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  • Hallo zusammen !

    Ich habe mal anhand des Bildes von José Luis Pereira abgeschätzt, wo man nach Spuren des Einschlags vom 13.09. suchen müsste:

    - Die Zentralmeridiane lagen für den Zeitpunkt der Aufnahme bei CM I = 86,8° und CM II = 64,5°.
    - Der Blitz erschien bei 5,5° südlicher Breite und 19,4° westlich des Zentralmeridians.

    Somit ergab sich der "Einschlagort" zu 5,5° südlicher Breite und 106,2° System I.

    Am Abend des 18.09. habe ich Jupiter beobachtet gegen 23:17 MESZ lag der CM I bei 106°. Das Bild, was ich zu dem Zeitpunkt erstellt habe, sieht so aus -
    knapp unter der Scheibenmitte müsste etwas zu sehen sein, wenn überhaupt:



    Nachfolgend mal die Region, in der Spuren zu sehen sein müssten, rot eingekreist:



    Dunkle Flecken, wie man sie als Einschlagspuren annehmen müsste, sind nicht zu sehen - vielleicht sind die Spuren aber auch für meine Ausrüstung
    (ASI120 MM-S mit Televue Powermate 4x an Vixen R200SS Newton) mit einer theoretischen Auflösung von 0,6" und einer Pixelauflösung der Kamera von 0,25"
    zu klein, um wahrgenommen zu werden.

    Schöne Grüße aus Sürth vom Heidei.

  • Hallo zusammen !

    In der Nacht vom 03. auf den 04. September habe ich mal wieder Jupiter aufgenommen. Die Nacht war klar und so war ich in der Lage, von 22:46 Uhr (Start der ersten Aufnahme) bis 03:16 Uhr (Start der letzten Aufnahme - Jupiter verschwand
    hinter Bäumen) ohne Pause meine bewährte Folge G-R-B-R-G-R-B-R-... aufzunehmen - 621 Monochrom-Aufnahmen, die in 310 RGB-Bildern resultierten.

    Ausrüstung, Aufnahmen und Verarbeitung war dieselbe wie am 13. August:

    - Vixen R200SS Newton (auf GPD2 mit EQ5-Motoren) mit Starlight Xpress Filterrad mit Baader-LRGB-Filtersatz, Televue Powermate 4x und als Kamera eine ASI120 MM-S mit USB 3.0.
    - Aufnahmesoftware: FireCapture 2.6 64bit.
    - Stacken mit Autostakkert 3 64bit, zu stackender Prozentsatz 15%.
    - Verarbeitung bis zu RGB-Jpegs mit Astroart 7 32bit.
    - Erstellung eines AVI asu den Jpegs mit MakeAVI, Konvertierung zu MP4 mit Prism.

    Als erstes möchte ich das Filmchen präsentieren, das als Endergebnis herauskam - ich war positiv überrascht, es waren doch viele Bilder ganz gut geworden und somit auch der Film:



    Was ich während der Auswertung als besonders spannend empfand, war, dass die Aufnahmen in einem Zeitraum von 22:59 Uhr bis 01:20 Uhr denselben jovigraphischen Längenbereich in System II zeigten wie die Aufnahmen vom 13. August und man
    schon einiges sehen konnte, was sich rund um den GRF so verändert hatte in den drei Wochen - und auch eine leichte Wanderung (und Verformung ? Schaut selbst) des GRF selber.

    Bei den Aufnahmen vom 13. August hatte ich die RGB-Bilder recht aggressiv nachgeschärft, was gerade die dunklen Strukturen ein wenig aufgebläht hat. Das habe ich versucht, bei den jetzigen Aufnahmen zu vermeiden - sie sehen nicht ganz
    so scharf aus wie die vom August, die Strukturen sind aber etwas filigraner.

    Hier mal ein paar Vergleichsaufnahmen:

    03.09. 23:34 (CMII=321,1) vs. 13.08. 01:27 (CMII=321,1)


    04.09. 00:00 (CMII=337,2) vs. 13.08. 01:54 (CMII=337,3)


    04.09. 00:40 (CMII=1,0) vs. 13.08. 02:33 (CMII=1,0)


    04.09. 00:53 (CMII=9,0) vs. 13.08. 02:46 (CMII=9,0)


    04.09. 01:20 (CMII=25,3) vs. 13.08. 03:13 (CMII=25,3)


    Und hier dieselben Aufnahmen als Blinker - leider war die Kamera jetzt gegenüber dem 13. August etwas verdreht:

    03.09. 23:34 (CMII=321,1) vs. 13.08. 01:27 (CMII=321,1)


    04.09. 00:00 (CMII=337,2) vs. 13.08. 01:54 (CMII=337,3)


    04.09. 00:40 (CMII=1,0) vs. 13.08. 02:33 (CMII=1,0)


    04.09. 00:53 (CMII=9,0) vs. 13.08. 02:46 (CMII=9,0)


    04.09. 01:20 (CMII=25,3) vs. 13.08. 03:13 (CMII=25,3)


    Zum Schluss noch ein paar Aufnahmen, auf denen in den höheren südlichen Breiten eine schöne Kette weißer Ovale zu sehen ist:

    04.09. 02:07


    04.09. 02:16


    Hier kommt dann noch von Westen (rechts) Io ins Bild, was da östlich (links) von Jupiter ist, kann ich nicht sagen - definitiv kein Jupitermond:

    04.09. 02:42


    04.09. 03:10



    Ich hoffe, es hat gefallen !

    Schöne Grüße aus Sürth vom Heidei.

  • Jupiter 13.08. statt PerseidenDatum20.08.2021 02:09

    Hallo zusammen !

    Eigentlich wollte ich ja die Nacht vom 12. zum 13. August (2021) nutzen, um nochmal (wie die Jahre zuvor) zu versuchen, mit Weitwinkelaufnahmen ein paar Perseiden abzulichten. Was ich diesmal allerdings besser machen wollte, war,
    nicht von unserem Balkon in Sürth aus zu knipsen, sondern ich bin in den Weißer Bogen dafür gefahren - nicht ans Pumpwerk, sondern mitten zwischen die Felder, damit ich nach allen Richtungen einen möglichst niedrigen Horizont habe.
    Eine weitere Neuerung war auch, dass ich mit zwei Kameras (inzwischen habe ich mir eine zweite Canon EOS 750D angeschafft) und zwei baugleichen Weitwinkelobjektiven - WalimexPro Fish-Eye CS II 8mm 1:3,5 - losgezogen bin.
    Da die beiden Kameras automatisch laufen sollten, habe ich, um beschäftigt zu sein, mein Fernrohr mitgenommen, um Jupiter abzulichten.

    Die Nacht war leider nicht so ganz klar - immer wieder zogen Wolken durch - und es war klitschnass: Fernrohr und Kameras beschlugen sofort nach dem Auspacken. Und beim Auspacken stellte ich auch prompt fest, dass ich die Ventilatoren,
    die ich mir zum Anklemmen an die Objektive gebastelt hatte, um genau das Beschlagen zumindest zu verzögern, wenn nicht gar zu verhindern, zu Hause vergessen hatte. Das führte dann dazu, dass ich so etwa im Zwei-Minuten-Takt die
    Frontlinsen der beiden Walimexe mit einem Taschentuch trockengewischt habe, was aber längst nicht ausreichte, wie sich herausstellte.

    Um die "Unbillen" der Nacht abzurunden, tauchten ab circa 02:30 zuerst vereinzelt am Südhorizont die Widerscheine von Blitzen hinterm Horizont auf, die dann an Häufigkeit zunahmen und ab etwa 03:00 wurden aus den Widerscheinen die
    von Blitzen beleuchteten Wolkentürme eines Gewitters, von dem ich nicht einschätzen konnte, ob und wie schnell es heranziehen würde. Da ich meine Ausrüstung nicht einfach in ein Auto schmeißen kann - ich habe keins - sondern das
    ganze Zeug immer wohlsortiert in meine Fernrohrkiste packen muss, die ich auf meinem Fahrradanhänger mit mir führe, habe ich die Beobachtungsnacht gegen 03:15 abgebrochen, um nicht in die Verlegenheit zu kommen, während der Packerei
    im Gewitter zu stehen.

