Inzwischen steht das Datum für die große Tauschaktion fest, bei der zunächst die alte Montierung samt Säule aus der Kuppel herausgehoben wird und anschließend die neue Säule samt Montierung den frei gewordenen Platz einnehmen soll: Das Kranfahrzeug der Firma Colonia ist für Mittwoch, 26.9., um 15 Uhr bestellt. Herr Knopf, der die Montierung gebaut hat, wird sein Werk an diesem Tag selbst anliefern und die Aktion leitend begleiten. Mitglieder und interessierte Gäste sind herzlich eingeladen, den Montierungsaustausch aus "sicherer Entfernung" zu verfolgen.
Zwischen 15 und 18 Uhr fand am 26.09. 2012 der lang ersehnte "Kran-Termin" statt. Zum Glück blieb dieser Nachmittag in einer Schlechtwetterwoche trocken, was der Arbeit und ihrer Dokumentation zugute kam. Eine Verzögerung trat durch die Irrfahrt des Lieferwagens mit der neuen Montierung auf. Die kleine Sternwarte war in der Millionenstadt Köln ja schon immer schwer zu finden. Zu den Medienvertretern vor Ort gehörte auch ein Aufnahmeteam der WDR-Sendung "LokalZeit Köln". Der Beitrag wurde schon am selben Abend um 19:50 Uhr gesendet.
In der MEDIATHEK des WDR gibt es den Ausschnitt als Videoclip "Neues Teleskop für Sternwarte [02:32 min]":
Nach der spektakulären Kranwagen-Aktion, über die Lokalzeit und die Zeitungen berichtet haben, war Matthias natürlich "nicht mehr zu halten". Mit der sachkundigen Hilfe von Markus Ludes und Michael Knopf sowie einigen Mitgliedern wurde anschließend das Teleskop noch zusammengebaut und auf die Montierung gehoben. Dort wartet es jetzt auf den ersten Einsatz. Zuvor muss aber am Freitag noch die Steuerelektronik installiert werden...
Hallo alle zusammen, das war ein toller Tag für uns und alles hat gut funktioniert. Es war spannend zu sehen, wie das neue Teleskop zusammengebaut wurde. Und jetzt freue ich mich auf unser spektakuläres Teleskop und unseren neuen Kölner Himmel. J.C.
Hier einige Fotos vom Montierungs-Austausch per Autokran. Als ich gegen 16 Uhr eintraf, war die alte Montierung des 225mm-Refraktors bereits unten auf dem Schulhof angekommen. Die Odyssee der Herren Knopf und Ludes mit dem Lieferwagen durchs unbekannte Köln verschaffte mir noch die Gelegenheit, den Weg der neuen KNOPF MK 140 Montierung vom Lieferwagen bis in die Kuppel ablichten zu können. Das letzte Bild zeigt die neue Montierung frisch verankert auf dem Sockel des Vorgängers. Im Hintergrund warten die Einzelteile des neuen 600mm-Reflektors auf ihre Montage. Von links nach rechts: Gitterrohrtubus - Palette mit der Holzkiste des Hauptspiegels - Hauptspiegelfassung mit Lüftern - Fangspiegelfassung. Im Vordergrund auf dem Boden stehen 4 Gegengewichte für die Deklinationsachse. Die Rohrschellen auf dieser Achse warten noch auf die Bestückung mit einem 140mm-APO-Refraktor und einem 60mm H-Alpha-Teleskop. Bald nach dieser letzten Aufnahme (Akku leer!) begann Matthias Wirth den Zusammenbau der Teile auf der Montierung. Das Ergebnis wird am 29.09. zur Mittagszeit auf der Einweihungsfeier zu bestaunen sein.
Viele Grüsse
T Tauri
"Wir spalteten das [U] und verschmolzen das [H], nur das [D] versteckt sich noch als DUNKLE MATERIE vor uns . . ."
Während der Abendveranstaltung am 28.09. 2012 waren gerade die Arbeiten an der elektronischen Steuerung im Gang. Dabei entstanden diese Fotos des frisch montierten neuen 60cm-Cassegrain-Reflektors.
