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Dieses Thema hat 4 Antworten
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 Astrofotografie und Bildbearbeitung
Heidei Offline

Mitglied VdS

Beiträge: 58

09.07.2013 23:49
M27 - ein weiterer Versuch mit der ATIK 314L+ antworten

Hallo nochmal,

nachdem ich ja jetzt endlich das M51-Bild veröffentlicht bekommen habe, hier mal ein weiterer Versuch mit meiner ATIK 314L+: M27



Das Bild ist ein (RHα)GB-Bild. Aufgenommen habe ich jeden Kanal (R, Hα, G, B) mit 4 Bildern à 300 sec, dazu Darks und Flats, letztere für jeden Kanal.

Standort war wieder der Weißer Bogen.

Wieder kam hier die ATIK 314L+ an meinem Vixen R200SS (200 mm Durchmesser, 800 mm Brennweite) mit dem Baader-RCC I zum Einsatz.
Als Guiding-Kamera diente wieder die (alte) ALCCD5 am 80/480-Apo, diesmal mit einer 1,5x-Barlow.
Für die Aufnahmen und das Guiding sowie das Stacken und die Weiterverarbeitung habe ich wieder Astroart verwendet.

Jeder Kanal wurde als Durchschnitt (average) gestackt.
R und Hα wurden addiert und dann mit G und B zusammengeführt.
Dann wurden die Helligkeitskurve angepasst und das JPEG gezogen.

Eigene Anmerkungen:
1) So ganz rund läuft das Guiden immer noch nicht, da muss ich noch lernen.
2) Ich muss gestehen, ich war faul: Eigentlich hätte ich Hα deutlich länger belichten müssen als R, G und B, aber ich wollte nicht soviel Zeit in extra Darks für Hα investieren . Ich gelobe Besserung !
3) Ich denke, man kann da auch insgesamt mehr belichten.

Kritik, Kommentare und Anregungen sind herzlich willkommen hand!

Schöne Grüße aus Sürth,
Ingo Heide, dat Heidei

Vixen R200SS, DMK 21AU618, ATIK 314L+

T Tauri Offline

Mitglied VdS /
Moderator


Beiträge: 485

10.07.2013 00:22
#2 RE: M27 - ein weiterer Versuch mit der ATIK 314L+ antworten

Hallo Heidei!

Für erste Versuche und den noch recht Kölnnahen Standort ein sehr guter Start. M27 ist dabei deutlich besser herausgekommen als M51. Für die Galaxie wäre es am besten, einen Versuch mit längerer Belichtung gleich mit einem neuen Standort in der Eifel zu verbinden. Die schönsten Galaxienfotos der "alten Hasen" entstanden alle dort.

Viele Grüsse

T Tauri

"Wir spalteten das [U] und verschmolzen das [H], nur das [D] versteckt sich noch als DUNKLE MATERIE vor uns . . ."

kmerzenich Offline

Mitglied VdS

Beiträge: 130

10.07.2013 09:49
#3 RE: M27 - ein weiterer Versuch mit der ATIK 314L+ antworten

Es doch eine besondere Herausforderung an simplen Standorten exzellente Aufnahmen zu machen. An Premiumstandorten kann auch der Normalo.

Weiter so - die Perfektion kommt mit dem Training.

Viele klare Nächte ...

Klaus


Die Gravitation ist der Klebstoff, der alles zusammenhält

Blue Star Offline

Mitglied VdS /
Moderator

Beiträge: 436

10.07.2013 18:13
#4 RE: M27 - ein weiterer Versuch mit der ATIK 314L+ antworten

Hallo Ingo,

auch hier wieder ein sehr schönes Bild, was Lust auf mehr macht.

Einziger echter Kritikpunkt wäre, dass die Sterne noch nicht perfekt rund sind.
Aber das weißt Du ja selber.


Schönen Gruß
Karsten

Heidei Offline

Mitglied VdS

Beiträge: 58

10.07.2013 23:06
#5 RE: M27 - ein weiterer Versuch mit der ATIK 314L+ antworten

Hallo T Tauri, hallo Klaus, hallo Karsten,

erst einmal vielen Dank für eure Antworten - ihr macht mir Mut zu mehr !

