Zum Glück trat die Sonne mal hinter den Wolken für längere Zeit hervor und ich konnte bei mir zu Hause ein paar Aufnahmen der großen Fleckengruppe mit der Nr. AR 3590 erzeugen. Richtig klar wurde es aber nie. Schleierwolken traten zwischen den Wolkenlücken immer wieder hervor und der noch niedrige Stand über den Häusern erschwerte ebenfalls das „Seeing“. Wenn nicht, wann dann fragte ich mich da diese Gruppe es im Laufe der Zeit zu merkwürdigen Formen gebracht hat, wie ich auf der SDO-Seite gesehen habe.
Hier eine Übersicht von unserem verstorbenen Sternfreund Stanislaw Pawnuk von den Sternfreunden Erftstadt. Die Preisangaben sind VB-Messepreise. Es können „unter uns“ Preisvorschläge gemacht werden. Ich setze mich dann mit der „Verkäuferin“ in Verbindung. Kontakt: Peter Schmidt, 0172-2611918.
Der Asterismus (Sternenkonstellation, die nicht als eigenes Sternbild gelten) „Kembles Kaskade“ liegt im langhalsigen Sternbild Giraffe. Die scheinbare Linie der mehr als 20 nicht zusammenhängenden farbigen Sterne der fünften bis zehnten Größenklasse hat eine Distanz von etwa fünf Erdmonddurchmessern. Der offene Sternhaufen NGC 1502 liegt bei meiner Aufnahme rechts unten am Ende der Kette. Die Kaskade läuft von links oben nach rechts unten. Die Formation wurde von Walter Scott Housten nach dem Franziskaner und Amateurastronomen Lucian J. Kemble (1922-1999) benannt. Wegen angekündigter zunehmender Bewölkung konnte ich nicht mehr belichten. Leicht diesig war es ohnehin. Sieht man an den Halos um hellere Sterne. Ansatzweise ist jedoch noch eine Dunkelwolke in der Mitte erkennbar. Kembles Kaskade: Sternbild: Giraffe Objekttyp: Asterismus Größe: 150 Bogenminuten
NGC 1502: Sternbild: Giraffe Objekttyp: Offener Sternhaufen (Goldharfen-Haufen). Helligkeit: 6,9mag Winkelausdehnung: 20 Bogenminuten Durchmesser: ca. 6Lj. Entfernung: ca. 2700Lj.
Teleskop: Takahashi FS 60 C f6,2 (Original Flattener). Kamera: ZWO-ASI071MC-Pro. Filter: Astronomik IR. Belichtung: 100x60sec.,Gain 100, minus 10 Grad, 60x Darks und Flats. Nachführung: Sucher 8x50mm, Lacerta MGEN II.
Nach einigen Monaten schlechten Wetters und Anschaffung eines neuen Filters gab es endlich mal die Möglichkeit diesen aus zu probieren. Habe mich entschieden auf einem Bild drei Objekte abzubilden. Die passende Brennweite zur Aufnahmekamera wurde gefunden und bei minus 10 Grad in der Eifel, mit ab und zu eisigem Nordostwind, stellten uns Astrofotografen und Geräte schon auf eine harte Probe.
NGC 1931 „Fliegen-Nebel“ ist ein Emissions- und Reflexionsnebel in einem Sternentstehungsgebiet im Sternbild Fuhrmann. Das Objekt wurde von Wilhelm Herschel am 04.02.1793 entdeckt. Entfernung: 10.000 Lj. Helligkeit: 10,1mag. Winkelausdehnung: 6 Bogenminuten.
IC 417 „Spinnen-Nebel“ hat einen eingebetteten offenen Sternhaufen und ist ein Emissionsnebel ebenfalls im Sternbild Fuhrmann. Das Objekt wurde am 25.09.1892 von Max Wolf, einem deutschen Astronom, entdeckt. Entfernung: 7.500 Lj. Durchmesser: 26 Lj.
IC 410 „Kaulquappen-Nebel“ hat , wie IC 417, auch einen eingebetteten offenen Sternhaufen mit der Bezeichnung NGC 1893, ist ein „staubhaltiger“ Emissionsnebel, und, wie auch die beiden anderen Objekte, im Sternbild Fuhrmann zu finden. Die Form wird durch die Strahlung und Sternwinden von NGC 1893 verursacht. Das Objekt wurde am 25.09.1892 von Max Wolf, einem deutschen Astronom, entdeckt. Entfernung: 11.000Lj. Durchmesser: größer als 100 Lj.
