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  • Hallo Polaris,

    vielen Dank für Deine Hinweise! Habe Deinen Direktlink klickbar gemacht und die Archivseite korrigiert, da waren die Beschriftungen von 3/2003 und 4/2003 komplett vertauscht, tut mir leid.

    Herzliche Grüße
    Cleopatra

  • Hallo Peter, danke für die Klarstellung. Hatte mich schon gewundert warum die dunklen Filamente auf Deinen Aufnahmen hell erscheinen.
    Übrigens habe ich in Kärnten letztes Jahr an einem Nachmittag auch mehrere Flares an meinem von Dir verbesserten PST beobachtet, die dauerten zwischen 10 und 40 Minuten.
    Viele Grüße, Ingo.

  • Letzte Galaxien in diesem Jahr? Datum01.07.2024 17:24
    Foren-Beitrag von cleopatra im Thema Letzte Galaxien in diesem Jahr?

    Hallo Mathias,

    sehr detailreiche, schöne Aufnahmen!

    Links neben NGC 3718 sehe ich noch eine kleine edge on Galaxie und darunter etwas, was wie ein Galaxienkern mit einem geraden Jet nach oben/hinten und einem längeren, sich verwirbelnden Jet nach unten/vorne ausschaut.

    Laut folgendem Link handelt es sich aber um eine "Hickson Compact Group", und zwar den Teil HCG 56B:

    https://cseligman.com/text/hickson.htm#hcg56

    Die vermeintlichen Jets sind die beiden langen Spiralarme dieser sehr länglichen Galaxie.

    Übrigens: 10^12 ist nur im englischsprachigen Raum eine Trillion, hier ist es immer noch eine Billion=1000Milliarden

    Viele Grüße
    Ingo

  • Nachtleuchtende Wolken 28.06.2024Datum01.07.2024 16:17
    Foren-Beitrag von cleopatra im Thema Nachtleuchtende Wolken 28.06.2024

    Hallo Elke,

    willkommen im Forum!
    Ein sehr schöner Zoom auf die leuchtenden Nachtwolken!
    Laut Rudi waren die an dem Abend auch den Sternwarten-Besucher*innen auf der Dachterasse aufgefallen und von Mathias erklärt worden.

    Mich würde interessieren, mit welcher Kamera und Belichtungszeit Du aufgenommen hast und ob vom Stativ oder gar freihändig mit Stabi-Zoom.

    Viele Grüße
    Ingo

  • Hallo Mathias,

    mir gefällt die rote Version besser, sie zeigt auch die Außenbereiche sehr kontrastreich, die in der Version mit "Hubble-Palette" m.E. zu schwach herauskommen. Und die "Säulen" kommen auch in der roten Version hervorragend!

    Viele Grüße
    Ingo

  • Kugelsternhaufen M 3Datum22.06.2024 00:37
    Foren-Beitrag von cleopatra im Thema Kugelsternhaufen M 3

    Hallo Karsten,
    M3 ist sehr schön aufgelöst!
    Zwei Anmerkungen: Statt SQL würde ich SQM schreiben (sky quality meter), das andere steht fast nur noch für eine Abfragesprache für relationale Datenbanken. Und am rechten Bildrand sind die Sterne etwas defokussiert, mich würde interessieren warum (z.B. Spiegelkollimation, Korrektorzentrierung, mechanisches Problem mit OAZ?).
    Viele Grüße
    Ingo

  • Hallo Peter,

    am 11.05. waren die Polarlichter auch auf dem ITV am Gederner See nicht mehr so eindrucksvoll wie am Vorabend aber immerhin noch mit bloßem Auge sichtbar, auch dort zeigte sich ab 22:20 Uhr gelegentlich mal ein blaß rötlicher Strahl, der dann aber deutlich über die Mondhöhe hinausragte. Auch die breite grünliche Basis zwischen West- und Nordhorizont war zu sehen.

    Viele Grüße
    Ingo

  • Lieber Gerd,

    danke für die Korrektur, ich habe den Link entsprechend angepaßt damit er wieder direkt zu Heriberts Bericht führt.

