letzten Mittwoch habe nach dem sehr erfolgreichen Astroworkshop, die Zeit genutzt um noch etwas mit dem Autoguiding zu testen. Bilder davon gibt es die Tage noch. Anschließend habe ich mich mal wieder ein wenig der visuellen Astronomie gewidmet. Die Bedingungen waren zu später Stunde mit leichten Cirren, speziell im Horizontbereich, nicht perfekt, aber im Zenit war es noch ok.
Dabei habe ich auch zwei Astrozeichnungen angefertigt. Einmal die Galaxie NGC 7331 im Sternbild Pegasus, welche ich schon vor ca. 2 Wochen durch den TEC fotografiert habe. 49 Millionen Lichtjahre entfernt und 130000 Lichtjahre im Durchmesser. Im CLT mit einem 21 mm Pentax Okular bei 257-facher Vergrößerung war diese auch recht einfach zu sehen.
Als zweites Objekt kam dann noch der recht unscheinbare offene Sternhaufen M 29 zu Papier. Im TEC könnte man diesen fast übersehen, aber im CLT mit einem 30 mm Pentax Okular bei 180-facher Vergrößerung, sah dieser ganz nett aus. 19 Sterne konnte ich im Haufen ausmachen, was auch mit den Angaben aus anderen Quellen gut passt. Der Sternhaufen befindet sich im Sternbild Schwan und ist ca. 3700 Lichtjahre entfernt. Er hat eine Helligkeit von 6,6 mag. An die 3,5 mag werden aber allein durch interstellaren Staub abgeschwächt. Ohne diesen vorgelagerten Staub, würden wir einen wesentlich schöneren Haufen sehen, der locker mit dem bloßem Auge zu erblicken wäre.
Hallo Karsten, ich freue mich das es doch noch Leute mit einer grossen Beobachtungsleidenschaft gibt. Und die Leidenschaft auch in das Kreative investieren. Es ist eine Tradition, der Du da nachgehst.
In den Jahren als es noch keine fotographischen Aufzeichnugsgeräte gab, war diese Technik, der Du nachgehst die einzige Möglichkeit, etwas ausser verbale Beschreibung visuell etwas weiter zugeben.
Wir sollten uns mal zusammentun und einen Artikel über die ursprünglichen Beobachtungsmethoden und alten Techniken für unsere Jahresschrift aufsetzen. Durch diese Techniken hat sich ja erst die Astronomie weiter entwickelt. Aber ohne Enthusiasmus und Leidenschaft, vielleicht auch eine gewisse Neugier (Wissensdrang) hätte sich diese Sparte (heute unser Hobby und ganzer Berufszweig mit Anhang Weltraumforschung) nie entwickelt.
Ich habe mich gefreut, das Du gerade den NGC7331 ausgewählt hast.
Noch viel Freude an Deinem Hobby und ein "weiter so".
Viele klare Nächte ...
Klaus
Die Gravitation ist der Klebstoff, der alles zusammenhält
@ Coyote. Die Zeichnungen sind auf normalen weißen Papier gezeichnet, also Nachts am Teleskop. Auch die finale Version wird auf weißem Papier angefertigt. Im nächsten Schritt wird die Zeichnung eingescannt, wobei hier es ganz wichtig ist, beim Scannen im Farbmodus auf Graustufen zu stellen. Hier muss ich manchmal noch ein wenig nachzeichnen, da am Monitor manche Details oder Sterne nicht so schön rüberkommen. Anschließend wird das Bild invertiert und noch das Gesichtsfeld ein wenig heller gemacht, da ja schließlich im Okular der Himmelshintergrund auch nicht komplett schwarz ist. Und das war es dann auch schon.