    Perseiden ließen sich dann während der Packerei sehen, als die Kameras schon längst abgebaut waren - aber auch nur ein paar. Die Blitze des Gewitters waren da schon weitaus häufiger.

    Langer Rede kurzer Sinn: Aus den Perseiden wurde nichts außer ein paar hundert Aufnahmen ohne Meteore, aber mit viel Tau auf den Linsen. Dafür aber klappte es mit Jupiter deutlich besser:

    Ich hatte mich vorher gar nicht schlau gemacht, welche Längen der Zentralmeridian aufweisen würde und ob es Ereignisse der Jupitermonde geben würde, aber da hatte ich Glück: Schon bei der ersten Aufnahme zeigte sich am Ostrand der
    Jupiterscheibe der GRF und östlich der Scheibe stand auch ein Mond, der sich in den folgenden Aufnahmen auf Jupiter zu bewegte und dann tatsächlich gegen 02:00 einen Durchgang mit vorauslaufendem Schatten begann. Anhand der Aufnahmen
    in den einzelnen Farbkanälen tippte ich darauf, dass es sich um Io handelte und als ich das dann zu Hause überprüfte, wurde ich bestätigt: Io 13.08.2021 01:55 SA, 02:06 DA.

    Jetzt aber mal zu Ausrüstung und Aufnahmen:

    Zur Ausrüstung:

    - Mein Vixen R200SS Newton mit Starlight Xpress Filterrad mit Baader-LRGB-Filtersatz, Televue Powermate 4x und als Kamera eine ASI120 MM-S mit USB 3.0.
    - Der Newton sitzt auf einer Vixen GPD2-Montierung mit EQ5-Motoren und -Steuerung.
    - Als Aufnahmesoftware nutze ich FireCapture 2.6 64bit auf einem ASUS VivoBook Pro 17 mit Windows 10 64bit.

    Zu den Aufnahmen:

    Aufgenommen habe ich für jeden Farbkanal AVIs mit 2000 Frames, die Belichtungszeiten habe ich so eingestellt, dass das Histogramm eine Belichtung von möglichst circa 80% zeigte - außer bei dicken Wolkendurchzügen, da habe ich die
    Belichtung bis 30% abfallen lassen und bei Werten darunter pausiert.
    - Die Aufnahmereihenfolge war die bewährte Folge G-R-B-R-G-R-B-R-..., die gerade bei Jupiter den Vorteil hat, dass die resultierenden Farbbilder schnell genug hintereinander kommen, dass Jupiter nicht allzu weit rotiert ist zwischen
    zwei Bildern.

    Zur Verarbeitung:

    - Gestackt habe die AVIs mit Autostakkert 3 64bit, als zu stackenden Prozentsatz habe ich 15% genommen.

    Die weitere Verarbeitung erfolgte mit Astroart 7 - hier die 32bit-Version wegen der API (ich muss meine selbst programmierten Plugins immer noch für 64 Bit umschreiben):

    - Die einzelnen R-, G- und B-Aufnahmen habe ich mit meinem selbst programmierten Mexican-Hat-Filter (Marr-Hildreth-Operator) geschärft.
    - Die R-, G- und B-Aufnahmen wurden - auch mit eigenem Plugin - unter Verrechnung der Belichtungszeiten und der Histogrammwerte zu einem RGB-Komposit zusammengesetzt.
    - Die RGB-Komposite wurden noch einmal mit meinem Mexican-Hat-Filter geschärft.
    - Dann habe ich das hellste Bild 'rausgesucht und alle Bilder an dieses Bild angeglichen - separat für die R-, G- und B-Kanäle (mit selbst programmiertem Plugin).
    - Die resultierenden Bilder habe ich dann in JPEGs konvertiert.
    - Aus den JPEGs habe ich dann AVIs mit 15 Frames/sec erstellt und diese für das Internet in MP4 konvertiert.

    Und jetzt endlich ein paar Bilder:




    00:53 - das erste Bild: GRF taucht auf, Io noch etwas entfernt


    01:28 - Io nähert sich


    01:54 - noch kein Schatten zu sehen


    01:55 - aber jetzt


    01:57 - der Schatten klebt noch am Scheibenrand


    01:58 - und löst sich jetzt


    02:01 - etwa Halbzeit zwischen SA und DA


    02:03 - Io berührt die Jupiterscheibe


    02:06 - Io halb vor der Scheibe


    02:09 - letzter Kontakt mit dem Scheibenrand


    02:16 - Io noch im Bereich der Randabdunkelung


    Wegen eines Wolkendurchzugs waren die Bilder dann für ca. 20 Minuten eher schlecht.

    02:38 - Io selber ist vor der Jupiterscheibe nicht mehr zu sehen


    03:11 - das letzte gute Bild


    Durch Vergleich mit dem Bild von 03:10 konnte ich festmachen, wo Io sich genau befand

    03:11 - das letzte gute Bild, diesmal mit Anmerkung


    Die gesamten Bilder - auch die schlechteren - habe ich in einem Filmchen zusammengefasst:




    Ich hoffe, es hat gefallen !

    Schöne Grüße aus Sürth vom Heidei.

  • Mond und Mars am 19.03. bei den HyadenDatum25.03.2021 22:23

    Hallo Polaris,

    ich habe jetzt mal verschiedentlich 'rumprobiert: Die Erhöhung des Kontrastes der Tagseite des Mondes geht sehr zu Lasten der Nachtseite und der Sterne. Ein bisschen habe ich noch 'rausholen können - schau Dir mal dieses Bild hier an.

    Ich hätte besser noch eine Belichtungsserie mit 1/1000 sec gemacht - hinterher ist man immer schlauer. Aber wenigstens habe ich Tag- und Nachtseite des Mondes sowie die Hyaden mit einigermaßen Tiefe einfangen können

    Schöne Grüße,
    dat Heidei

  • Mond und Mars am 19.03. bei den HyadenDatum24.03.2021 23:11

    Hallo zusammen !

    Am 19. März habe ich die Gunst der (sprich: den klaren Abendhimmel) genutzt und das Ensemble von Mond und Mars bei den Hyaden aufgenommen. Das Bild, was dabei entstanden ist, wollte ich euch nicht vorenthalten - mir gefällt es.
    Was auch noch nett war: Ich konnte die Aufnahmen vom Balkon aus machen.

    Aufgenommen habe ich mit meiner Canon EOS 750 D mit einem 105 mm, F = 2.8 Festbrennweiten-Objektiv von Tamron.

    Ich habe 8 Serien à 30 Aufnahmen gemacht:
    - 10 sec
    - 3,2 sec
    - 1 sec
    - 0,3 sec
    - 0,1 sec
    - 1/30 sec
    - 1/100 sec
    - 1/320 sec
    Dazu die enstprechenden Darks (je Belichtungszeit 30 Stück) und zwei verschieden lang belichtete Flats (je 30 Stück).

    Aber jetzt erst mal das Bild - hier erst mal in klein, klickt drauf für die volle Größe:



    In voller Größe sieht man auch, wie das Objektiv zu den Ecken hin verzerrt



    Um das Bild so zu produzieren, bin ich so ähnlich vorgegangen wie bei Kometenaufnahmen:

    1) Masterdarks und Masterflats erstellt, danach jede Belichtungsserie mit dem passenden Dark und Flat gestackt (in AstroArt). Hierbei habe ich die Belichtungszeiten 1 sec und kürzer manuell nach dem Mond ausgerichtet und die
    Zeiten 3,2 und 10 sec automatisch nach den Sternen.

    2) Bei den beiden langen Belichtungen (auf die Sterne ausgerichtet) habe ich den Mond entfernt, indem ich erst einmal die Sterne aus den Bildern entfernt habe und diese sternenlosen Bilder wie ein Flat auf die Originalbilder angewandt habe.

    3) Die resultierenden mondlosen Bilder habe ich dann zu einem HDR-Bild kombiniert.

    4) Die sechs kurzen Belichtungen (auf den Mond ausgerichtet) habe ich erst zu einem HDR-Bild kombiniert und dann die Sternspuren entfernt.

    5) Die beiden HDR-Bilder habe dann addiert und dann logarithmiert, um die Dynamik wieder auf 16 bit zu reduzieren.

    6) Dann noch einen Weißabgleich - die EOS ist ja ohne IR-Sperrfilter und entsprechend rotstichig.