    Zur Übersicht gelangt man von dort z.B. durch Klicken auf den nachtgrabb.com Schriftzug am oberen Seitenrand. Ich kann auch die Lektüre Deiner anderen Seiten sehr empfehlen, man findet viel über Teleskope und die Geschichte des ITT in Kärnten (incl. eines Jugendbilds von unserem Matthias und einer seiner berühmten Teleskopkreationen ).

    Schön, dass Du auch in unserem Forum schreibst!

    Liebe Grüße
    Ingo

  • Thema von cleopatra im Forum Rund ums Beobachten

    Ich war auch dieses Jahr wieder auf dem ITV am Gederner See und traf dort auch Gerd Huissel, mit dem ich früher auf dem ITT in Kärnten so manche Stunde am 30-Zöller der Backnanger Sterngucker verbracht habe. Er zeigte mir diesmal auch seine neue Website und einen Beobachtungsbericht, den unser langjähriges, 2019 verstorbenes Mitglied Heribert Wiesehof 2003 für Gerd geschrieben hatte. Unseren älteren Mitgliedern ist Heribert noch wohlbekannt, z.B. durch die Modernisierung und normgerechte Überarbeitung der Kuppelsteuerung und seine Mitwirkung bei der Restaurierung des Wachter-Refraktors 1995.

    Gern möchte ich den Mitgliedern und Forenleser*innen hier nun Heriberts Bericht auf Gerds Website verlinken:

    Beobachtungsbericht ITT 2003 von Heribert Wiesehof

    Er ist eine schöne Erinnerung an Heribert und zeigt, wie humorvoll er war und wie gut er beobachten konnte.

    Viele Grüße, insbesondere an Gerd Huissel!
    Ingo Kelmes

  • Hallo Marco,

    vielen Dank für die tollen Fotos! Die Farben sind durchaus nicht übertrieben, ich konnte beim ITV am Gederner See sogar noch mehr und intensivere Farben sehen, freilich ohne die störenden Lichter der Großstadt. Das Polarlicht war dort den ganzen Abend zu sehen, nach einer intensiven rotgrünen Phase von Einbruch der Dämmerung bis etwa 22:40 Uhr blieb ein weißlichgrünes Leuchten am Nordhorizont erhalten, ließ aber noch Sternbeobachtung zu.
    Ab 23:30 Uhr tauchte darüber wieder ein roter Saum auf, der allmählich immer breiter in die Höhe stieg und schließlich von schrägen Strahlen durchzogen wurde, die sich vom höchsten Punkt (südlich des Zenits) abwärts Richtung Nordhorizont neigten. Gegen Mitternacht nahm die Intensität nochmal deutlich zu, der bis dahin noch relativ gleichmäßige vertikale Rot-Grün-Verlauf wurde jetzt auch horizontal durch andere Farben wie blau, violett und gelb in kurzlebigen Strahlen durchbrochen, die sich in weniger als einer Minute änderten. Ich habe schon einige Polarlichter in useren Breiten gesehen, aber dieses wurde in meinen Erlebnissen m.E. nur noch vom Polarlicht in Köln am 12.03.1989 zwischen 22:35 und 23:10 Uhr an Intensität übertroffen.
    Viele Grüße
    Ingo

  • Hallo Major Tom,

    sinnvoll wäre die Petition schon. Und, richtig formuliert, gäbe es außer den Kosten kein Gegenargument, im Unterschied zu vielen anderen Petitionen die ich auf change.org so sehe. Mit "richtig formuliert" meine ich, dass die Petition möglichst nicht von Menschen angreifbar sein sollte, die sich vor Dunkelheit fürchten. Es geht hier ja nur darum, das Licht möglichst nach unten zu lenken, nicht nach oben oder zur Seite, und nach Möglichkeit nicht breitbandig weiß sondern schmalbandig wie z.B. bei Natriumdampflampen um es bei Astrofotos wegfiltern zu können.

    Darüber hinausgehende Forderungen, z.B. nach einer deutlichen Reduktion des Lichts, die sich z.B. aus dem Artenschutz ergeben (incl. Schutz vor Schlafstörungen bei Menschen!) wären leider in einer Großstadt wie Köln auch vielen Gegenargumenten ausgesetzt...

