endlich haben wir wieder klaren Himmel. Zunächst hatte ich am Abend des 10. Okt. die Gelegenheit genutzt, den Asteroiden mit der Nummer 86666 (oder 2000 FL 10) zu beobachten und zu fotografieren. Die Medien hatten sich mal wieder überschlagen mit Meldungen wie „World Killer“, „Asteroid schrammt an Erde vorbei“, „riesiger Asteroid verfehlt nur knapp die Erde“ und speziell im Focus: „Riesiger Asteroid rast ungewöhnlich knapp an der Erde vorbei... schrammt die Erde... auf Kollisionskurs mit der Erde... Derweil hatte er eine Minimalentfernung zur Erde von 0.169 AE = 25 Mio km, das sind 60% bis zur Venus, wenn die der Erde am nächsten steht. Vom #86666 aus gesehen war die Erde nur 1.5 Bogenminuten groß, da kann ja wohl von „vorbeischrammen“ nicht die Rede sein. Nach 10 Minuten Suchen hatte ich den Asteroiden gefunden. Im 10sec Live-Mode meiner Kamera war seine Bewegung von Bild zu Bild einwandfrei zu erkennen. Anbei eine 10 Minuten-Aufnahme. Der Asteroid hatte eine Helligkeit von etwa 15.5m.
Etwas später kam Hochnebel auf. Aber am frühen Morgen war wieder klarer Himmel, so dass ich die sehr schöne Planetenkonstellation von Venus-Mars-Jupiter und Merkur nahe der schmalen Mondsichel bewundern konnte. Die Aufnahmen sind mit einer Canon 1000D gemacht bei ISO 200 und 10sec Belichtungszeit bei verschiedene Brennweiten des Zoom-Standard-Objektivs.
Die Focus-Schreckensmeldungen über den #86666 mit dramatischem Video findet man hier: http://www.focus.de/wissen/videos/64-000...id_5004464.html. Man beachte die Irrsinnsgeschwindigkeit des Brockens von 20% der Lichtgeschwindigkeit!
ich habe zwar nicht die ganze Nacht durchgemacht, wurde aber am Sonntagmorgen rechtzeitig wach, um das Planetenquartett samt Mond fotografisch erfassen zu können. Durch die Dachneigung - horizontnahe Motive kann ich nur aus dem liegenden (natürlich geöffneten) Dachfenster aufnehmen - ist der Bildausschnitt etwas seltsam, weil ich die Kamera bei der "Langzeitbelichtung" (in diesem Fall 2 Sekunden bei 200 ISO) dann auf eine Rahmenecke presse, um möglichst wenig Verwacklung zu erreichen.
Das 2-Sekunden-Original gibt den Himmel noch sehr dunkel (dunkler als zum Zeitpunkt der Aufnahme gegen 6:44 Uhr MESZ) wieder, die helle Version - entstanden durch Auto-Optimierung von Irfan-View - dagegen deutlich zu hell. Zum Vergleich die Szene mit Stellarium.