    Ich hoffe, es gefällt euch auch !


    Schöne Grüße aus Sürth vom Heidei !

  • Mars und Uranus am CLTDatum14.11.2020 00:54
    Foren-Beitrag von Heidei im Thema Mars und Uranus am CLT

    Hallo Karsten,

    mich würde mal interessieren, ob ich mit meinem Mexican-Hat-Plugin für Astroart mehr aus den Bildern 'rausholen kann. Wäre es möglich, dass Du mir mal die Ergebnisse aus Autostakkert zukommen lässt ?

    Schöne Grüße aus Sürth,

    Ingo (dat Heidei)

  • Mars im September vom Weißer Bogen ausDatum02.10.2020 20:44

    Hallo Polaris !

    Auf weitere Marsnächte - vor allen Dingen mit dem Seeing - hoffe ich doch sehr !

    Ich war ja selber schon während der Aufnahmen begeistert - mit einer Portion Skepsis, ob das im fertigen Bild 'rüberkommt - als ich den Mars im Preview Fenster von FireCapture so ruhig stehen sah, über weite Strecken ganz ohne Wabern. Und als ich dann die ersten Bilder, die ich im roten Licht gemacht hatte, schärfte, war ich noch einmal angetan von den Ergebnissen.

    In diesem Sinne auf mehr Mars !!
    Dat Heidei

  • Mars im September vom Weißer Bogen ausDatum27.09.2020 22:19

    Hallo zusammen !

    Nachdem ich im August schon mal nach Mars Ausschau gehalten hatte - und zu dem Schluss kam, dass er noch etwas näher kommen darf - habe ich ihn jetzt im September an zwei Wochenenden für mehrere Stunden ins Visier genommen.
    Im Gegensatz zu Jupiter, von dem mir dieses Jahr keine gute Aufnahme geglückt ist, zeigte sich Mars als dankbares Beobachtungsobjekt.


    Zur Ausrüstung:

    - Als Kamera nutze ich eine ASI120 MM-S, also die neuere Version mit USB 3.0.
    - Die Kamera kommt mit einem Televue Powermate 4x und einem Starlight Xpress Filterrad an meinen Vixen R200SS Newton.
    - Das Filterrad ist bestückt mit Baader RGB-Filtern.
    - Der Newton sitzt auf einer Vixen GPD2-Montierung die (seit diesem Jahr) mit EQ5-Motoren und -Steuerung betrieben wird.
    - Als Aufnahmesoftware nutze ich FireCapture 2.6 64bit auf einem ASUS VivoBook Pro 17 (ebenfalls seit diesem Jahr) mit Windows 10 64bit.

    Mal als kurzer Einschub: Das Jahr fing gut an - sowohl meine alte Vixen DD-3 Montierungssteuerung als auch mein alter Laptop gaben gleichzeitig den Geist auf. Eine DD-3 war nirgendwo mehr zu bekommen, also habe ich gezwungenermaßen
    auf die EQ5-Ausrüstung umgestellt. Den neuen Laptop habe ich zum Einen nach Leistungsmerkmalen, zum Anderen nach seiner Robustheit ausgesucht - bisher hat er mich nicht enttäuscht.
    Und wo ich schon mal dabei war, habe ich auch noch die AIS120 MM-S neu gekauft.shine


    Zu den Aufnahmen:

    Aufgenommen habe ich für jeden Farbkanal AVIs mit 3000 Frames, die Belichtungszeiten habe ich im Verlauf der jeweiligen Nacht immer so eingestellt, dass das Histogramm eine Belichtung von möglichst circa 80% zeigte.
    Um die Ausbeute am RGB-Bildern zu optimieren, habe ich immer in Folge G-R-B-R-G-R-B-R-... aufgenommen - hat zur Folge, dass nach zwei weiteren Aufnahmen Material für ein weiteres RGB-Bild vorhanden ist.

    Aufnahmeort war wie immer bei mir der Weißer Bogen, am Pumpwerk (das in Sürth und Weiß allerdings als "Stromhäuschen" bekannt ist).


    Zur Verarbeitung:

    1) Gestackt habe die AVIs mit Autostakkert 3 64bit, als zu stackenden Prozentsatz habe ich 15% genommen.

    Die weitere Verarbeitung erfolgte mit Astroart 7 - hier nur die 32bit-Version wegen der API (Einige Prozeduren für die Verarbeitung habe ich als Plugin für Astroart selber in Delphi programmiert):

    2) Die einzelnen R-, G- und B-Aufnahmen habe ich mit einem Mexican-Hat-Filter (Marr-Hildreth-Operator) geschärft - die Routine hierfür ist selbst programmiert.

    3) Die R-, G- und B-Aufnahmen wurden zu einem RGB-Komposit zusammengesetzt - hierbei wurden die Belichtungszeiten und die Histgrammwerte von FireCapture mit einberechnet (auch selbst programmiert - hier muss ich aber noch die
    Vorfaktoren für R, G und B anhand der Ergebnisse aus Schritt 5) nachjustieren, so kann ich mir den Schritt in Zukunft ersparen).

    4) Die RGB-Komposite wurden noch einmal mit einem Mexican-Hat-Filter geschärft (etwas größeres Sigma und unter Verwendung der Luminanz des RGB-Komposits).

    5) Die RGB-Komposite wurden einem Weißabgleich unterzogen - das Ergebnis von Schritt 3) ist noch ziemlich rotstichig, siehe meine Anmerkung zu 3).

    6) Dann habe ich das hellste Bild 'rausgesucht und alle Bilder an dieses Bild angeglichen - separat für die R-, G- und B-Kanäle (auch das ist selbst programmiert).

    7) Die resultierenden Bilder habe ich dann in JPEGs konvertiert.

    8) Aus den JPEGs habe ich dann AVIs mit 15 Frames/sec erstellt und diese für das Internet in MP4 konvertiert.


    Die Ergebnisse dieser Verarbeitungsschritte könnt ihr im Folgenden begutachten - ich habe Bilder mit je einem Zeitabstand von ca. 30 Minuten ausgewählt sowie die MP4-Filmchen eingestellt. Viel Spaß damit !
    Und ich würde mich durchaus freuen, wenn wir die Verarbeitung diskutierten - ich kann da noch jede Menge Details gerade zu den selbst programmierten Prozeduren liefern.



    12. September 2020

    Eine sehr schöne Nacht, bis gegen 03:30 Wolken auftauchten.

    00:25 - in Scheibenmitte die Region um Tithonius Lacus und Solis Lacus:


    00:55


    01:25 - Phoenicis Lacus nähert sich der Scheibenmitte:


    01:55 - Links kommt das Mare Sirenum in Sicht:


    02:25


    02:55 - Oberhalb der Scheibenmitte möglicherweise Nix Olympica als leicht hellerer Fleck:


    03:25


    Die ganzen Bilder dieser Session als kleiner Film (10 sec):




    18./19. September 2020

    Eine durchgehend klare Nacht, dafür war die Luft unruhiger als am 12. September.

    18.09. 23:50 - Scheibenmitte bis rechts Sinus Sabaeus, links davon Mare Erythraeum mit Margaritifer Sinus und Aurorae Sinus, darüber Chryse, Niliacus Lacus, Mare Acidalium:


    19.09. 00:18 - Dunst am linken Rand von Thaumasia bis Juventae Fons ? Er hält sich insbesondere zwischen Juventae Fons und Tithonius Lacus über die nächsten paar Bilder:


    19.09. 00:47 - Mare Erythraeum schiebt sich weiter Richtung Scheibenmitte:


    19.09. 01:18


    19.09. 01:48 - Links werden Juventae Fons, Tithonius Lacus und Solis Lacus immer besser sichtbar - und immer noch der helle Fleck bei Juventae Fons:


    19.09. 02:18


    19.09. 02:49


    19.09. 03:18


    19.09. 03:48 - ich bilde mir ein, rechts oben nah am Rand die Tharsis-Vulkane erkennen zu können:


    19.09. 04:18


    19.09. 04:48 - Jetzt bietet sich etwa derselbe Anblick wie am 12.09. 00:25


    19.09. 05:18


    Und auch die Bilder dieser Session als kleiner Film (20 sec):




    19./20. September 2020

    Die schlechteste Nacht - anfangs viele Wolken und immer wieder Wolken. Im Film sieht man diese Phasen als unscharfe und "verwackelte" Momente.

