nach einer lang anhaltenden Schönwetterperiode kehrten die Wolken gerade rechtzeitig zum Merkurdurchgang zurück und erfüllten so doch noch fast meine Prognose vom Jahresanfang, wonach es am 9.5. in Köln kein gutes Beobachtungswetter geben werde (wie bei fast allen astronomischen Highlights der letzten Jahre ...). Gut, den Beginn des Merkurdurchgangs konnten wir noch gut verfolgen, doch schon zu dem Zeitpunkt war klar, dass die Beobachtungszeit nicht auf die gesamte Dauer des Ereignisses würde ausgedehnt werden können. Ein paar Eindrücke der ersten Stunde sind hier wiedergegeben - insgesamt kamen rund 25 Mitglieder und 55 Besucher zur Sternwarte (dafür, dass die Kölner Lokalpresse ihren Lesern nichts über unsere Aktivitäten verraten hatte, können wir noch recht zufrieden sein... [man wird ja bescheiden]).
dann war ja noch einiges los rund um unsere Donnerkuppel . Neben den Bildern von den Beobachtern warte ich gespannt auf die Aufnahmen die durch die Beobachter gemacht wurden.
P.S.: Wenigstens im Nachfeld fanden wir Erwähnung - durch den WDR.
Zitat Seltenes Ereignis: Merkur schiebt sich vor die Sonne
Am Montag (09.05.2016) ließ sich in Deutschland ein seltenes astronomisches Ereignis beobachten. Am Mittag schob sich der Merkur vor die Sonne und verdunkelte diese für mehrere Stunden.
Aufgrund der Größen- und Entfernungsverhältnisse zeigte sich diese Verdunkelung allerdings nur an einem winzigen Punkt. Der war so klein, dass man ihn ohne Hilfsmittel nicht sehen konnte. Experten warnten davor, mit bloßem Auge oder einem Fernglas in die Sonne zu schauen.
Mit Spezialausrüstung ließ sich das Schauspiel aber verfolgen, laut Astronomen brauchte man ein Fernrohr mit mindestens 50-facher Vergrößerung sowie mit einem Filter, der die Augen schützt. Etliche Sternwarten im Land boten Spezialveranstaltungen zum Ereignis an, unter anderem die Volkssternwarten in Köln und Bonn; auch an der Uni Siegen konnte der sogenannte Merkurtransit beobachtet werden.
hier kommen meine Bilder, die ich während des Transits, bei den schon beschriebenen nicht immer leichten Bedingungen, aufgenommen habe. Zum Einsatz kam mein kleines H-Alpha Lunt 35'er, an dem ich meine ALccd 5T angeschlossen habe. Leider konnte ich von den ursprünglich 16 Filmsequenzen nur 7 wirklich gebrauchen, aber besser als nichts. Neben den schwierigen Aufnahmebedingungen kann man auch zwischen dem 4 und 5 Bild sehen, dass ich in der Zwischenzeit das Teleskop umgeschlagen habe und die Kamera nicht mehr genau so ausgerichtet habe wie vorher. Insgesamt bin ich aber schon zufrieden.
Die Filmsequenzen wurden mit Autostakkert gestackt und mit Gimp Final bearbeitet.
bei meinem ersten Bericht über den Merkurdurchgang fehlten noch Bilder vom Ereignis selbst. Dankenswerterweise hat Blue Star mittlerweile schon einmal seine schönen Aufnahmen eingestellt. Dietmar hatte aber auch kurzfristig einen Livestream eingerichtet, aus dem ich dann gelegentlich Einzelbilder durch Screenshots abgespeichert habe, und weil ich keinen Datenträger dabei hatte, mussten sie zunächst auf dem Sternwartenrechner ausharren, bis ich sie heute nach dem Monatsvortrag überspielen und mit nach Hause nehmen konnte. Eine Sequenz von fünf Aufnahmen aus dieser Serie gibt die ersten 100 Minuten des Ereignisses wieder, wobei die Bildnamen jeweils die Uhrzeit (in Stunden und Minuten) angeben. Die beiden ersten Bilder entstanden zwischen dem ersten und zweiten Kontakt - Merkur tauchte unmittelbar oberhalb der linken Protuberanz auf. Bild 3 gibt die Situation nach rund 50 Minuten wieder - alle drei Aufnahmen entstanden im Fokus unseres H-Alpha-Sonnenteleskops. Angesichts der zunehmenden hohen Schleierbewölkung (siehe ersten Beitrag) waren die von der Kamera aufgenommenen mit automatischer Belichtung aufgenommenen Bilder nicht sehr kontrastreich und zeigen daher nicht so viele Details wie die gestackten Bilder von Blue Star, die jeweils aus Einzelaufnahmen zusammengestackt wurden (@Blue Star: kannst du da eine Größenordnung nennen?). Danach hat Dietmar die Kamera hinter den TEC gesetzt und so eine "Weißlicht"-Ansicht produziert, die auch die sichtbaren Flecken wiedergibt. Im weiteren Verlauf des Ereignisses verschlechterten sich die Bedingungen zunehmend, so dass keine weiteren Bilder mehr aufgenommen wurden.
Polaris
PS: Ich sehe gerade, dass die Bildnamen leider nicht angegeben werden. Die Aufnahmen entstanden also um 13:14, 13:15, 14:02, 14:27 und 15:33 Uhr MESZ.