eigentlich wollten wir in der Nacht zum 6 September nur etwas visuell beobachten. Dabei haben wir uns aber zwei Nebel angesehen, die sich auf jeden Fall für eine Sternführung eignen und die man sich merken sollte. Der CatEye Nebel NGC6543 und der BlueSnowball NGC7662 sind sehr schön im CLT zu sehen.
ich bin beeindruckt vor allem wenn man bedenkt, dass Du keine Bildbearbeitung durchgeführt hast. Beide Bilder gefallen mir sehr gut, wobei der BlueSnowball mir noch etwas besser gefällt.
Ich glaube, dass ich dem Wettergott auch nochmal mein Arbeitsplan zukommen lassen muss, denn irgendwie passt das dieses Jahr bei mir alles nicht so wirklich.
Ich gratuliere Dir zum Foto des "Blue Snowball" NGC 7662! Meines Wissens ist das die allererste Aufnahme eines Vereinsmitglieds von diesem planetarischen Nebel in der Andromeda. Er wirkt eher klein, aber die wesentlichen Strukturen incl. des Rings in der Blase sind deutlich herausgekommenn.
Nach dem Erfolg hätte ich da noch einen Wunsch: Den "blinkenden planetarischen Nebel" NGC 6826 im Schwan. Den hat uns Matthias mehrmals durch seine Terrassenteleskope beobachten lassen. Er ist in der Struktur NGC 7662 ähnlich, aber anders in den Farben. Seine Eignung für öffentliche Führungen muss er vielleicht nicht mehr beweisen - aber ein Foto gibt es auch von diesem Objekt bisher nicht.
Weiter so - meint
T Tauri
"Wir spalteten das [U] und verschmolzen das [H], nur das [D] versteckt sich noch als DUNKLE MATERIE vor uns . . ."
Deinem Wunsch kann entsprochen werden. Hier ist der PN NGC6826. Im Vergleich dazu habe ich auch noch ein Bild des NGC7662 angehängt. Den "count-down-Nebel" NGC6543 hatte ich in dieser Nacht auch aufgenommen. Der ist im 3. Bild zu sehen. Der 4. im Bunde ist der NGC6210 im Sternbild Hercules. Rechts oben und links unten sind kleine Anhängsel zu erkennen. Er ist ebenfalls hell und blau-grün, hat aber keinen schönen Namen. Den hatte ich zu meiner Zeit als aktiver Sternführer in der Volkssternwarte zusammen mit den 3 anderen oft den Besuchern gezeigt. Visuell kann man bei diesen 4 hellen Nebeln immer die bläulich-grüne Farbe erkennen. Wenn man den Leuten dann noch den Uranus vorführt, verstehen sie, weshalb die Nebel "planetarische" Nebel genannt werden.
Bin begeistert! Gestern am Abend des 27.09. führte Dietmar uns mit dem 24"-CLT einige davon im Okular vor. Dabei drängt sich mir folgende Frage auf: Der "blinkende planetarische Nebel" NGC6826 im Schwan fällt in kleineren Optiken zuerst durch seinen Zentralstern auf, während sich umgekehrt das CLT zumindest visuell und in der Stadt extrem anstrengen muss, um dem Leier-Ringnebel seinen Zentralstern zu entlocken. Ist damit der Zentralstern von NGC6826 der hellste und in kleinsten Optiken beobachtbare weisse Zwerg am Nordhimmel? Und welche Magnitude hat er? Als Profi weisst Du das vielleicht.
Herzliche Grüsse von
T Tauri
"Wir spalteten das [U] und verschmolzen das [H], nur das [D] versteckt sich noch als DUNKLE MATERIE vor uns . . ."
der Zentralstern von NGC 6826 (blinkender PN) ist tatsächlich einer der hellsten Zentralsterne von Planetarischen Nebeln. Er ist leicht variabel zwischen 9m.6 und 10m.3. Sein Spektraltyp ist Pd. P ist eine spezielle Spektralklasse für Weisse Zwerge in PNs. Den Nebel hatte ich mir noch vor 2 Tagen vorgenommen und ihn viel länger belichtet. Ein Sternfreund (Manfred Gaida von der DLR) war zu Besuch und wir benutzten seine Canon 600D Spiegelreflexkamera. Wir machten zuerst eine Aufnahmeserie mit kurzen Belichtungszeiten (20sec), damit der Nebel nicht überläuft. Der ist immerhin 8m.8 hell. Danach eine zweite Serie von 14 Bildern mit je 5min Belichtungszeit. In den Einzelbildern sieht man da nur den zu hellen Nebel. Wenn man aber alle 14 Bilder aufsummiert, kann man die äußere sehr zarte Hülle des PN erkennen. Der Nebel ist also deutlich größer. Das Bild zeige ich euch hier. Da wir keine Darkbilder machten und verrechneten, sieht es nicht besonders schön aus, weil der Untergrund irgendwelche Strukturen zeigt. Während der 2. Aufnahmereihe ist auch der Fokus des Teleskops (mein 16" Maksutov mit 4000mm Brennweite) etwas gedriftet und die Sterne wurden zuletzt zu dicken Flecken. Das war aber für den Nachweis der Hülle unerheblich. Links unten ist das Summenbild mit den kurzen Belichtungszeiten in dem selben Maßstab.
Das letzte langbelichtete Bild von NGC6826 gefiel mir nicht, weil Untergrundstrukturen zu stark hervor treten. Ich hatte mir deshalb am 6.10.13 nochmals diesen planetarischen Nebel vorgenommen und insgesamt 20 Aufnahmen mit je 5min Belichtungszeit angefertigt, also in der Summe 1 Stunde und 40 Minuten belichtet. Instrumente: 16" Maksutov mit 0.8x Reducer, f_eff=3200mm, gekühlte QHY8L Farb-CCD-Kamera (T=-33°C). Diesmals hatte ich auch Dark- und Flat-Bilder gemacht und sie bei der Bildverarbeitung mit verrechnet. Das Ergebnis ist nun wesentlich besser geworden. Um den gewaltigen Helligkeitsunterschied zwischen dem inneren Nebel und seiner lichtschwachen Hülle darzustellen, habe ich hier zwei Bilder kombiniert, die einmal den vollen Dynamikbereich zeigen und zum anderen den unteren, extrem gestreckten Helligkeitsbereich. - Yeti -