    19.09. 23:27 - Hier wieder mittig Sinus Sabaeus:


    20.09. 00:06


    20.09. 00:26


    20.09. 00:56 - Oberhalb der Scheibenmitte ist Chryse deutlich aufgehellt zu sehen:


    20.09. 01:26 - Auch hier wieder Dunst am linken Rand von Thaumasia bis Juventae Fons ?


    20.09. 01:56


    20.09. 02:18 - Links wieder sehr schön Tithonius Lacus, Solis Lacus und randnah Phoenicis Lacus:


    20.09. 02:56


    20.09. 03:27


    Und zuletzt die Bilder dieser Session als kleiner Film (11 sec):


    Ich hoffe, es hat gefallen !

    Schöne Grüße aus Sürth vom Heidei.

  • Mein Juli mit NEOWISEDatum27.09.2020 00:52

    Hallo zusammen !

    NEOWISE ist auch an mir nicht spurlos vorübergegangen. Es hat aber ziemlich lange gedauert, bis ich die Aufnahmen verarbeitet hatte, deswegen kommt mein Beitrag so spät.

    Erst einmal ein paar Worte zum optischen Eindruck:
    Die Sichtbarkeit mit bloßem Auge war denn doch eher grenzwertig - immerhin habe ich es an ein paar Abenden geschafft, ihn nur mit Brille bewaffnet (die Kurzsichtigkeit machte es nicht einfacher) zu sehen.
    Am Morgen des 12. Juli konnte ich sogar den dann noch gespaltenen Schweif mit bloßem Auge sehen, das fand ich am beeindruckendsten. Wobei ich bei den Versuchen, NEOWISE mit bloßem Auge zu erspähen, bestimmt
    ein tolles Bild abgegeben habe: Brille ab, Fernglas ansetzen, Fernglas absetzen, Brille wieder auf - und dazwischen immer wider mit einem Tuch Brille und Fernglas putzen, weil sie schon wieder beschlagen waren ...

    Überwiegend habe ich für die Aufnahmen meine Canon EOS 750 D mit einem 200-mm-Objektiv (Canon EF 200 II) auf meiner alten Great- Polaris-Montierung benutzt - nut bei einer Gelegenheit (in der Nacht vom 11. auf den
    12. Juli) habe ich mein Fernrohr eingepackt und die Canon auf mein Leitrohr (ein TS Apo 80/480) mit einem 0.8x-Reducer montiert und meinen Hauptspiegel zum Guiding verwendet. Letzten Endes bin ich aber dann lieber
    bei dem 200-mm-Objektiv geblieben.

    Die Verarbeitung der Aufnahmen erfolgte ausschließlich in Astroart 7 und umfasste folgende Schritte:

    1) Stacken der Aufnahmen auf den Kometen ausgerichtet mit der Kappa-Sigma-Methode, um die Sterne auszufiltern. Hier habe ich erst einmal jedes achte bis zehnte Bild zu je einem Zwischenbild gestackt und dann diese
    Zwischenbilder weiter gestackt - ebenfalls mit der Kappa-Sigma-Methode.

    2) Auf diesen Kometenstacks habe ich dann verbleibende Sternenspuren und Gradienten entfernt.

    3) Mit dem Kometenstack habe ich dann aus den Rohbildern den Kometen entfernt - durch eine Bilddivision, wie man das mit eine Flatfield macht. Verbleibende Spuren des Kometen habe ich dann noch händicsh entfernt.

    4) Die so behandelten Rohbilder habe ich dann auf die Sterne ausgerichtet gestackt - mit der Mittelwert-Methode.

    5) Von diesen Stacks habe ich dann Hotpixel und Gradienten entfernt.

    6) Die so erhaltenen Sternenstacks habe ich schließlich zu den Kometenstacks addiert - fertig waren die Bilder.

    Bei den Bildern der einen Session mit dem TS Apo kam am Anfang noch die Verrechnung mit Darks und Flats dazu - leider habe ich bei den anderen Sitzungen nicht daran gedacht, auch Darks und Flats zu machen. Das hat sich
    dann doch negativ auf die Bilder ausgewirkt und mir den Verarbeitungsschritt, die Hotpixel händisch entfernen zu müssen, beschert.

    Alle folgenden Bilder habe ich hier nicht in Originalgröße, sondern 4x4 gebinnt. Weiterhin habe ich dann noch Ausschnitte von 800x1000 Pixel gemacht - größer ging nicht.




    Hier die Aufnahmen mit meiner Canon EOS 750D mit Canon EF 200 II Objektiv:

    Man sieht auf den Bildern grünliche Streifen, die durch den Aufbau des Fotochips der Canon EOS 750 verursacht sind - die hätte ich durch Flats korrigiert bekommen. Hinterher ist man immer schlauer ...

    10. Juli 2020

    90 Aufnahmen - 10 sec. bei ISO 200, F = 5.6, davon:
    - 90 Aufnahmen für den Kometen
    - 60 Aufnahmen für den Sternenhintergrund

    Man sieht hier schön den gespaltenen Schweif, die Koma ist weiß:



    13. Juli 2020

    360 Aufnahmen - 10 sec. bei ISO 400, F = 5.6, davon:
    - 360 Aufnahmen für den Kometen
    - 60 Aufnahmen für den Sternenhintergrund

    Immer noch der gespaltene Schweif, wenn auch schon nicht mehr ganz so deutlich:



    17. Juli 2020

    120 Aufnahmen - 10 sec. bei ISO 400, F = 5.6, davon:
    - 120 Aufnahmen für den Kometen
    - 60 Aufnahmen für den Sternenhintergrund

    Der Schweif ist kaum noch als gespalten wahrzunehmen, dafür krümmt er sich schon deutlicher. Die Koma fängt an, grün zu werden:



    19. Juli 2020

    180 Aufnahmen - 10 sec. bei ISO 400, F = 5.6, davon:
    - 180 Aufnahmen für den Kometen
    - 60 Aufnahmen für den Sternenhintergrund

    Jetzt ist die Koma schon komplett grün:



    20. Juli 2020

    180 Aufnahmen - 10 sec. bei ISO 400, F = 5.6, davon:
    - 180 Aufnahmen für den Kometen
    - 60 Aufnahmen für den Sternenhintergrund

    Hier kann man ganz schwach den Gasschweif links vom Staubschweif ahnen:



    21. Juli 2020

    280 Aufnahmen - 10 sec. bei ISO 400, F = 5.6, davon:
    - 280 Aufnahmen für den Kometen
    - 60 Aufnahmen für den Sternenhintergrund

    Hier ist der Gasschweif schön zu sehen:



    22. Juli 2020

    100 Aufnahmen - 15 sec. bei ISO 400, F = 5.6, davon:
    - 100 Aufnahmen für den Kometen
    - 60 Aufnahmen für den Sternenhintergrund

    Der Gasschweif ist nicht so deutlich wie auf der vorigen Aufnahme:



    27. Juli 2020

    180 Aufnahmen - 15 sec. bei ISO 400, F = 5.6, davon:
    - 120 Aufnahmen für den Kometen
    - 60 Aufnahmen für den Sternenhintergrund

    Der Komet ist insgesamt schon lichtschwächer geworden:



    Insgesamt fand ich es sehr spannend zu sehen, wie der Komet sich von Mal zu Mal veränderte - diese Dynamik in weniger als drei Wochen hatte ich nicht erwartet.




    Hier dann die Aufnahme mit der Canon EOS 750 D mit 0.8-fach Reducer am TS Apo 80/480:

    12. Juli 2020

    75 Aufnahmen - 40 sec. bei ISO 400, F = 4.8, davon:
    - 75 Aufnahmen für den Kometen
    - 20 Aufnahmen für den Sternenhintergrund
    - 20 Darks
    - 20 Flats

    Hier ist auch noch schön der gespaltene Schweif zu sehen.



    Schöne Grüße aus Sürth vom Heidei !

  • Premiere M 31 (Blankenheim)Datum11.04.2020 11:26
    Foren-Beitrag von Heidei im Thema Premiere M 31 (Blankenheim)

    Hallo Mathias,

    der Mond hat tolle Farben - Gratulation !