    Viele Grüße
    cleopatra

  • Hallo Major Tom,

    danke! Ich habe übrigens vergessen zu erwähnen, dass man alpha Cam im Randbereich der Aufnahme dadurch findet, dass man die Verlängerung des letzten Deichselstücks von Ursa Minor über Polaris hinaus mit der Verlängerung der rechten Dachlinie des "Hauses" von Cepheus nach oben zum Schnitt bringt, siehe Bild.

    Viele Grüße
    cleopatra

    [[File:image126.png|none|auto]]

  • Hallo Major Tom,

    Aussage C ist falsch, es fehlt beta Cam.
    Die anderen Aussagen sind richtig.

    Viele Grüße
    cleopatra

  • Hallo Mathias,

    also ich sehe da einen tänzelnden Typen mit Cape und Fledermausmaske (Batman?), der in der Linken ein Medusenhaupt mit Krakenarmhaaren und einem riesigen weißen Muschelohr trägt, ganz schön abgefahren

    Viele Grüße
    Ingo

  • Buchvorstellung Im Kosmos zu HauseDatum22.02.2024 16:23

    Hallo Dietmar,

    der Link bezieht sich auf die jeweils neueste Podcastfolge, deshalb hier der alte Link zum Podcast mit Bernd Pröschold:

    https://plus.rtl.de/podcast/hoerenlesenw...4-cbbklw6l2v42y

    Gruß
    Ingo

  • Hallo Dietmar,

    bin ebenfalls schwer beeindruckt, toller Tipp!

    Die Spreadsheet-Datei hat übrigens das Format xlsm, also ein Spreadsheet, das Makros enthalten darf, und beim Download beschwerte sich google drive, dass es keinen Virenscan durchführen konnte und ob ich trotzdem herunterladen wollte. Das habe ich bestätigt, konnte die Datei mit meiner alten WPS-Office Version aber nicht öffnen. Deshalb noch mein Tipp, die Datei erstmal auf Endung xls umzubenennen, dann läßt sie sich zumindest öffnen und man ist bzgl. Makros wahrscheinlich noch auf der sicheren Seite...

    Die pdf-Version ist so schön, dass sie zu schade zum Ausdrucken ist, denn wer hat schon die Möglichkeit zum großformatigen Hochglanzfotodruck?

    Viele Grüße
    Ingo

  • Die Höhe macht´sDatum22.02.2024 15:06
    Foren-Beitrag von cleopatra im Thema Die Höhe macht´s

    Übrigens lautet die Bildunterschrift in der Jahreschronik 2024 zum Umschlagbild: "Die Milchstraße im Sternbild Schwan...", das stimmt natürlich nicht, richtig wäre: "Die Milchstraße im Sternbild Adler...".

  • Die Höhe macht´sDatum20.02.2024 11:55
    Foren-Beitrag von cleopatra im Thema Die Höhe macht´s

    Hallo Dieter,

    auf dem ersten Bild sind mit etwas gutem Willen M27, M15 und der Sturmvogel im Cirrusnebel erkennbar, außerdem natürlich die Schildwolke und das Sommerdreieck. Das zweite Bild zeigt einen wesentlich kleineren Himmelsausschnitt und ist deswegen nur schwierig zu lesen. Dank des auf beiden Bildern erkennbaren Kleiderbügelhaufens konnte ich schließlich oben links den Delphin und das Füchschen mit M27 identifizieren, der hellste Stern im Bild ist Atair, auch die Schildwolke ist drauf.

    Das Bild ist jetzt auch auf der Umschlagseite der Jahreschronik 2024 :-)

    Leider ist es dort am oberen Rand so bechnitten, dass das Füchschen nicht erkennbar ist, deshalb war ich froh, hier die Gegend anhand des Originals identifizieren zu können.

    Viele Grüße
    Ingo

  • Thema von cleopatra im Forum Schatzkiste





    Frau Luna zierte sich!




