gestern ergab sich sehr überraschend eine Wolkenlücke über der Kölner Bucht. Spontan trafen sich einige Vereinskolleginnen und -kollegen unter Federführung von Dieter Ladwig in unserer Sternwarte. Da diese Wetterentwicklung sich vorab ganz und gar nicht abzeichnete, war es leider für viele nicht möglich, so kurzfristig vorbeizuschauen. Dank der langen Winternächte konnten wir bereits kurz nach 18 Uhr mit Anpeilen und Aufbauen beginnen. Ich hatte ein portables Fotoset dabei: ZWO AM5, TS APO 80/480 (mit 0,8 Reducer) sowie als Kamera die ASI 2600mc (mit Optolong L-Pro Filter gegen Fremdlicht). Gesteuert wurde das Setup die durch AsiAir Pro.
So konnte wir einerseits am "CLT" sowie am TEC den schwachen Schein des astronomischen Besuchers bestaunen, als auch die etwas konstrastreicheren Bilder der 120 Sekunden Aufnahmen vergleichen. Mit dem Fernglas war das Objekt allerdings - auch wegen des recht hoch stehenden Mondes (50%) - im erleuchteten Stadthimmel nicht zu finden.
Gegen 21 Uhr haben wir dann abgebaut und waren froh, noch diese Gelegenheit erhalten zu haben. Die Wetterprognose der nächsten Tage ist wieder schlecht, der Mond wird immer heller und ab Mitte Februar wird der Komet wieder schwächer. Es war also eine der letzten Gelegenheiten, aus unserer Region für eine Session mit C/2022 E3.
Bilddaten: 40 Aufnahme zu 120 Sekunden, Gain 0, -10 Grad, insgesamt 80 Minuten Integrationszeit Bildbearbeitung: Pixisinght
ich habe noch eine kleine Animation erstellt, um das Tempo des Besuchers verdeutlichen. Er ist nämlich ziemlich schnell am Himmel unterwegs!
Für dieses Video habe ich Einzelaufnahmen von 19.09 Uhr bis 21.00 Uhr verwendet. Zwischendrin musste ich noch einmal das Bildfeld ändern, da ich merkte, dass mir der Komet "nach oben" aus dem Bild rauslaufen würde. Deswegen springt er an einer Stelle etwas nach unten.
Deine Momentaufnahme und der kleine "Film" sind Dir bravourös gelungen. Ich bin sehr angetan , was für großartige Ergebnisse Du mit Deinem Equipement aus dem "grottigen Kölner Nachthimmel" heraus zu kitzeln vermagst.
Kaum auszudenken, wenn Du mal in Landstrichen mit wirklich dunklem Himmel wirken kannst ...