    Ingo

  • Venus und die Plejaden 02. bis 05.04.Datum07.04.2020 22:59

    Hallo Polaris,

    da hast Du natürlich recht - ohne Nachführung geht's nur kurz ! Das führte ja auch zu meinem Donnerstags-Bild - da wollte ich nicht den Aufwand treiben, die Montierung aufzubauen, einzunorden etc. pp.. Nur als ich dann das Bild sah, dachte ich mir: "Morgen baust Du die Monti auf !"
    Leider hatte das Wochenende dann noch einen Wermutstropfen: Ich habe mir prompt die letzte Handsteuerbox für meine Montierung gehimmelt - die Dinger gibt es nicht mehr im Handel und jetzt darf ich die komplette Motorisierung neu machen. Zum Glück passt die Motorisierung für die EQ5 auch auf die GPD2.

    'ne schöne Jrooß us Sürth vum Heidei

  • Premiere M 31 (Blankenheim)Datum07.04.2020 22:50
    Foren-Beitrag von Heidei im Thema Premiere M 31 (Blankenheim)

    Hallo Mathias,

    auch wenn's jetzt über ein halbes Jahr zu spät für ein Willkommen ist - Herzlich willkommen !

    Dein Bild ist ein echter Ansporn - ich habe auch den TS Triplet APO 40/480 und einen 0,8x Reducer, habe mich allerdings noch nicht am M31 versucht.

    Von dem ersten Bild dachte ich ja zuerst, du hättest mit Bedacht ein Schwarz-Weiß-Bild eingestellt - erst später las ich dann, dass das wohl doch eine Farbaufnahme war und sah dann ja auch das Farbbild.
    Kann es sein, dass Du da anfangs Probleme hattest, mit DSS die Farbe richtig darzustellen ? Das ging mir nämlich auch so mit DSS.

    Dass Du nach einer Möglichkeit zum Austausch unter Astrofotografen fragst, finde ich richtig und wichtig - das fehlt mir auch ein bisschen, bin selber auch noch nicht so der erfahrene Astrofotograf. Vielleicht sollten wir einfach mal in lockerer Runde schreiben (das mache ich auch mit Karsten) und schauen, dass sich mal eine Möglichkeit zum Treffen ergibt.

    Schöne Grüße aus Sürth vom Ingo - auch bekannt als dat Heidei

  • Venus und die Plejaden 02. bis 05.04.Datum06.04.2020 00:15

    Hallo zusammen !

    Die Venus bei ihrem Durchzug durch die Plejaden zu fotografieren, fand ich auch interessant. Das war wenigstens etwas, was ich in Corona-Zeiten vom Balkon aus bewerkstelligen konnte (wobei ich mir die Frage nicht verkneifen kann: Wenn ich alleine mit meiner Ausrüstung in den Weißer Bogen radele und mich dort aufbaue, verstoße ich ja gegen keinerlei Auflagen - oder wäre das Problem, dass Hobby-Astronomie ja kein zwingender Grund für einen Aufenthalt draußen ist ?)

    Jetzt aber zum Fotografieren von Venus: Ich habe meine Canon EOS 750 mit einem 200mm-Objektiv benutzt und war anfangs wie Polaris der Meinung, dass eine kurze Belichtung ausreicht.

    Am Mittwoch (01.04.2020) kam ich leider erst kurz vor Venus-Untergang zum Fotografieren - da störte dann ein Schornstein im Bild und ich habe zuerst auch noch mit Belichtung, Blende und Empfindlichkeit 'rumprobiert - da kam noch nichts zeigenswertes zustande.

    Am Donnerstag war ich dann früher dran und habe eine kleine Serie an Aufnahmen gemacht - dazu Darks und Flats, aus denen ich dann ein Maserdark und ein Maserflat erzeugt habe, die ich dann mit jeder einzelnen Aufnahme verrechnet habe. Wie gesagt: Canon EOS 750 D astromodifiziert mit 200mm-Objektiv, als Blende bin ich auf 5.0 gegangen, Empfindlichkeit ISO 800 und Belichtungszeit 1/3 Sekunde. Das Ergebnis sieht sehr so aus wie das Bild von Polaris, nur dass Venus am Donnerstag noch etwas unter den Plejaden stand:

    02.04.2020 23:06 Uhr - 1/3 sec bei ISO 800, F = 5.0
    Darkabzug, Flat-Division, Weißabgleich, 2x2 Binning und Cropping auf 1280 * 960 Pixel


    Ich muss aber sagen, dass ich mit der Tiefe des Bildes nicht so zufrieden war. Die Aufnahmen so zu belichten, dass man die Reflexionsnebel sieht, schien mir zwar reizvoll, aber unter den Umständen der Balkonastronomie nicht umsetzbar: Viel zu viele Lichtquellen ringsum, dazu der Dämmerungshimmel und Venus selber, die dann einen enormen Lichthof haben würde. Allerdings schien mir dann ein Kompromiss sinnvoll: mehr Tiefe, aber nicht unbedingt auf die Nebel spekulieren. Eine Aufnahmezeit von 30 Sekunden und eine Blende von 4.0 bei unveränderten ISO 800 waren dann meine Einstellungen.

    Der Freitag war dann ja erst einmal komplett wolkenverhangen und ich bangte schon um den Abend mit ausgerechnet der "besten" Position - aber dann rissen zum Abend hin ja die Wolken auf, ich baute meine Montierung (eine GPD2) auf dem Balkon auf, nordete sie ein, klemmte die Kamera an und los ging's ! Hier ein Bild aus der Serie vom Freitag:

    03.04.2020 21:52 - 30 sec bei ISO 800, F = 4.0
    Darkabzug, Flat-Division, Weißabgleich, 2x2 Binning und Cropping auf 1280 * 960 Pixel


    Natürlich keine Spur von den Reflexiosnebeln, aber dafür ein Wolkenschleier über dem gesamten Bild. Die Tiefe des Bildes gefiel mir ganz gut, so dass ich an Samstag und Sonntag genauso verfahren bin:

    04.04.2020 21:16 - 30 sec bei ISO 800, F = 4.0
    Darkabzug, Flat-Division, Weißabgleich, 2x2 Binning und Cropping auf 1280 * 960 Pixel


    Am Samstag dann ein deutlich klarerer Himmel.

    05.04.2020 21:41 - 30 sec bei ISO 800, F = 4.0
    Darkabzug, Flat-Division, Weißabgleich, 2x2 Binning und Cropping auf 1280 * 960 Pixel


    Ich hoffe, die Bilder finden Gefallen.

    Schöne Grüße aus dem ziemlich ruhigen Sürth vom Heidei
    Maat et joot und blieht jesund !!

  • Nachträgliche Korrektur:
    Es war am Abend des 27. September sogar ein G2-klassifizierter geomagnetischer Sturm - was aber immer noch als moderat gilt.

    Grüße aus Sürth vom Heidei

  • Thema von Heidei im Forum Rund ums Beobachten

    Hallo zusammen !

    Diesen Herbst habe ich mich mal wieder nach Inari begeben, um außer sonstigen Lappland-typischen Tätigkeiten wie Angeln, Beeren pflücken etc. auch der Fotografie von Polarlichtern nachzugehen.
    Das Wetter war recht wechselhaft, aber ich hatte mehrmals die Gelegenheit, meine Kamera gen Himmel zu richten - von fünf Nächten wollte ich euch mal die besten Ergebnisse präsentieren.

    Zuerst ein paar Worte zur Ausrüstung:
    Ich hatte meine Sony Alpha 68 mit einem Samyang 16 mm F 2.0 Weitwinkelobjektiv mit. Für die "ruhige Haltung" hatte ich ein kleines Reisestativ mit Kugelkopf - leider ohne Schwenkgriff - im Gepäck,
    vergessen hatte ich vor lauter Reisefieber blöderweise meinen Fernauslöser - das kann man leider an den Aufnahmen sehen.

