die Sternfreunde Dieter und Major Tom hatten sich in der Vergangenheit anlässlich des Vatertages bereits zu mancher Fahrradtour verabredet. Dieses Jahr bot es sich aufgrund der Terminnähe zum Neumond und aufgrund der angekündigten sternklaren Witterung an, sich am Vorabend des Himmelfahrtstages zu einer „Vaternachtstour“ zu treffen und eine gemeinsame Fotosession in der atemraubenden Landschaft des Hohen Venn durchzuführen. Darüber hinaus bieten die Nachtstunden kurz vor Sonnenaufgang im Monat Mai die Gelegenheit, den hellen Bereich der Sommermilchstrasse zu beobachten. Erst im August steht dann wieder dieser zentrale Teil unserer Heimatgalaxie für ein paar Wochen sichtbar über dem südlichen Horizont. Wir starteten um 18: 30 Uhr in Köln und trafen eine gute Stunde später am Parkplatz „Baraque Michel“ auf der belgischen Seite im Hohen Venn ein. Große Flächen sind als Hochmoor ausgebildet, wovon sich auch der Name ableitet: Venn, Fenn (niederländisch Veen) für Moor. Seit 2008 steht der belgische Teil des Hohen Venns auf der belgischen Vorschlagliste von UNESCO-Welterbe-Stätten. Sowohl Arbeitskollegen und Freunde hatten jeweils unabhängig voneinander diese Stelle als sehenswerten Startpunkt für Wanderungen empfohlen. Baraque Michel liegt direkt an der Straße Eupen–Malmedy (N68), 1,5 Kilometer nordwestlich des Abzweigs zur Botrange. Baraque Michel ist mit 674 Metern der dritthöchste Punkt im Venn. Wir hatten noch gut 1,5 Stunden Zeit bis zum Sonnenuntergang und liefen zwei vorab recherchierte Stellen der Wanderungen ab. Schnell waren wir einig, dass der nordöstlich des Parkplatzes gelegene Weg, der nach rd. 300 Metern mit einem aufgeständerten Holzsteg in die Vennlandschaft führt, unser gemeinsamer Favorit sein wird, siehe rote Markierung. Kurz vor Sonnenuntergang um 21:15 Uhr fuhren wir in das benachbarte Städtchen Eupen und haben uns in der Lokalität „Ratskeller“ in angenehmer Atmosphäre gestärkt.
Gegen 23:30 Uhr trafen wir wieder am Parkplatz von Baraque Michel ein und die zweite und dritte Haut Skiunterwäsche wurde angelegt: es waren schliesslich Temperaturen von rd. 2 Grad angekündigt! Da wir die beste Fotozeit um 3 Uhr erwarteten (der Skorpion und der Schütze sollten dann über dem südlichen Horizont stehen, habe ich neben meinem Fotoequipement auch meinen 25x100 Großfeldstecher inkl. neu erstandenem Großstativ mitgebracht, damit möglichst gewährleistet war, dass bis in die Morgenstunden keine Langeweile aufkommen sollte. Der ebenfalls neue Einkaufstrolli war für den Transport des Beobachtungsequipements an die ausgeschaute Stelle sehr hilfreich. Unsere Stirnlampen leuchteten uns auf dem rd. 20 minütigen Weg schadlos über teilweise fehlende Steghölzer / Lücken im Holzsteg. Gegen 00:30 Uhr waren unsere Aufbauten fertig montiert: das Naturerlebnis „Hohes Venn unter Sternen“ konnte beginnen. Dieter hat zudem ein kleines Zelt mitgebracht, das zügig aufgebaut wurde. Die Inspiration, das ausgeleuchtete Zelt als Vordergrund in der Moorlandschaft zu positionieren, haben wir in einigen Bildkompositionen von Landschaftsfotografen erhalten. Die nachfolgenden Momentaufnahmen entstanden ab ca. 00:30 Uhr bis 3:30 Uhr. Mein SQM-Messgerät zeigte im Durchschnitt Werte knapp über 21,00 [mag/sqas] bei Ausrichtung in den Zenit. Der südliche Horizont war einigermaßen dunkel, der nördliche Horizont war ebenfalls (trotz der Nähe der Kleinstadt Eupen) für Eifeler Verhältnisse ganz brauchbar. Die Witterung war teils lebhafter Wind und die angekündigten Temperaturen nahe dem Gefrierpunkt ließen nicht lang auf sich warten. Zum Ende der Fotosession war der Holzsteg zu einer glitzernden Oberfläche vereist. Tiere haben sich im Laufe der Nacht nicht gemeldet oder zu erkennen gegeben. Die Stille und die nächtliche Landschaft wirkten auf die beiden Kölner Sternfreunde als magische Untermalung für diese einmalig schöne Naturerfahrung! Wir freuen uns jetzt schon auf die Zeit nach den „weissen Nächten“, wenn wir uns Anfang August ein neues Landmark aussuchen …
Standort: 50°51´90.40´´ N 6°06´33.66´´ O
Ich habe mein bekannt simples Equipment genutzt: sony alpha 6000 gewählte Belichtungszeiten 10 bis 15 sec ISO 800 bis 3000 Weitwinkel Samyang 12 mm, Blende 2,8 bis 4 und/oder optical steady shot SONY 3.5-5.6/16-50 Stativ Rollei c5i mit „Gewicht“
Sternfreund Dieter wird in Bälde seine Favoriten seiner Aufnahmen in einem eigenen Forumsartikel veröffentlichen.
Diese Aufnahme vom westlichen Horizont mit dem Sternbild VIRGO und seinem alpha-Stern SPICA formt sich immer mehr zu meinem Favoriten aus den o. a. Momentaufnahmen. Wenn ich in Köln die Sterne des Sternbildes VIRGO aufsuche, ist die Suche nach SPICA fast beendet ...