das Beobachtungswetter in den letzten Wochen war bekannter Maßen ziemlich bescheiden. Bei der festlichen Ostermahlzeit kam mir in den Sinn, mal wieder das wenige Sternenlicht über meiner Heimatstadt auf zu suchen. Ich habe die Autobahnraststätte „Frechen“ auf der A4 Richtung Köln angefahren. Dort habe ich schon öfters den Blick hinunter auf meine Heimatstadt genossen. Pünktlich, wie von meiner Wetterapp prophezeit, tat sich kurz nach Mitternacht die Wolkendecke auf und gab den Blick auf den gestirnten Frühlingshimmel frei. Mein SQM-Messgerät zeigte im Durchschnitt Werte um 19,25 [mag/sqas] bei Ausrichtung in den Zenit. Beim Hochrecken meines Arms Richtung Sternenzelt überkam mich kurzfristig ein gewisses Unwohlsein. – Bald wurde mir wieder wohler und ich traute meinen Augen nicht: ich erkannte das Band der Milchstrasse, erst im Zenit, dann gar bis eine Handbreit über dem Horizont. Unglaublich und atemraubend, ein wohl einmaliger unglaublicher Moment! Eilig betätigte ich den Auslöser meiner sony alpha 6000 und es gelang mir der angefügte Schnappschuss.
Meine Aufnahme habe ich in angemessener Weise mit Photoshop im Farbton der Blauen Stunde bearbeiten müssen.
Kaum auszudenken, wenn diese einmaligen Beobachtungskonditionen von Dauer sein würden. Dann könnte sich meine Heimatstadt gar als zweite Sternenstadt in Deutschland (Fulda ist Deutschlands 1. und bisher einzige Sternenstadt) bei der IDA bewerben …
„Save the Dark!“ „Rettet die Nacht“ Ist es so abwegig, Anstrengungen und Engagement zu unternehmen und immer wieder Überzeugungsarbeit zu leisten, damit auch in einer Millionenstadt wie Köln unnötig nach oben abstrahlendes künstliches Licht zukünftig vermieden wird. Vielleicht wäre es möglich, monatlich wiederkehrende Zeitkorridore (ähnlich wie die „earth hour“) zu verhandeln, in denen das künstliche Licht von Fussballplätzen, Lichtstrahlern an Denkmälern sowie Leuchtreklamen für gewisse Stunden abgeschaltet werden – es wären gesunde und naturschützende Zeitfenster, in denen man als Belohnung sogar das Band der Milchstrasse innerhalb der Stadtgrenzen einer Großstadt wieder bestaunen könnte. „Save the Dark!“ „Rettet die Nacht“
Ich habe mein bekannt simples Equipment genutzt:
sony alpha 6000 gewählte Belichtungszeit 20 sec ISO 3200 Weitwinkel Samyang 12 mm, Blende 2,8 Stativ Rollei c5i mit „Gewicht“
Standort: 50°92´83.11´´ N 6°77´74.76´´ O
Mit sternklaren Grüßen und Euch noch allen einen erholsamen und festlichen Ostermontag Major_Tom_cgn
zugegebener Weise war die oben gepostete Momentaufnahme ein Aprilscherz #april april ;-)
Dennoch halte ich die oben aufgeführte Frage aufrecht: Ist es so abwegig, Anstrengungen und Engagement zu unternehmen und immer wieder Überzeugungsarbeit zu leisten, damit auch in einer Millionenstadt wie Köln unnötig nach oben abstrahlendes künstliches Licht zukünftig vermieden wird? Vielleicht wäre es möglich, monatlich wiederkehrende Zeitkorridore (ähnlich wie die „earth hour“) zu verhandeln, in denen das künstliche Licht von Fussballplätzen, Lichtstrahlern an Denkmälern, Bauwerken und Bäumen sowie Leuchtreklamen für gewisse Stunden abgeschaltet werden – es wären gesunde und naturschützende Zeitfenster, in denen man als Belohnung sogar das Band der Milchstrasse innerhalb der Stadtgrenzen einer Großstadt wieder bestaunen könnte. „Save the Dark!“ „Rettet die Nacht“
Sollte ich Euren Zuspruch erhalten, würde ich Euch meine Energie und mein Engagement zusichern, eine entsprechende Petition auf den Weg zu bringen!
da musst du dich mal mit unseren 1. Vorsitzenden Marco auseinandersetzen, der kann dir dazu einiges erzählen und da geht es nur um das direkte Umfeld der Sternwarte. Wobei gewisse Erfolge sind vorzuweisen und wenn keiner einen Schritt weitergeht.... ! Also Daumen hoch.
mit "Eurem Zuspruch" meine ich eine merkliche Anzahl von Euren positiven Rückmeldungen. Das heisst, sagen wir mal, 11% der Vereinsmitglieder sollten in diesem Forumsbericht rückmelden, dass das Erarbeiten einer Petition / eines "Bürgerbegehrens" eine sinnvolle Sachse sei!
Das wären bei rd. 180 Mitgliedern rund 20 Sternfreunde. Ich bin sehr gespannt
sinnvoll wäre die Petition schon. Und, richtig formuliert, gäbe es außer den Kosten kein Gegenargument, im Unterschied zu vielen anderen Petitionen die ich auf change.org so sehe. Mit "richtig formuliert" meine ich, dass die Petition möglichst nicht von Menschen angreifbar sein sollte, die sich vor Dunkelheit fürchten. Es geht hier ja nur darum, das Licht möglichst nach unten zu lenken, nicht nach oben oder zur Seite, und nach Möglichkeit nicht breitbandig weiß sondern schmalbandig wie z.B. bei Natriumdampflampen um es bei Astrofotos wegfiltern zu können.
Darüber hinausgehende Forderungen, z.B. nach einer deutlichen Reduktion des Lichts, die sich z.B. aus dem Artenschutz ergeben (incl. Schutz vor Schlafstörungen bei Menschen!) wären leider in einer Großstadt wie Köln auch vielen Gegenargumenten ausgesetzt...