    Da ich bisher die Erfahrung gemacht habe, dass Fotos von Polarlichtern zwar beeindruckend sind, aber der Dynamik von Polarlichtern in keinster Weise gerecht werden, wollte ich dieses Mal ausprobieren,
    ob ich mit der Sony Alpha auch Filme von Polarlichtern machen kann. Um es direkt zu sagen: Ja, es geht, aber meine Filme sind noch verbesserungswürdig. Das lag vor allem daran, dass ich, als ich dann
    zum Filmen kam, weder wusste, dass man im laufenden Film die Belichtungszeit verändern kann, noch wie das dann geht (und eigentlich ist es ganz einfach - hinterher ist man immer schlauer !).
    Ich finde die Filme aber trotzdem sehenswert.


    Zum Aufnahmeort:
    Ich hatte mir 11 km außerhalb von Inari eine Hütte gemietet auf dem Gelände einer Art Jugendherberge, dem Vasatokka Jugendzentrum in Riutula - ich habe diesen Herbergsbetrieb vor 25 Jahren noch als Wildniszentrum Inari kennengelernt.
    Sehr schön am Südufer des Muddusjärvi gelegen, bietet es einen tollen Nordhorizont - man darf bloß nicht nach Süden schauen, da blenden dann die Lampen der Herberge.
    Alle folgenden Aufnahmen sind dort am Seeufer entstanden.

    Jetzt aber mal zu den Bildern und Filmen:



    Die Nacht 21. / 22. September:

    Die Aktivität war nicht besonders hoch, aber es reichte schon zu dem ein oder anderen leuchtstarken Bogen. Anfangs war nicht wirklich viel zu sehen, aber für ein Stimmungsbild reichte es schon:

    20:40:02 Uhr - 1.0 sec bei ISO 3200, F = 2.0


    Dann wurde es nach einiger Zeit im Norden etwas aktiver:

    22:58:53 Uhr - 1.0 sec bei ISO 8000, F = 2.0


    23:03:03 Uhr - 1.0 sec bei ISO 5000, F = 2.0


    Zum obigen Bild: Rechts sieht man schön Castor und Pollux - mich hat es zuerst wirklich etwas verwirrt, die zwei über dem Nordhorizont stehen zu sehen.

    Dann bildete sich Westen ein schönes Band aus:

    23:28:38 Uhr - 1.0 sec bei ISO 5000, F = 2.0


    Dieses Band erstreckte sich dann bis zum Osthorizont:

    23:40:48 Uhr - 1.0 sec bei ISO 6400, F = 2.0




    Die Nacht 23. / 24. September:

    Sehr schwache Aktivität, aber ein schön klarer Himmel:

    00:11:44 Uhr - 2.0 sec bei ISO 5000, F = 2.0


    Und noch ein Stimmungbild mit wolkenverhangenem Mond - wenn man genau hinschaut, sieht man links der Bildmitte ein ganz schwaches Polarlicht:

    00:29:01 Uhr - 2.0 sec bei ISO 5000, F = 2.0




    Die Nacht 27. / 28. September:

    Jetzt muss ich etwas ausholen: Der Tag fing komplett grau an - gegen Mittag kam Nordwind auf und blies die Wolken nach Süden weg. Es folgte ein Nachmittag bei strahlend blauem Himmel,
    gegen Sonnenuntergang tauchten ein paar Wolken auf - zum Glück aber nur wenige.
    Nachdem ich den Sonnenuntergang geknipst hatte, habe ich erst mal in meiner Hütte zu Abend gegessen und bin dann gegen halb neun raus, um nach dem Himmel zu schauen.
    Ich war mehr als überrascht, schon die ersten Polarlichter zu sehen - also hieß es, schnell Klamotten für die Nacht anziehen, die Kamera schnappen und ab ans Seeufer.
    Die Polarlichter waren so kräftig, dass ich ziemlich viel gefilmt habe und die besten Filme davon hier zeigen möchte - Zum Starten der Filme klickt einfach auf die kleinen Vorschaubilder.

    Aber hier zuerst mal ein Bildeindruck:

    21:08:27 Uhr - 2.0 sec bei ISO 5000, F = 2.0


    Tatsächlich hatte ich davor schon einige (leider verwackelte) Bilder geknipst und mehrere Filmchen gedreht - hier mal drei Stück davon:

    21:03:28 - 21:04:17 Uhr (00:45) bei 1/4 sec/Frame, ISO 5000, F = 2.0


    21:04:36 - 21:05:07 Uhr (00:31) bei 1/4 sec/Frame, ISO 5000, F = 2.0


    21:05:15 - 21:08:22 Uhr (03:07) bei 1/4 sec/Frame, ISO 5000, F = 2.0


    Bis zu dem obigem Foto vergingen dann 5 Sekunden - in der kurzen Zeit hatte sich das Bild schon erkennbar verändert.
    Es folgten dann erst noch zwei weitere Filme:

    21:09:04 - 21:12:01 Uhr (02:57) bei 1/4 sec/Frame, ISO 5000, F = 2.0


    21:12:21 - 21:16:28 Uhr (04:07) bei 1/4 sec/Frame, ISO 5000, F = 2.0


    Dann zwei Fotos:

    21:16:33 Uhr - 1.3 sec bei ISO 5000, F = 2.0


    21:16:44 Uhr - 1.0 sec bei ISO 5000, F = 2.0


    Wieder zwei Filme:

    21:17:10 - 21:22:12 Uhr (05:02) bei 1/4 sec/Frame, ISO 5000, F = 2.0


    21:22:53 - 21:25:06 Uhr (02:13) bei 1/4 sec/Frame, ISO 5000, F = 2.0


    Wieder zwei Fotos:

    21:25:12 Uhr - 1.3 sec bei ISO 5000, F = 2.0


    21:25:47 Uhr - 1.3 sec bei ISO 5000, F = 2.0


    Wieder zwei Filme:

    21:25:59 - 21:32:26 Uhr (06:27) bei 1/4 sec/Frame, ISO 5000, F = 2.0


    21:34:34 - 21:40:06 Uhr (05:32) bei 1/4 sec/Frame, ISO 5000, F = 2.0


    Ein Foto:

    21:40:12 Uhr - 1.3 sec bei ISO 4000, F = 2.0


    Wieder ein Film:

    21:40:28 - 21:44:34 Uhr (04:06) bei 1/4 sec/Frame, ISO 4000, F = 2.0


    Noch ein Foto:

    21:45:14 Uhr - 1.3 sec bei ISO 4000, F = 2.0


    Wieder ein Film:

    21:45:29 - 21:50:15 Uhr (04:46) bei 1/4 sec/Frame, ISO 4000, F = 2.0


    Dann eigentlich mehrere Fotos - hier das an wenigsten verwackelte:

    21:56:11 Uhr - 1.3 sec bei ISO 3200, F = 2.0


    Dann der (zumindest hier) letzte Film:

    21:56:22 - 22:00:54 Uhr (04:32) bei 1/4 sec/Frame, ISO 3200, F = 2.0


    Ab jetzt kommen nur noch Fotos - die Aktivität hatte inzwischen auch deutlich nachgelassen:

    22:14:05 Uhr - 1.3 sec bei ISO 3200, F = 2.0


    22:19:43 Uhr - 1.3 sec bei ISO 3200, F = 2.0


    Der Blick senkrecht nach oben offenbarte zwar keine lichtstarken, aber sehr fein strukturierte Lichter:

    22:20:00 Uhr - 1.3 sec bei ISO 3200, F = 2.0


    22:20:18 Uhr - 1.3 sec bei ISO 3200, F = 2.0


    22:21:17 Uhr - 1.3 sec bei ISO 3200, F = 2.0


    Hier habe ich auch mal eine kleine Pause eingelegt - es war ja nicht mehr allzuviel los am Himmel. Interessant war allerdings, dass die Polarlichter nicht komplett verloschen,
    sondern so eine Art "Hochnebel" bildeten, der im Laufe der Zeit immer größere Teile des Himmels überzog.
    Zu diesem "Hochnebel" gesellte sich allerdings auch noch ein leichter Bodennebel, der zwar nicht allzu dicht war, aber ausreichte, dass mir immer wieder das Objektiv beschlug.
    Die zeitlichen Abstände zwischen den lohnenswerten Motiven wurden auch deutlich größer.

