eine einzige Nacht hat mir diesmal gereicht, um gleich zwei Objekte "einzufangen". Vom 24. auf den 25.9. hatten wir noch mal eine klare Nacht. Der Mond stand zum Glück tief und so nutzte ich die Chance, meine Messier-Sammlung zu erweitern. Diese beiden Kugelsternhaufen sind relativ hell und benötigen gar nicht so viel Belichtungszeit. Wegen diverser Sichtbeschränkungen (Balkone, Nachbarhäuser) hatte ich ohnehin nur begrenzte Zeitfenster.
Objektinfos:
Messier 2, auch bekannt als M2 oder NGC 7089, ist ein Kugelsternhaufen im Sternbild Wassermann. M2 ist etwa 50.000 Lichtjahre von der Erde entfernt und mit einem Durchmesser von 150 Lichtjahren einer der größten bekannten Kugelsternhaufen. Der Cluster ist reichhaltig, kompakt und deutlich elliptisch. Er ist 12,5 Milliarden Jahre alt und gehört zu den älteren Kugelsternhaufen, die mit der Milchstraße assoziiert sind. Er enthält etwa 150.000 Sterne, darunter 21 bekannte veränderliche Sterne. Seine hellsten Sterne sind rote und gelbe Riesensterne. M2 gehört zur Gaia-Sausage-Enceladus Zwerggalaxie, dem vermuteten Überrest einer mit der Milchstraße in der Vergangenheit verschmolzenen Satellitengalaxie.
Messier 15, auch bekannt als M15 oder NGC 7078, ist ein Kugelsternhaufen im Sternbild Pegasus. M15 ist etwa 33.600 Lichtjahre von der Erde entfernt und hat einen Durchmesser von etwa 175 Lichtjahren. Er ist einer der am dichtesten gepackten bekannten Kugelsternhaufen in der Milchstraße. Sein Kern hat eine Kontraktion durchlaufen, die als “Kernkollaps” bezeichnet werden. Er hat eine zentrale Dichtespitze mit einer enormen Anzahl von Sternen, die wahrscheinlich ein zentrales schwarzes Loch mit 4000 Sonnenmassen umgeben. Im nur 22 Lichtjahre großen inneren Bereich werden mehr als 30.000 Sterne vermutet.
Der Kugelsternhaufen beherbergt über 100.000 Sterne mit insgesamt über 400.000 Sonnenmassen. Pease 1 ist der erste planetarischen Nebel, der 1928 innerhalb eines Kugelsternhaufens in M15 entdeckt wurde. Darüber hinaus enthält er eine große Anzahl veränderlicher Sterne (112) und Pulsare (9), einschließlich eines Doppelneutronensternsystems, M15-C.
Wie die meisten Kugelsternhaufen befinden sich M2 und M15 innerhalb des galaktischen Halos.
Die Bilder habe ich beschnitten. Diesmal habe ich die Sternhaufen nicht direkt in die Mitte gesetzt - soll etwas dynamischer wirken ;-) Wie findet ihr das?
Aufnahmedaten: Montierung ZWO AM5, Teleskop Skywatcher PDS 150/750, Kamera ZWO ASI 2600mcpro, Guidescope Off Axis Guider mit ASI 290mm, AsiAir pro, Gain 100, -10 Grad, Optolong L-Pro, je 30 Flats, Darkflats sowie Masterdark, gedithert und gedrizzelt (2x) M2: 49*120 Sekunden, insgesamt 98 Minuten Belichtungszeit. M15: 38*120 Sekunden, insgesamt 76 Minuten Belichtungszeit.
Bearbeitung mit Graxpert, Pixinsight und Photoshop. Obwohl ich den Optolong L-Pro nutzte (Eindämmung des Störlichts) bin ich mit den Sternfarben zufrieden. Dieser Filter macht wirklich Spaß! Es lohnt sich sogar, etwas nach Hintergrund-Galaxien zu suchen ;-)
Kleiner Bonus: Die Bilder unbeschnitten im Web-Planetarium
Lieber Mathias, Deine Momentaufnahme von M15 ist von den beiden mein Favorit. Gründe finden sich nach meinem Dafürhalten in der kompakten Form des Kerns. Die, wie Du es formulierst, entstehende Dynamik mit den benachbarten Sternen und deren Farbspiel und die Bildaufteilung spricht mich besonders an.
ich bin mir da noch nicht ganz sicher, ob mir das gefällt, wenn der Kugelsternhaufen nicht zentral steht. Was ich aber weiß ist, dass du die Objekte an sich sehr schön eingefangen hast.