Himmlische Grüsse
T Tauri
"Wir spalteten das [U] und verschmolzen das [H], nur das [D] versteckt sich noch als DUNKLE MATERIE vor uns . . ."
Bonner Hobbyastronomen bloggen gut, gerne und immer öfter auch über unsere Aktivitäten. Diesmal im BLOG "Bonner Sterne" über die Kran-Aktion am Mittwoch, den 26.09. 2012:
in der Nacht von Samstag auf Sonntag hatte das neue Teleskop sein erstes Fotografisches First Light. Ich habe meine Point Grey Chameleon Color drangehängt und auf Jupiter gehalten. 11 Videos waren das Ergebnis. Leider war das Seeing mir noch nicht so hold, daher sind die Ergebnisse noch nicht einem 24 Zoll Teleskop entsprechend. Aber für das erste Mal. Nächstes mal werde ich mit meinem FFC Converter mit 3 x Verlängerungsfaktor anrücken und das bei hoffentlich besserem Seeing. Dann wird noch einiges mehr gehen. Aber anbei mal die ersten Ergebnisse. Ich habe mal ein helleres und ein dunkleres Bild ausgewählt.
Wenn sich Jupiter ab November den Besuchern im Okular so präsentiert wie auf dem linken, helleren Bild wäre es trotz Seeing schon eine grosse Verbesserung gegenüber dem alten 9"-Refraktor. Wie sah Jupiter im Vergleich dazu im Okular aus?
Viel Grüsse
T Tauri
"Wir spalteten das [U] und verschmolzen das [H], nur das [D] versteckt sich noch als DUNKLE MATERIE vor uns . . ."
Was Jo verschwiegen hat ist, das Jupiter gar nicht das beeindruckendste Objekt des Abends war. M13, beobachtet während der Dämmerung!, war auch gigantisch, so aufgelöst und hell, wie wir ihn mit dem Wachter selbst in dunklen Nächten nie gesehen haben. Der Hingucker des Abends war aber der Katzenaugennebel im Drachen. Knallgrün und mit vielen sehr gut sichtbaren Schalenstrukturen. Und das bei nahezu Vollmond.
Nein, das neue Teleskop ist keine Verbesserung, es ist eine andere Dimension.
Cat´s Eye knallgrün bei Vollmond? Da muss ich einfach nach Details fragen: Was für eine Okularbrennweite steckte da drin? War es Mono oder Bino? War ein Nebelfilter davor und wenn, welcher Typ? (DeepSky/UHC/OIII oder H-Beta?) Mit "ner anderen Dimension" könnte ich ne Menge anfangen, vor allem wenn sie nur 60 Euro im Jahr kostet . . .
Euer T Tauri (Neugierig!!!)
"Wir spalteten das [U] und verschmolzen das [H], nur das [D] versteckt sich noch als DUNKLE MATERIE vor uns . . ."
Jupiter sah im Okular mal besser mal schlechter aus als auf dem helleren Bild, soweit ich mich erinnere. D.h. daß kurzzeitig mehr Details aufblitzten und dann sofort wieder im schlechten Seeing verschwanden.
Cat's eye habe ich verpaßt wegen Optiktest im Flur, kann mir aber gut vorstellen, daß der knallgrün kommt. Unter besten Bedingungen war er schon im Wachter leicht grünlich.
Über M13 habe ich nach dem Anblick gewitzelt: "So konvertiert man einen Kugelsternhaufen zu einem offenen Sternhaufen."
Filter? Nö! Monokular! Okulare? diverse, wir schwankten zwischen ca. 200 - 500 facher Vergrößerung (kann auch sein, dass die Vergrößerung noch höher war, es waren Matthis eigene Okulare, keine Ahnung, was er da garade reinstopfte. War mir in dem Moment aber auch egal, ich war mit Staunen beschäftigt....kannst ihn ja morgen selber danach fragen) J.C.