares Staubband. Dies ist eine bekannte empirische Relation. Eine Erklärung zu diesem Phänomen habe ich nicht gefunden. Vielleicht hat Jemand eine Idee. Bezüglich der versprochenen Beobachtungsnacht am 1m-Teleskop auf dem Hohen List möge sich der Gewinner wegen einer Terminabsprache bei mir melden.
Seine Antwort war: „man kann den Eindruck gewinnen, dass die bulges der Kantengalaxien ohne erkennbare Staubbänder besonders flach geraten sind bzw. gar nicht existieren. Ob dass aber des Rätsels Lösung ist, weiß ich nicht. Jedenfalls machst du schöne Bilder!“
Gleich nach Vollmond geht es weiter mit Galaxien, diesmal mit Arp-Gruppen und kompakten Galaxiengruppen (z.B. aus dem Shakbazian-Katalog).