    23:25:55 Uhr - 1.3 sec bei ISO 4000, F = 2.0


    23:53:09 Uhr - 1.3 sec bei ISO 5000, F = 2.0


    00:26:53 Uhr - 1.3 sec bei ISO 3200, F = 2.0


    00:36:01 Uhr - 1.3 sec bei ISO 4000, F = 2.0


    Und jetzt kommt das Abschlussbild für diese Nacht - das Schauspiel hatte immerhin schon vier Stunden angedauert und mein Objektiv war nur noch beschlagen - abgesehen vom Bodennebel:

    01:07:41 Uhr - 1.3 sec bei ISO 3200, F = 2.0


    Wie ich nach meiner Rückkehr recherchiert habe, war am Abend des 27. September tatsächlich ein geomagnetischer Sturm der Klasse G 1 - das ist nicht allzu viel, hat aber für ein beeindruckendes Spektakel gesorgt.
    Die Polarlichter sollen in dieser Nacht bis ins nördliche Pennsylvania zu sehen gewesen sein. Da war ich mit meiner Lapplandfahrt zur rechten Zeit am rechten Ort - und hatte Glück mit dem Wetter ! shine



    Die Nacht 01. / 02. Oktober:

    Im Vergleich zum 27. / 28. September vollkommen unspektakulär - nichts desto trotz zwei Bilder. Die Belichtungszeiten waren jetzt aber schon deutlich länger:

    23:08:47 Uhr - 5.0 sec bei ISO 2500, F = 2.0


    23:09:43 Uhr - 5.0 sec bei ISO 2500, F = 2.0




    Die Nacht 02. / 03. Oktober:

    Auch das letzte Bild ist nicht spektakulär - es war einfach die letzte Nacht meines Aufenthaltes und ist eher ein Stimmungsbild:

    22:17:46 Uhr - 5.0 sec bei ISO 2500, F = 2.0


    Immerhin zeigen die letzten drei Bilder ein Miteinander von Polarlichtern und Wolken, was ein durchaus schöner Anblick ist.

    Grüße aus Sürth vom Heidei


  • Mondfinsternis 27+28 Juli 2018Datum30.07.2018 00:32
    Foren-Beitrag von Heidei im Thema Mondfinsternis 27+28 Juli 2018

    Hallo Peter !

    Wie hast Du beim Mars dieses kontrastreiche Bild hinbekommen ? Ich habe diese Saison absolute Probleme, beim Mars irgendwelche Details zu bekommen, weil ich kaum Kontraste habe.

    Schöne Grüße aus Sürth !
    Ingo (dat Heidei)

  • Wie schon gesagt - ich hätte durchaus Lust, eine Gruppenreise nach Inari zur Polarlichtbeobachtung zu organisieren. Als Zeitpunkt würde ich Mitte/Ende September nächsten Jahres vorschlagen.

    Grüße vom Heidei

  • Hallo Polaris,

    das habe ich leider etwas spät gelesen: "Schnelle CCD-Kamera" - was bräuchtet ihr da ? Ich hätte da im Angebot: eine ZWO ASI 120MM, eine alte QHY AlCCD 5 oder eine TIS DMK 21AU618.AS.

    Schöne Grüße aus Sürth,
    dat Heidei

  • Thema von Heidei im Forum Rund ums Beobachten

    Hallo zusammen !

    Ich weiß nicht so ganz, ob das Thema genau hier 'rein passt oder besser ins Astrocafé, aber ich denke mal, Aurora-Fotos passen zu Beobachtungen.

    Ich bin jetzt schon seit 23 Jahren ein ausgesprochener Lappland-Jeck (für Finnen unter euch: lapinhullu) und ich freue mich über jede Nacht in Lappland, in der ich Auroren zu Gesicht bekomme.
    Auf meiner diesjährigen Tour nach Inari vom 06. bis 21. September hatte ich zwar ziemliches Pech mit dem Wetter, aber wenigstens die ersten zwei Nächte (da war ich noch in Ivalo, 40 km südöstlich von Inari) waren klar, von denen die zweite Nacht dann dann auch die ersten Polarlichter brachte.

    Als Ausrüstung hatte ich meine Sony Alpha 580 mit einen Konica Minolta AF DT 18-70mm Objektiv mit, aufgenommen habe ich mit manuellen Einstellungen - auch mit manueller Fokuseinstellung, die mich bei diesem absoluten Standardobjektiv schon etwas nervte: Die Einstellung ist nicht gerade feingängig und das Einstellrad verstellt sich, wenn man es nur scharf anschaut



    Hier also die Nacht vom 07. auf den 08. September:

    22:37:30 - Kurz nach Beginn des Spektakels, um 22:37 - 1 sec bei f=18mm, F=4.0, ISO 3200:


    Eine Minute später schon etwas mehr - die gleichen Einstellungen:


    23:05:11 - f=22mm, sonst wie bisher:


    Eine halbe Minute später bei f=30mm, F 5.0:


    Die Polarlichter turnten dann regelrecht vor den Sternbildern hin und her, hier noch ein paar Beispiele:

    23:06:13 - Vor Bootes und dem großen Bären - 1 sec bei f=18mm, F 4.0, ISO 3200:


    23:27:50 - Vor dem Fuhrmann - 1.3 sec bei f=18mm, F 4.0, ISO 3200:


    23:28:21 - Nochmal vor Bootes - 1.3 sec bei f=18mm, F 4.0, ISO 3200:


    23:29:48 - Nochmal vor Bootes und dem großen Bären - 1 sec bei f=18mm, F 4.0, ISO 3200:


    23:37:19 - Vor Perseus und Stier - 1.3 sec bei f=18mm, F 4.0, ISO 3200:


    Leider erstreckte sich das Spektakel nicht über den Südhimmel, so ein Bild mit Polarlichtern und Mond wäre zu schön gewesen.
    Insgesamt habe ich in dieser Nacht ca. 650 Bilder geknipst - ich habe mal versucht, aus einigen Animationen zusammenzustellen, damit man mal einen Eindruck von den Bewegungen der Polarlichter bekommt - immer zwei Bilder pro Sekunde:

    1) 26 Bilder 22:33:22 bis 22:35:36

    2) 25 Bilder von 22:36:10 bis 22:37:42

    3) 43 Bilder von 22:38:08 bis 22:39:59

    4) 48 Bilder von 22:42:50 bis 22:45:57

    5) 56 Bilder von 22:52:46 bis 23:02:26

    6) 47 Bilder von 23:04:49 bis 23:07:23

    7) 52 Bilder von 23:24:49 bis 23:27:59

    8) 19 Bilder von 23:29:43 bis 23:30:52

    9) 11 Bilder von 23:35:53 bis 23:36:41

    10) 20 Bilder von 23:36:53 bis 23:37:51



    Die nächste Nacht (dann endlich in Inari, meinem eigentlichen Ziel) war leider dann schon reichlich bewölkt - ich machte dann aber die interessante Erfahrung, dass die Wolken auf den Bildern gar nicht so dicht schienen wie dem bloßen Auge:

    23:38:12 - Blick nach Osten, oben im Bild Sterne des Perseus - 1.3 sec bei f=18mm, F 4.0, ISO 3200:


    23:39:30 - Derselbe Blick nach Osten, halbrechts die Plejaden, zwischen Plejaden und dem Windsack Aldebaran in der Wolkenlücke - 1.3 sec bei f=18mm, F 4.0, ISO 3200:


    Mal ein Blick zwischen Fuhrmann und den großen Bären:

    23:40:33 - 1.3 sec bei f=18mm, F 4.0, ISO 3200:


    23:40:49 - 1.3 sec bei f=18mm, F 4.0, ISO 3200:


    23:41:31 - 1.3 sec bei f=18mm, F 4.0, ISO 3200:


    Jetzt endlich mal ein Blick zum Zenit in Richtung Kassiopeia, Kepheus und Schwan:

    23:42:00 - 1.3 sec bei f=18mm, F 4.0, ISO 3200:


    23:42:40 - 1.3 sec bei f=18mm, F 4.0, ISO 3200:


    Diesmal waren es ca. 150 Bilder und ich hatte den Eindruck, die Polarlichter waren deutlich stärker als am Vortag. Auch hier habe ich ein paar Animationen zusammengestellt:

    1) 13 Bilder von 23:36:44 bis 23:38:12

    2) 15 Bilder von 23:38:28 bis 23:39:56

    3) 24 Bilder von 23:40:04 bis 23:41:27

    4) 6 Bilder von 23:42:18 bis 23:42:40

    5) 9 Bilder von 23:42:50 bis 23:43:19



    Dann war über eine Woche bedeckter Himmel, erst am 18. September konnte ich im Nordosten eine Wolkenlücke ausmachen, die sich zum Glück mit der Zeit vergrößerte. Wegen der anfangs sehr starken Bewölkung habe ich die Kamera "weit aufgemacht", also mit der Empfindlichkeit und den Belichtungszeiten erst mal ziemlich hoch gegangen. Die Belichtungszeiten habe ich dann wieder verkürzt, die Empfindlichkeit habe ich gelassen.

