während die Jecken dieser Tage tanzen, komme ich endlich dazu, wieder etwas zu posten. Das Bild entstand bereits im Januar, aber die Bearbeitung war mal wieder knifflig...
Der Bildausschnitt befindet sich in etwa auf Höhe der östlichen Hüfte des Orion. Von links nach rechts: Boogeyman Nebel (LDN 1622), Barnards Loop (Sh2-276) und Messier 78. Am unteren Bildfeld sieht man noch den Sternhaufen NGC 2112. Die Hüfte hat also einiges zu bieten
# Staubteufel im Orion: LDN 1622, auch bekannt als der "Boogeyman-Nebel", ist ein Dunkelnebel im Sternbild Orion. Er besteht aus dichtem Staub und Gas, die das Licht von dahinter liegenden Sternen absorbieren. Der Nebel hat eine Form, die an einen tanzenden Teufel erinnert. Die spitzen "Hörner" des Nebels werden von jungen, massereichen Sternen erodiert, die starke Winde und Strahlung abgeben. Diese Strahlung bläst den Staub und das Gas des Nebels weg und lässt die charakteristische Form entstehen.
# Kosmisches Leuchten am Winterhimmel: Barnards Loop, auch bekannt als Barnard 33, ist ein riesiger Emissionsnebel im Sternbild Orion. Es ist ein sehr großes und komplexes Gebilde. Die Wolke besteht aus mehreren Filamenten und Bögen, die von jungen, massereichen Sternen angestrahlt werden. Diese Sterne emittieren ultraviolette Strahlung, die das Gas im Nebel zum Leuchten anregt.
# Ein funkelndes Juwel: Messier 78 (auch bekannt als NGC 2068) ist ein Reflexionsnebel im Sternbild Orion. Reflexionsnebel sind im Gegensatz zu Emissionsnebeln nicht selbst leuchtend, sondern reflektieren das Licht von nahen Sternen. M78 ist mit 8,0 mag der hellste Reflexionsnebel am Nachthimmel. Er befindet sich in der Nähe des Oriongürtels. M78 ist ein sehr schöner und kompakter Nebel. Die blaue Farbe des Nebels rührt daher, dass das Licht der nahen Sterne vom Staub in dem Nebel gestreut wird. Messier 78 ist nicht nur wegen seiner bläulichen Farbe und seiner Helligkeit bemerkenswert. Es beherbergt auch eine Vielzahl junger Sterne, die noch in der Entstehungsphase sind. Diese Sterne sind für die sichtbare Beleuchtung des Nebels verantwortlich. Seine Entfernung beträgt etwa 1.600 Lichtjahre.
# Offener Sternhaufen: NGC 2112 ist ein "junger" Sternhaufen. Er ist nur etwa 10 Millionen Jahre alt. Er ist fast doppelt soweit entfernt wie M78 (3.064 Lichtjahre).
Das Bild entstand über zwei Nächte (9. und 10. Januar 2024) in der Eifel nahe Blankenheim.
Aufnahmedaten: Montierung ZWO AM5, Teleskop ASKAR FRA300pro (f/5), Kamera Canon 6D(a), Guidescope ZWO ASI f/4 mit ASI 120mm, AsiAir pro, 102 x 300 Sekunden bei ISO 1600, keine Darks, gedithert, Master-BIAS, insgesamt 510 Minuten Belichtungszeit. Ich hatte zwar Flats angefertigt, aber diese waren nicht brauchbar. Das führte zu der längeren Bearbeitungszeit :-(
Bearbeitung mit Graxpert, Pixinsght und Photoshop.
Viele Grüße und "Clear Skies" Mathias
--- P.S.: Mein Bild am Planetariumshimmel (dort kann man sehr gut die Platzierung innerhalb des Sternbilds sehen). http://tinyurl.com/2yzpctqy
Version IV bleibt hier!!! Diese Variante bildet die enormen Mengen interstellarer Materie im Sternbild Orion geradezu körperlich greifbar ab. Passend zur jecken Jahreszeit sind hier eine ganze Menge "Geister" unterwegs . . .
also ich sehe da einen tänzelnden Typen mit Cape und Fledermausmaske (Batman?), der in der Linken ein Medusenhaupt mit Krakenarmhaaren und einem riesigen weißen Muschelohr trägt, ganz schön abgefahren