    Um unseren Leser*innen der Jahreschronik 2024 einen möglichst barrierefreien
    Zugang zum dort auf Seite 15 im Original-Fraktursatzspiegel verkleinert
    abgedruckten Artikel aus dem Kölner Lokal-Anzeiger vom 28.09.1931 zu
    ermöglichen, ist der Artikel hier als html-Version aufbereitet, aber natürlich
    in der originalen Rechtschreibung wiedergegeben.
    Ich wünsche viel Vergnügen bei der Lektüre dieses Zeitzeugenberichtes!


       
     ~ ★ ~ ★ ~ 
     


     


       
    Montag, 28. September 1931Lokal-Anzeiger(Abend-Ausgabe) Nr. 456 Seite 3
    KÖLN AM RHEIN

    Frau Luna zierte sich!


    Mit dem Westdeutschen Rundfunk auf der Suche nach der Mondfinsternis


    Mikrophon im Scheinwerferlicht — Das Fernrohr auf dem Flugplatz



    Am Samstagabend berichtete der Westdeutsche Rundfunk seinen Hörern über
    die Mondfisternis. Mit Verstärkerwagen und Mikrophon hatte man sich auf
    dem Flugplatz aufgebaut, um in der Unterhaltung mit einem Astronomen,
    einem Mitarbeiter der Flugdienstwetterwarte, den Lauschenden die einzelnen
    Phasen der Mondfinsternis zu erläutern. Wir hatten Gelegenheit, dieser
    Veranstaltung beizuwohnen:

    Seit ich die Einwilligung des Rundfunks besaß, der Aufnahme eines
    Hörberichtes über die Mondfinsternis an Ort und Stelle beizuwohnen, war
    ich nervös geworden. Denn — Regen und immer wieder Regen ist eine
    schlechte Aussicht für ein derartiges Unterfangen. Als sich aber im Laufe
    des Samstagnachmittages das Wetter besserte und die Sonne durchbrach,
    besserte sich automatisch auch meine Laune: Die Mondfinsternis schien
    mir gerettet zu sein.

    Bild von Dr. Ernst und Dr. Malsch vor dem Fernrohr

    Dr. Ernst (links)
    vom Westdeutschen Rundfunk und Dr. Malsch von der Flugwetterwarte am Fernrohr

    Vergnügt trabte ich gegen 8 Uhr mit Blitzlicht und Kamera in die Dunkelheit
    hinter Ossendorf hinein. Und der Mond war vorschriftsmäßig nicht zu sehen.
    Da alles einmal ein Ende hat, erreichte ich denn auch nach längerer Wanderung
    den Flugplatz, dessen Gebäude fast alle in tiefem Dunkel lagen. Nur am
    äußersten Ende schimmerten ein paar erhellte Fenster. Hinein, angeklopft,
    gefragt. "Jawohl, die Sache ist schon in vollem Gange. Die Herrschaften
    sind alle

    draußen bei der Aufnahme."

    "Draußen" — das war, wo eine undurchdringliche Finsternis über dem
    weiten Gelände des Flughafens lagerte. Da blinkte plötzlich der Scheinwerfer
    eines Autos auf und beleuchtete grell eine Gruppe Menschen, ein Mikrophon
    und ein Fernrohr: die Gesuchten. Und trotzdem der Schein schnell wieder
    verloschen war, fand ich nun meinen Weg.

    Hallo! Allgemeine Begrüßung und Vorstellung im Dunkel! Rufe: "Vorsicht,
    hier liegen Kabel!", "Vorsicht, noch eines!", und dann hatte mein Auge sich
    genügend an die Finsternis gewöhnt, um zu erspähen, was hier vor sich ging.

    Da stand das Fernrohr, auf das noch eine Kamera aufmontiert war, daneben
    ein kleiner Tisch, davor der Ständer mit dem Mikrophon. Der Sprecher des
    Rundfunks, Dr. Ernst, und der Astronom Dr. Malsch davor, gerade in
    gespanntester Aufmerksamkeit den Himmel beobachtend.

    "Wir nehmen ein Gespräch über die einzelnen Phasen der Finsternis auf
    Schallplatten auf," sagt Dr. Ernst zu mir, "um 22.15 Uhr werden diese
    Schallplatten durchgegeben und dann noch eine kurze Originalübertragung
    als Abschluß. In zwei Minuten werden wir wieder fünf Minuten lang eine
    Schallplatte besprechen, vielleicht sehen Sie sich das in unserem
    Verstärkerwagen an."