Ich schreibe mal hier sowohl zu M51 als auch zu M27:
M51 war wirklich ein allererster ernsthafter Versuch mit der Deep-Sky-Fotografie. Die ATIK 314L+ hatte ich mir erst frisch angeschafft und bis zu dieser Aufnahmje hatte ich das Guiding noch überhaupt nicht im Griff. Das bessert sich zwar jetzt, aber ich habe immer noch mit Feinheiten zu kämpfen: Beispielsweise braucht der Dekliantionsmotor beim Richtungswechsel einige Sekunden, bevor er das Rohr wirklich bewegt. Als ich M51 aufnahm, machte die Deklination deswegen einige Probleme - der Leitstern wanderte ziemlich oft um mehrere Pixel ab, bevor er wieder eingefangen wurde.

Als ich M51 aufnahm, hatte ich zum Guiden meine alte ALCCD5 direkt am 80/480 Apo, den ich als Leitrohr nutze. Damit deckte ich dann 2,23" pro Pixel ab - was natürlich deutlich mehr ist die 1,66", die ATIK 314L+ am Vixen R200SS abdeckt. Der Ärger mit der Deklination musste sich (so meine Überlegung) auch deutlich im Bild bemerkbar machen. Also kam ich auf die Idee, vor die ALCCD5 eine 1,5x Barlow-Linse zu setzen (was dann zu 1,49" pro Pixel führt) - das habe ich jetzt bei M27 erstmalig ausprobiert.
Eine weitere Überlegung war, dass ich so auch beim Guiding etwas mehr Spielraum habe - bei M51 hatte ich den Spielraum auf +/- 0,4 Pixel stehen, was natürlich zu schnellen Reaktionen und auch zu überschießenden Reaktionen führte.
Dummerweise habe ich das bei M27 zuerst gar nicht verändert (ich hatte das schlankweg vergessen), so dass ich auf einem Teil der Bilder den alten Spielraum hatte und auf einem Teil einen neuen Spielraum von +/- 0,6 Pixel. Interessanterweise war am 07.07., als ich M27 aufnahm, die Situation so, dass die Deklination über weite Strecken ziemlich ruhig war, dafür aber der Leitstern in Rektaszension dauernd hin und her pendelte - so um +/- 1 bis 1,5 Pixel.
Aber ich werde weiter experimentieren; ich habe eben mal das Spiel der Zahnräder auf Deklinationsachse und -motor überprüft und versucht, das noch etwas zu verringern - ich glaube, da habe ich noch etwas herausgeholt (mal schau'n). Außerdem habe ich noch eine 2x-Barlow, die ich vor die ALCCD5 etzen könnte...

Bei M51 habe ich schlicht und einfach noch so gar kein Gefühl für die Belichtungszeiten gehabt, das war jetzt bei M27 schon etwas besser. Da bin ich aber einfach auch zu spät in der Nacht eingestiegen - ich wollte zuerst eigentlich noch einen Abschieds-Saturn aufnehmen (was erst wegen Wolken, dann wegen dickem Dunst über Godorf fehlschlug) und kam erst gegen 01:00 Uhr auf die Idee, alles umzubauen und und auf M27 zu halten.
Das Fernrohr war dann noch auf meinen Planeten-Aufbau kollimiert (2"-Steckhülse, Filterrad, Televue Powermate 4x, Verlängerung, Kamera) und somit sicher nicht optimal für meinen Deep-Sky-Aufbau (Baader RCC I, Verlängerung, Filterrad, nochmal Verlängerung, Kamera). Dann habe ich zwar einigermaßen gut Guiding-Kamera und die ATIK mir einer Bahtinov-Maske fokussiert, aber das hätte ich wohl auch noch etwas besser machen können mit etwas mehr Zeit.

Ich war halt ungeduldig und wollte in einer Nacht ein komplettes Bild zusammenbekommen. Das hat dann auch zu meiner "Faulheit" mit Hα geführt - hier sollte ich eigentlich wohl mindestens doppelt so lange aufnehmen wie mit den "normalen" Farbkanälen.

Langer Rede kurzer Sinn: Da geht noch was, und ich werde es ausprobieren !

Und was meinen Standort angeht: Ich wohne in Sürth und habe nur ein Fahrrad, um meine Ausrüstung durch die Gegend zu schleppen. Da bietet sich der Weißer Bogen als Einziges in erreichbarer Nähe an, also sehe ich zu, dass ich mit seinen Besonderheiten klarkomme. Die Eifel wäre natürlich mal ein Traum ...

Schöne Grüße aus Sürth,
Ingo, dat Heidei

Vixen R200SS, DMK 21AU618, ATIK 314L+

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