Teleskop: Skywatcher ED 80/600mm mit Original Reducer/Korrektor 0,85x = 510mm f6,3. Kamera: ZWO-ASI071MC-Pro. Filter: Antlia Triband RGB Ultra 2“. Belichtung: 36x300sec., Gain 130, minus 10 Grad, 24x Darks, 30x Flats. Nachführung: Sucher 8x50mm mit MGEN II.
Stets klare aber nicht mehr so kalte Nächte wünscht Peter
Partielle Mondfinsternis 28.10.2023 aus Griechenland
Unser Vereinskollege Janis Jatagandzidis hat während seines Heimaturlaubes in Griechenland klares Wetter in seinem Ort „Notia“ zur partiellen Mondfinsternis gehabt. Dieses stellt er hier zu Verfügung.
Nachträglich noch ein gewünschtes Bild einer Collage von mir zur "ersten Astronomischen Adventswoche 2023". Nicht zu verwechseln mit einer "Kugelbombe" :-)
Das konnte ich mir nicht entgehen lassen. Passend zur ersten Adventswoche tauchte eine Protuberanz im nördlichen Bereich auf. Da ich die ganze Zeit keine Möglichkeit hatte die Sonne live zu beobachten, aber an diesem Tag fast blauer Vormittagshimmel war, schaute ich mit meinem kleinen Lunt DS 35mm kurz in der Kälte (+2 Grad) auf unser Tagesgestirn. Und siehe da, eine Protuberanz stand da fast wie eine Kerze passend zur Adventszeit. Nun baute ich die „große Anlage“ auf um das ganze fest zu halten denn das Zeitfenster war knapp da die Sonne bei mir zwischen zwei Häusern stand. Da sie zu dieser Jahreszeit auch tief steht war mir klar dass die Aufnahmen wegen dem schlechten „seeing“ sowie teilweise aufgewärmten Dächer nicht besonders gut werden. Die „Kerzenprotuberanz“ hat eine Höhe von ca. 126000km (fast 10 Erddurchmesser) von der Erde aus gesehen.
Ort: Kerpen Teleskop: Coronado Solarmax II, 90/800mm DS, BF 30. Kamera: ZWO-ASI 1600MM-Monochrome. Kamerasoftware: Firecapture. Bildbearbeitung: Autostakkert 3!, Giotto (Schärfung) und PS-Endbearbeitung. Verschiedene Ansichten.
Nach der Aufnahme vom Fliegenden Fledermausnebel Sh2-129 nahm ich noch diesen „hellen“ Kometen auf. Der Horizontdunst war immer noch bei der Morgendämmerung zu stark um bessere Bilder zu produzieren. Daher beließ ich es mit einer Einzelaufnahme. Beachtlich ist die Schweiflänge die bis an den oberen Bildrand reicht auch wenn er schwer zu erkennen ist. Weiterhin flogen in dieser Richtung ständig Flugzeuge in großer Höhe die mit ihren Kondensstreifen die Fotografie erschwerten. Ausgerechnet da wo der Komet stand!
Der langperiodische Komet ist vom japanischen Amateurastronomen Hideo Nishimura am 12.August 2023 entdeckt worden. Er stammt vermutlich aus einer Kometenwolke am Rand unseres Sonnensystems.
Ort: Eifel. Helligkeit: ca. 5,3mag. Teleskop: Takahashi FS60C f4,3 (mit Reducer/Korrektor). Kamera: ZWO-ASI071MC-Pro. Belichtung: 1x60sec., Gain 300, -0,3Grad. Ohne Guiding. Bildbearbeitung: Fitswork, PS.
Ein doch nicht leichtes Objekt. Zwar kommt die Wasserstoffwolke im Ha gut „rüber“ aber das Objekt mit der Nr. Ou4 (Outters) auch Riesenkalmar oder Tintenfischnebel genannt ist in dem von mir genutzten Optolong L-Ultimate (Ha und OIII, 3nm) bei der „kurzen“ Gesamtbelichtungszeit relativ schwach und schwer heraus zu arbeiten. Das wusste ich aber schon im Voraus da einige vorhandene Bilder Belichtungszeiten von 20 bis über 130 (!) Stunden gemacht worden sind. Allerdings auch mit sw- Kameras und Filterrädern. Bei diesen Zeiten kann ich in unserer Umgebung und Zeitaufwand nicht mithalten, da die meisten eine Garten-Balkonsternwarte haben. Die Glücklichen. Aber es reizt mich es trotzdem zu probieren.
