wir haben heute Mars u.a. mit dem Coudé-Refraktor geschaut (der bekanntlich seitenverkehrt abbildet), und ich habe 74 Bilder afokal mit meiner Digicam (Pentax Optio W20) durchs 14mm-Okular geschossen (v=214-fach). Das Objektiv war dabei auf 3-fach Zoom eingestellt (f=18,9mm). Um das Farbrauschen zu minimieren, war ISO 64 eingestellt, Fokus fest auf unendlich. Belichtungszeit 1/10 bis 1/13 sec. wurde erzwungen durch vorheriges Richten auf eine dimmbare Lampe und Gedrückthalten des Auslösers beim Schwenk aufs Okular (die Belichtungsautomatik hätte sonst 1/4 sec. geliefert, was viel zu lang ist für das Seeing). 41 Aufnahmen habe ich bereits nach Sichtkontrolle auf dem Kameradisplay wieder gelöscht, weil das Seeing darauf zu schlecht war.
Hier die vermutlich beste Einzelaufnahme bei 1/13 sec., daneben zum Vergleich die stark verschmierte Aufnahme bei 1/4 sec.
Beim nächsten Astroworkshop am 03.03. sollen alle 32 verbliebenen Aufnahmen gestacked werden, um die Teilnehmer mit der Funktion von giotto und registax vertraut zu machen. Die Ergebnisse kommen dann auch in diesen Thread.
ich finde es immer wieder erstaunlich, was heute schon so alles möglich ist. Okay über das Teleskop brauchen wir ja nicht groß reden , aber dann noch eine gute Digicam, ein wenig Ahnung ( oder wie in Deinem Fall auch noch etwas mehr ) und das Ergebnis ist echt gut.
das sieht doch sehr gut aus. Hast Du schon einmal versucht, eine Videosequenz mit der Digicam zu schießen? Die meisten Digicams können das heute. Dann könnte man mit Registax oder Giotto vielleicht noch mehr herausholen.
Gruß Coyote
Ich sah es an, und es sah mich an; und errötend wich es zurück - das Universum.
habe die 32 Bilder heute im Astroworkshop gestacked, dabei habe ich die Voreinstellungen weitgehend belassen.
Bei registax mußte ich auf manuelles Alignment gehen (dabei habe ich jeweils die Polkappe anvisiert), weil die Bilder für die Automatik offenbar zu starke Variationen der Marsposition enthielten.
giotto hatte mit dem Alignment dagegen keine Probleme.
Hier die Ergebnisse.
Bei dem langen Aufnahmezeitraum dürfte die Bildfelddrehung im Wachter und die Marsrotation bereits zur Unschärfe beigetragen haben, außerdem natürlich kleine Schwankungen in der Handhaltung. 2 der Rohbilder scheinen mir nämlich mehr Details im dunklen Bereich zu haben als die Summenbilder. Ich habe sie zum Vergleich auch noch angefügt. Zudem ist fraglich, ob ich mit der Digicam wirklich den Fokus getroffen habe, das ließ sich bei dem Seeing nicht gut beurteilen.
Eine Videosequenz wäre vermutlich doch ergiebiger gewesen.
wenn du wirklich Einzelbilder über einen Zeitraum von 59 Minuten (so in deinem Foto angegeben?!) gestackt hast, dann ist nicht nur die Bildfelddrehung im Wachter-Coudé Schuld an der Unschärfe, sondern auch die Marsrotation, die über diesen Zeitraum fast 15 Grad betragen hätte. Jedenfalls erscheint das gute Rohbild fast detailreicher als die Stackversion!
Planetenbilder kann man eigentlich nur mit Sequenzen sinnvoll aufnehmen. Ich wollte es heute unternehmen, bin aber leider nicht in die Sternwarte hineingekommen, weil es neue Schlösser gibt, von denen ich nichts wusste.
werde es beim nächsten Mal mit der Videoeinstellung probieren. Das Hauptproblem beim Videomodus ist, daß dabei nur ISO AUTO möglich ist, d.h. bei Mars führt das zu ISO 1600 und entsprechend extremem Rauschen. Die Fotos habe ich dagegen mit ISO 64 aufgenommen um das Rauschen zu minimieren.
ich war gestern nach dir noch auf der Sternwarte und habe den Mars mit meiner Webcam aufgenommen. Leider war die Luft nicht besonders ruhig, so dass sich nur die Fokalaufnahme für eine Wiedergabe eignet. Die Abbildung zeigt den Mars - gestacked aus 156 von 900 Bildern, die im Zeitraum von einer Minute aufgenommen wurden. Zum Vergleich ist die Mars-Ansicht von Redshift 7 wiedergegeben, die deutlich macht, was man erkennen kann: Am rechten Bildrand verschwindet die Große Syrte, recht zentral ist der Sinus Meridiani, und links oben erkennt man das Mare Acidalium.
Allen Wachter-Benutzern viel Spaß beim Beobachten.
super ! Da kann ich nicht mithalten. Habe auch den Mars fotografiert und gefilmt, aber die Resultate waren nicht so toll
Wie ich befürchtet hatte, bewirkt beim Filmen mit meiner Digicam der ISO-AUTO ein extremes Rauschen, so daß alle Details darin absaufen. Immerhin bin ich bei den Einzelbildern etwas weiter gekommen als bisher indem ich kürzer belichtet habe. Bei ISO 64 war bei 1/80 sec. bei manchen Einzelbildern mehr Detail zu sehen als bei meinem früheren Versuch mit 1/10 bis 1/13 sec.