Hallo zusammen, man glaubt es nicht bei der aktuellen Wetterlage, aber: ich habe ein neues Bild 😊
Seine Entstehung vollzog sich mal wieder über mehrere Nächte, da selbst bei klarem Wetter der Nachbarbalkon die Belichtungszeit limitiert…
Ich präsentiere: Pickerings Dreieck (Pickering's Triangle oder Pickering's Triangular Wisp).
Der Nebel liegt im nördlichen Teil des Cirrusnebels (Schleiernebel) im Sternbild Schwan. Dieses faszinierende Filament mit einer Ausdehnung von 45' x 15' ist Teil eines größeren Supernovaüberrests, der vor etwa 10.000 bis 20.000 Jahren entstand.
Diese Explosion markierte das Ende eines massereichen Sterns und schleuderte dessen äußere Hüllen mit enormer Geschwindigkeit ins All. Die expandierenden Gase kollidieren mit dem interstellaren Medium und erzeugen dabei die charakteristischen Filamente und Strukturen, die wir heute beobachten können. Der Cirrusnebel, zu dem Pickerings Triangle gehört, erstreckt sich insgesamt über eine beeindruckende Fläche von etwa 3 Grad am Himmel, was einer tatsächlichen Ausdehnung von ungefähr 150 × 120 Lichtjahren entspricht. Die verschiedenen Teile des Nebels tragen unterschiedliche Katalogbezeichnungen, wobei das Dreieck zu den lichtschwächeren Bereichen zählt. Die helleren Strukturen sind NGC 6992/95 und NGC 6960. Das Bild des Objekt ist gedreht (Norden ist rechts).
Ausrüstung: Montierung ZWO AM5, Kamera ZWO ASI 585mc pro, Teleskop Skywatcher 150PDS, Guiding mit ASI 120mm an 30/120 Guidescope, AsiAir Pro, Bilddaten:174 Aufnahmen zu je 120 Sekunden über vier Nächte für die Nebelstrukturen (zwischen 25.6. und 6.7. 2024) bei -10C, Gain 252 mit Optolong-Lextreme Filter sowie 30 Aufnahmen zu je 60 Sekunden mit Optolong L-Quad Enhance Filter (für die Sterne, bei -10C, Gain 252), gedithert und gedrizzelt, kalibriert mit MasterFlat und Masterdark Gesamt-Belichtungszeit: 6 Stunden 18 Minuten
Sieht wie ein heisser Kandidat für das BdJ (Bild des Jahres) 2024 aus. Die Qualität dürfte professionellen Ansprüchen genügen und auch hier vermutet man hinter dem Ergebnis wesentlich massivere Technik im Einsatz. Würde sich auch gut als Titelbild der nächsten JC machen - aber wir haben ja erst Juli und wissen nicht, was noch kommt . . .
Egal - ich habe hineingezoomt und das Filamente-Vollbad sehr genossen! Jetzt hast Du ein Erfolgsrezept auch für die "Hexenhand" und den "Sturmvogel", falls Du die "Cirrus-Trilogie" noch zu Ende belichten willst.
interessanter Gedanke ;-) Vielen Dank für dein freundliches Feedback! Was mein Balkon kann, müsste eigentlich auch die Sternwarte können, oder? Ich werde das demnächst weiter verfolgen...
vielen Dank und es freut mich, dass du meine Wellen-Komposition metaphorisch weitergeführt hast :-) Zu deinem Vorschlag: mit diesen Bild wurde die Trilogie komplettiert - siehe meine Postings vom 14.06.2021 (Knochenhand) und vom 24.08.2021 (Sturmvogel): Ich könnte natürlich im nächsten Anlauf dort auch noch mal dichter ranzoomen und länger belichten ...
ja das ist wirklich kaum zu glauben - aber mit den richtigen Filtern sowie Geduld und Pixinsight geht da einiges heutzutage ;-) Die Schwäche an dem System ist m. E. der Hintergrund - so richtig schön tief wird er halt wegen der Filter nicht. Wenn man in der Eifel sechs Stunden belichtet, sieht das nochmal natürlicher aus. Aber was will man machen... Ich bin z. B. auch sehr froh, dass ich die Bilder aufnehmen konnte, während ich in meinem weichen Bettchen schlief
Auch von mir Glückwünsche zum Bild. Ich denke immer wenn ich diese Strukturen sehe an die "Fliegenden Sommer" wo Jungspinnen die sich über den Acker durch den Wind treiben lassen. Dabei legen sie dann (hier sind sie farbig) eine silberne Decke als Spinnfäden. Der Cirrusnebel hat da ja einiges zu bieten wenn man sich "reinzoomt". Toll...
dazu sage ich: ja, denn der hilft in jedem Fall den Kontrast der Nebelgebiete zu verstärken. Der Unterschied wäre allerdings, das ich auch mehr Belichtungszeit ohne Filter einsetzen würde. Das Ergebnis wäre dann eine Kombination aus den Daten ohne Filter, angereichert mit den "Nebeldaten". Im Gegensatz dazu: in der Stadt benutze ich sehr überwiegend den Filter, einfach um das Fremdlicht zu blocken. Die Aufnahmen ohne (bzw. mit Breitbandfilter) sind hier ausschließlich für die natürlichen Sternfarben zuständig (denn diese erhält man mit den Duo-Narrowband-Filtern nicht).
Ich hoffe, mein Prinzip verdeutlichen zu können - andere mögen es anders machen ;-)
vielen Dank für deine Antwort. Ich finde es immer schön, wie jeder bei diesem Hobby andere Assoziationen hat und das Bild/ die Beobachtung damit über sich hinaus wirkt .