in der Nacht vor Himmelfahrt war tatsächlich mal wieder klarer Himmel! Da es zudem kurz vor Neumond war, musste ich unbedingt mein Galaxienbild für dieses Frühjahr auf den Sensor bringen. M51 steht schon lange ganz oben auf meiner Liste und so machte ich mich auf die Eifel, Nähe Blankenheim. Am Zielort angekommen erlebte ich leider eine Überraschung: die Landwirte waren fleißig dabei, die Wiesen rund um den Beobachtungsplatz zu mähen. Also musste ich kurzfristig improvisieren und an einen anderen Standort fahren. Zum Glück war ich rechtzeitig losgefahren und die Dämmerung setzt echt schon sehr spät ein in diesen Tagen!
Nach einer langen Nacht bei 3 Grad und Fuchsbesuch an meinem Auto fuhr ich um 4 Uhr zufrieden wieder gen Köln :-) Das Wetter hatte gehalten, das Objekt steht quasi im Zenit und meiner neuer TSGPU-Komakorrektor hat mich ebenfalls überzeugt.
Die Whirlpool-Galaxie (auch als Messier 51 oder NGC 5194/5195 bezeichnet) ist eine große Spiralgalaxie im Sternbild Jagdhunde. Sie ist vom Hubble-Typ Sc, das heißt mit deutlich ausgeprägter Spiralstruktur. M 51 hat eine scheinbare Helligkeit von 8,4 mag und eine Winkelausdehnung von 11,2′ × 6,9′. Die Entfernung von unserer Milchstraße beträgt etwa 27 Millionen Lichtjahre. M 51 hat einen nahen, wechselwirkenden Begleiter. Im NGC trägt er die Nummer NGC 5195 (M 51 selbst hat die Nummer NGC 5194). Die Begleitgalaxie ist von irregulärem Typ, hat eine Winkelausdehnung von 5,9′ × 4,6′ und eine Helligkeit von 9,6 mag. Der Kern des Begleiters hat aber fast die gleiche Flächenhelligkeit wie M 51, so dass beide in kleinen Teleskopen kaum unterscheidbar sind.
In M 51 findet derzeit eine außergewöhnlich aktive Sternentstehung statt, die vermutlich durch die Gezeitenwechselwirkung mit NGC 5195 verursacht wird. Deswegen hat die Galaxie einen hohen Anteil junger und massereicher Sterne, die aber mit einigen Millionen Jahren nur vergleichsweise kurzlebig sein werden. In M 51 wurden innerhalb von 17 Jahren drei Supernovae beobachtet: SN 1994I im April 1994, SN 2005cs im Juni 2005 und SN 2011dh im Mai/Juni 2011.
M 51 ist auch interessant, weil sie eine der nächsten Galaxien mit aktivem galaktischen Kern ist, eine Seyfert-Galaxie vom Typ II. In ihrem Zentrum verbirgt sich ein supermassereiches Schwarzes Loch.
Die Ausrüstung: Skywatcher 150PDS, TSGPU Koma-Korrektor, ZWO ASI 2600mc pro, AsiAir Pro, ZWO Off Axis Guider, ZWO ASI 290 mm, ZWO AM5
Bilddaten: 43 Lights zu 300 Sekunden bei Gain 0 und -10 Grad Celsius (215 Minuten) 30 Flats Masterdark und Master-Darkflat
Bildbearbeitung: Pixinsight und Photoshop Das Bild habe ich beschnitten.
Eventuell reicht Dein Foto noch weitaus tiefer ins All hinaus. Links unterhalb des im Feld hellsten Vordergrund-Sterns HIP66004 scheint sich ein sichtlich rotverschobener Galaxienhaufen abzuzeichnen. Dessen Identität verriet mir nicht mal das neue STELLARIUM 23.1 . . .
vielen Dank für deine aufmerksame Rezeption des Bildes! Der Galaxienhaufen war mir auch im Rahmen der Bearbeitung aufgefallen. Ich hatte diesen aber nicht weiter identifiziert. Aufgrund deines Hinweises habe ich nochmal gesucht und denke, dass es sich dabei um "Zwicky 6057" handelt. Dieser liegt 2,3 Milliarden Lichtjahre entfernt und hat 103 Objekte!
Wär das nicht eine angemessene Herausforderung für Deinen mit Messier-Galaxien heillos unterforderten Sechszöller? Das "BUDF" bzw. "Blankenheim Ultra Deep Field". Du kamst 2,3 Milliarden Lichtjahre weit raus und der Hintergrund ist immer noch schwarz wie die Nacht auf dem Lande. Da ist womöglich noch mehr drin . . .