Zum Objekt: Sh2-129 und Outters 4. Er befindet sich im südlichen Teil des Cepheus. Der Tntenfischnebel (Ou4) nimmt mehr als ein Grad des Nachthimmels ein und stellt damit die Größte Winkelausdehnung dar, die jemals in einem planetarischen Nebel gefunden wurde. Umgangssprachlich als Riesenkalmarnebel bekannt, hat er einen Durchmesser von fast 50 Lichtjahren. Dieser bipolare Nebel könnte einer der nächstgelegenen seiner Art sein, der sich in einer Entfernung von etwa 2300 Lichtjahren befindet. Es handelt sich um einen extrem lichtschwachen Nebel, der hauptsächlich O3-Signal aussendet und sich innerhalb des größeren Nebels der fliegenden Fledermaus (Sh2-129) befindet, der dazu neigt, ihn zu überschatten, was ihn zu einem schwierigen Ziel für die Abbildung macht.
Quelle: Teil aus Wikipedia.
Aufnahmedaten: Ort: Friesheimer Busch, den 09.09.2023. Teleskop: Takahashi FS60C f5,9 mit Original Reducer/Korrektor 0,72x = f4,3 = 255mm. Kamera: ZWO-ASI071MC-Pro. Filter: Optolong L-Ultimate (Ha und OIII, 3nm). Belichtung: 36x600sec., 24xDarks, 50xFlats, 50xDarkflats, Gain 300, bei 0Grad. Guiding: Lacerta MGEN mit 8x50 Sucher. Montierung: Skywatcher AZ-EQ6 GT auf Berlebach Stativ Planet (kurz). Bildbearbeitung: DSS, Fitswork, PS.
Habe nur die RGB Daten bearbeitet da bei den Luminanzaufnahmen die Schärfe (aus meiner Sicht) nicht ganz passte. Hierbei nutzte ich das Gesamtergebnis RGB und machte daraus ein L-Bild. Mit 15% Schärfung überlagerte ich das RGB Bild nochmals. Das Endbild habe ich astronomisch „richtig“ gedreht.
Die ASI071MC-Pro hatte bei den Testberichten aus 2018 (ich habe sie 2020 gekauft) ein völlig neutrales Darkframe ohne jegliches Verstärkerglühen. Dies kann ich auch Bestätigen! Das „schlimmste“ Verstärkerglühen hat meine ASI 183 MC-Pro. War vom Test her aber auch bekannt und kann man nur minimieren indem Darks / Darkflats gemacht werden müssen! Am besten noch zusätzlich BIAS dann ist man auf der sicheren Seite. Ich hatte aber schon Bilder „sooo“ gestretcht das man es trotzdem ganz schwach sah.
Der „Tulpennebel“ ist ein Emissionsnebel der Region H II im Sternbild Schwan und wird so genannt weil er auf fotografischen Bildern in etwa die Form/Umriss hat. 1959 hat der Astronom Stewart Sharpless ihn in seinem Nebelkatalog katalogisiert.
Daten von Sh2-101: Helligkeit: 9mag. Entfernung von der Erde: 5.871 Lj. Sternbild: Schwan.
Aufnahmeort: Friesheimer Busch. Teleskop: SW-NT 200 f5. Kamera: ZWO-ASI071 MC-Pro. Filter: Optolong L-Ultimate. Belichtungseinstellung: 12x600sec., Gain 300, Offset 50, -10 Grad, je 12x Darks, Flats, 13x Darkflats. Bildbearbeitung: DSS, Fitswork, PS. PS: Ein „Kurzbelichteter“ Versuch mit einem Optolong L-Ultimate Filter. Hoffe dass ich dieses Jahr nochmal mehr Belichtungszeit zusammen bekomme.
Komet C/2023 E1 Atlas (10.08.2023) Gesichtet wurde der Komet erst im März 2023 von der NASA. Sein Perihel (größte Annäherung an die Sonne) erreichte er am 1.Juli. Am 18. August ist er der Erde am nächsten und dabei ca. 3Lichtminuten von unserem Planeten entfernt. Mit seiner Umlaufperiode von etwa 85 Jahren und Bahnneigung zur Ekliptik gilt er als halleyartiger Komet. Die Helligkeit zum Aufnahmezeitpunkt lag bei etwa 10mag.
Sternbild: Schwan Teleskop: SW-NT200 f5 Kamera: ZWO-ASI071MC-Pro, Offset 50, Gain 300, -10Grad. Filter: Hutech LPS-P2. Belichtung: 16x120sec., keine Darks, Flats, Darkflats! Guiding: Sucher 8x50mm, Lacerta MGEN. Bildbearbeitung: DSS, Fitswork und PS. Ort: Friesheimer Busch. Stets klare Nächte Peter