    Der Wagen, der stadtbekannte Wagen des Westdeutschen Rundfunks,
    steht etwas seitlich. Ich höre, daß die Wechselspannung, die am Mikrophon
    entsteht, nur etwa

    1/1000 Volt

    beträgt. Wollte man die Übertragung nach dem Funkhaus in dieser geringen
    Stromstärke vornehmen, so würde erklärlicherweise dort kaum etwas
    ankommen. Also wird in dem transportablen Verstärker, der in den Wagen
    eingebaut ist, die Spannung auf ein Volt gebracht. Im Funkhaus wird sie
    zunächst wieder der Mikrophonstärke angepaßt und dann erst auf die
    Hauptverstärker geleitet. Von diesen geht sie entweder auf die Sender oder,
    wie in unserem Falle, auf den Schallplattenaufnahmeapparat.

    Dieser Aufnahmeapparat besitzt eine ähnliche elektrische Schalldose, wie
    ein Grammophon. Nur hat diese Dose statt einer Nadel einen besonders
    geschliffenen Edelstein, der eine hochpolierte, spiegelblanke, 3 bis 4 Zentimeter
    dicke Wachsplatte beschreibt. Während bei dem Grammophon die
    Stromimpulse durch die Rillen erzeugt werden, geht hier der Vorgang
    umgekehrt: durch die Stromimpulse wird der Edelstein bewegt und schneidet
    die Rillen. Der dabei entstehende Span muß sofort abgesaugt werden.

    Während das alles mir noch erklärt wird, spricht draußen eine Stimme
    ins Mikrophon:

    "Wir fangen jetzt an!

    Geben Sie Bescheid, ob Sie bereit sind!" Sofort läutet in unserm Wagen
    das Telephon, und das Funkhaus meldet seine Bereitschaft zur Aufnahme.
    Der Techniker öffnet ein Fenster und gibt den Bescheid nach draußen weiter:
    "Achtung! Fertig!"

    Und dann geht die Unterhaltung zwischen dem Gelehrten und dem
    Sprecher des Rundfunks an. Der Techniker hört durch Kopfhörer mit und
    reguliert dabei ständig die Stromstärke. Nach fünf Minuten:

    "Und nun, meine Damen und Herren, kommen wir in etwa einer halben
    Stunde wieder!"

    Vorläufig Schluß! Ich klettere zum Wagen hinaus und möchte nun endlich
    auch einmal durchs Fernrohr die Mondfinsternis sehen, der alles dies hier gilt.
    Aber — —

    der Mond ist weg!

    Die Finsternis vollzieht sich hinter Wolken! Doch was nicht ist, kann ja
    noch werden! Mut!

    Bild des Technikers im Verstärkerwagen

    Der Techniker reguliert im Verstärkerwagen die Spannung

    Die Nacht hier draußen ist gehörig kühl, der Rasen ist naß von
    Feuchtigkeit, und so ziehen sich denn die Teilnehmer der Expedition in das
    gemütlich geheizte Gelehrtenstübchen des Astronomen zurück, bis der nächste
    Bericht durchgegeben wird.

    Rings an den Wänden hängen Aufnahmen vom Mond und von den
    Sternen. Herrlich klar sieht man die großen Ringgebirge des Mondes auf den
    Photos, und als nun Dr. Malsch auch noch

    eine riesige Mondkarte

    herbeischleppt, um uns alles noch genauer zu zeigen, wird die Unterhaltung
    äußerst interessant. Wir hören, daß die Wissenschaft über die Beschaffenheit
    der Mondoberfläche sehr gut Bescheid weiß. Die Entfernung des Mondes zur
    Erde ist so groß, daß, wollte ein Flieger in einem modernen Verkehrsflugzeug
    zum Monde fliegen, er 85 Tage bräuchte. Wollte er aber bis zur Sonne fliegen,
    dann müßten Sohn und Enkel ihn unterwegs ablösen, denn er wäre erst in
    95 Jahren dort. An einem hübschen Beispiel erläutert uns der Astronom
    Entfernungen und Größenverhältnisse von Sonne, Erde und Mond; einem
    Beispiel, dem das Verhältnis von