    00:05:29 - Erst mal der Blick nach Osten zwischen Fuhrmann, aufgehende Zwillinge und den südlichen großen Bären - 15 sec bei f=18mm, F 4.0, ISO 6400:


    00:08:23 - Im Nordosten ging der Himmel immer weiter auf - 15 sec bei f=18mm, F 4.0, ISO 6400:


    00:13:14 - Die Belichtungszeit konnte ich schon etwas zurücknehmen - 10 sec bei f=18mm, F 4.0, ISO 6400:


    00:14:34 - Und noch etwas mehr zurück - 2 sec bei f=18mm, F 4.0, ISO 6400:


    00:15:11 - 2 sec bei f=18mm, F 4.0, ISO 6400:


    00:16:59 - Und noch etwas zurück - 1.3 sec bei f=18mm, F 4.0, ISO 6400:


    00:28:11 - 1.3 sec bei f=18mm, F 4.0, ISO 6400:


    00:31:50 - Wieder etwas mehr Belichtung - 1.6 sec bei f=18mm, F 4.0, ISO 6400:


    00:35:12 - 1.6 sec bei f=18mm, F 4.0, ISO 6400:


    An dem Abend wurden es prompt wieder ca. 450 Bilder und auch hier gibt ein paar Animationen:

    1) 31 Bilder von 23:56:13 bis 00:10:38

    2) 62 Bilder von 00:16:01 bis 00:20:24

    3) 39 Bilder von 00:21:30 bis 00:25:21

    4) 175 Bilder von 00:27:07 bis 00:34:05

    5) 43 Bilder von 00:34:12 bis 00:35:57

    Insgesamt muss ich schon sagen, dass ich etwas hin- und hergerissen bin:
    Die Strukturen in den Auroren ändern sich so schnell, dass selbst Belichtungszeiten von einer Sekunde im Grunde zu lang sind und zu Bewegungsunschärfen führen.
    Aber die Leuchtkraft kommt eigentlich erst bei längeren Aufnahmen so richtig zur Geltung. Und die Empfindlichkeit der Kamera wollte ich nicht bis zum Letzen herauskitzeln, weil dann das Rauschen einfach zu groß wird.

    Noch eine Sache:
    Die Bilder sind so natürlich nachbearbeitet: Ich habe tatsächlich ein 4x4-Binning mit den Bildern gemacht - zum Einen, um die Schärfe etwas zu erhöhen, zum Anderen, damit die Bilder direkt passgenau fürs Forum sind. Das war aber auch schon die ganze Nachbearbeitung.

    Mein Fazit:
    Die Nacht vom 08. auf den 09. September war in der Zeit meines Aufenthaltes die mit dem stärksten beobachtbaren Polarlicht (danach kamen leider 10 komplett bedeckte Tage).
    Um mal die Bewegung in den Auroren so richtig darstellen zu können, möchte ich die Auroren mal gerne filmen. Ich habe das tatsächlich mit meiner Ausrüstung probiert - die Filme, die da 'rauskamen, waren aber nur schwarz. Vielleicht mal mit mehr Öffnung probieren ?
    Generell sollte ich vor allem ein besseres Objektiv mitnehmen - das, was ich da hatte, ist einfach zu billig.

    Ansonsten hatte ich so die Idee, das nächste Mal ein paar von euch mitzunehmen - nach 23 Jahren habe ich inzwischen so ein paar Verbindungen da oben in Inari und wäre bereit, so etwas mal zu organisieren.

    Schöne Grüße aus Sürth,

    dat Heidei

    PS: Wisst ihr, wie die Finnen die Polarlichter nennen ? Revontulet, die "Fuchslichter" oder "Fuchsfeuer". Nach einem alten Mythos läuft dort ein Himmelswesen in Fuchsgestalt, der Feuerfuchs, über den Himmel und wedelt mit seinem Schweif. Jedesmal, wenn der Schweif dabei auf die Erde schlägt, schlägt es Funken - die Fuchsfeuer.

  • "UFO-Sichtungen" vor JupiterDatum01.05.2017 18:18
    Thema von Heidei im Forum Rund ums Beobachten

    Hallo zusammen !

    Keine Angst, hier fliegen keine Untertassen, ich will mir doch nicht den Ruf verderben ! Und das gute Geschirr erst .....

    Vorgestern war es ja endlich mal wieder klar (und ich musste nicht früh 'raus am nächsten Morgen), also schnappte ich mir mein Rohr, um endlich mal wieder Jupiter abzulichten. Kurz gesagt: Ich habe in gut 5 Stunden 547 Schwarz-Weiß-Filmchen gemacht - bis ich die zu den RGB-Bildern verarbeitet habe, dauert es noch etwas ...

    Zum Thema zurück: Bei einem Gesichtsfeld von ca. 2 mal 2 Bogenminuten sollte man ja eigentlich meinen, dass einem nichts außer dem gewünschten Objekt vor die Linse kommt, aber es kommt trotzdem vor. Um 22:56:04 startete ich mal wieder ein Filmchen und kaum lief es, huschte irgendetwas vor Jupiter vorüber. Also habe ich mir die Zeit notiert und nach den 5 Stunden mal das entsprechende Video kontrolliert - tatsächlich, da huschte wirklich etwas. Das Ganze dauerte nur einen Sekundenbruchteil und man konnte nicht wirklich sehen, was es war (ein "unidentifiziertes Flugobjekt", kurz "UFO" also ).

    Zu Hause habe ich das Video in seine Einzelbilder zerlegt, festgestellt, wo (bzw. wann) genau das Huschen stattfand und das Huschen mit je 1 Sekunde Vor- und Nachlauf wieder zu einem Video zusammengesetzt, allerdings um den Faktor 5 verlangsamt (13 Frames pro Sekunde statt 67, wie im Originalvideo).

    Hier ist das so entstandene Video. Damit man das huschende Objekt etwas besser sehen kann, habe ich auf die Einzelbilder eine Rauschunterdrückung angewandt, bestehend aus einem Lowpass-Filter und einer 5x5-Pixel-Mittelung, und ein weiteres Video erstellt.

    Weiterhin habe ich die Einzelbilder, auf denen das Objekt zu sehen ist, mal als Collage zusammengestellt:



    Letzten Endes ist das Objekt wohl ein Vogel, er macht etwa einen halben Flügelschlag, während er auf 7 Frames zu sehen ist - bei 67 Frames pro Sekunde macht das eine gute Zehntelsekunde. Was das für ein Vogel ist, bleibt allerdings noch offen ...




    Das ist aber nicht das erste Mal, das mir das passiert ist. Vor drei Jahren, am 29.03.2014, ist mir auch schon mal etwas bei einer Jupiter-Beobachtung vor Jupiter vorbeigehuscht. Von dem Ereignis habe ich auch zwei Videos, von damals 95 Frames pro Sekunde auf 19 gebremst, in Roh- und gefilterter Version sowie die entsprechende Collage:



    Hier handelt es sich aber eher nicht um einen Vogel: In der Zeit, in der das Objekt vorbeihuscht - 19 Frames bei 95 FPS macht eine Fünftelsekunde - macht es drei Flügelschläge, also 15 Flügelschläge pro Sekunde. Ich habe mich damals mit ein paar Kollegen beratschlagt (als Mitarbeiter des Bundesamtes für Naturschutz hat man da eine gewisse Auswahl an einschlägigen Experten), und wir kamen zu dem Schluss, dass es sich da wohl um eine Fledermaus gehandelt haben muss.

    Fazit: Was einem so alles vor die Linse kommen kann, wenn man ganz harmlos nur Jupiter aufnehmen will....shine

    Schöne Grüße aus Sürth,
    dat Heidei

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