    1 : 1 Milliarde

    zugrunde liegt: Denken wir uns auf der Domspitze eine Kugel von 1,39
    Meter Durchmesser, die die Sonne darzustellen hat; vor dem Portal nehmen wir
    eine Murmelkugel von 1,3 Zentimeter Durchmesser an, das wäre die Erde;
    davon 38,5 Zentimeter entfernt stellen wir uns eine Schrotkugel vor mit einem
    Durchmesser von 3,5 Millimeter: den Mond. Dann haben wir eine Vorstellung
    von Größenverhältnissen und Entfernungen der uns so vertraut erscheinenden
    Gestirne. Jemand aus der Runde fragt, wie die Mondgebirge eigentlich zu den
    merkwürdigen Namen gekommen seien.

    "Ja, sehen Sie", lautet die Entgegnung,
    "man nennt den Mond auch den Kirchhof
    der Astronomen,

    weil so viele verstorbene Astronomen dort ihr Denkmal gefunden haben,
    indem ein Mondgebirge ihren Namen erhielt."

    Doch allmählich wird es Zeit, wieder hinauszugehen, wo der nächste
    Bericht durchgegeben werden soll. Doch, o weh, immer noch ist kein Mond
    zu sehen, obwohl der Himmel uns wolkenfrei erscheinen könnte. "Die Wolken
    sind eben sehr hoch", werden wir belehrt. Aus der Flugwetterwarte kommt die
    Nachricht, daß in Norddeutschland die Nacht sternenklar ist, so daß die
    westfälischen Hörer mit mehr Genuß der Veranstaltung folgen werden als
    die Kölner. Unser Mentor hat jedoch jede kleinste Phase der Mondfinsternis
    im voraus errechnet, und mit Hilfe einer eigens konstruierten Zeichnung können
    wir auf einer Mondkarte das verfolgen, was uns am Himmel verborgen ist.
    Und mit ihrer Hilfe erlebt auch das Gespräch vor dem Mikrophon seinen
    Fortgang. Wiederum nach fünf Minuten Schluß!

    Es ist allmählich so spät geworden, daß die Veranstaltung im Funkhaus
    beginnen wird. Wir gehen also zu den Funkern des Flugplatzes hinüber, um dort
    aus dem Lautsprecher

    von den Schallplatten zu hören,

    was eben hier gesprochen wurde. Es ist ein merkwürdiges Gefühl, als nun
    aus dem Lautsprecher als Gegenwart ertönt, was für uns bereits Vergangenheit
    ist. Die Zeit scheint zurückgekurbelt zu sein, denn Dr. Ernst und Dr. Malsch
    besprechen den Beginn der Mondfinsternis, die doch nun fast beendet ist, und
    lauschen lächelnd den eigenen Worten. Dann aber, während ihre Stimmen bei
    uns bleiben, eilen sie selbst wieder zum Mikrophon, um nun ohne Schallplatte,
    unmittelbar, ihr Gespräch zu beenden.

    Als uns das Auto durch die Nacht nach Hause bringt, lacht über uns ein
    herrlicher Vollmond — nun wo es zu spät ist. Aber . . . inzwischen sind einige
    Stunden vergangen, denn notwendig hatten die Teilnehmer an der Fahrt zum
    Mond sich erst einmal gründlich stärken müssen (Doch dies nur im Vertrauen!)



       
    ~ ★ ~ ★ ~
       


  • Monduntergang an den Drei ZinnenDatum28.09.2023 10:33
    Foren-Beitrag von cleopatra im Thema Monduntergang an den Drei Zinnen

    Sehr schönes Bild! Man erkennt auch noch mehr Interessantes darauf, so den Kohlenstoffstern v Aquilae, den roten Riesen 36 Aquilae und die Schildwolke. Auch der Rand des Schützen ragt über die Wolke. Habe das mal markiert:[[File:image87.png|none|auto]]

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